ZTE Blade A34 Testbericht – ab 70€ – ein Smartphone aus einer anderen Zeit 6,6″ HD+ Display, Android 13 Go Edition, 5000-mAh-Akku
Das ZTE Blade A34 zeigt eindrucksvoll, dass „günstig“ nicht gleich „gut“ bedeutet. Mit einem extrem langsamen Prozessor, miserabler WLAN-Performance und quälend langer Ladezeit von über fünf Stunden ist es mehr Frust als Freude. Das veraltete Android 13 Go bringt zusätzlich massive Einschränkungen im App-Support mit sich. Die 2-GB-RAM sorgt für ständige Wartezeiten.



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Manchmal stellt sich die Frage: Wie günstig kann ein Smartphone sein, bevor es unbenutzbar wird? Das ZTE Blade A34 bietet eine Antwort, die nicht jedem gefallen wird. Für rund 70 Euro erhält man ein Android-Smartphone, das auf dem Papier solide klingt: 6,6 Zoll großes Display, 5000-mAh-Akku und Android 13 (Go Edition). Doch ein Blick auf die Details offenbart schnell: Dieses Gerät ist ein Relikt aus einer längst vergangenen Smartphone-Ära.
Ein Design, das mehr verspricht, als es hält
Auf den ersten Blick wirkt das Blade A34 überraschend modern. Die Rückseite aus Kunststoff ist schlicht, aber solide verarbeitet. Die auffällige Einzelkamera mit rotem Akzent lässt vermuten, dass hier ein gewisses Augenmerk auf das Design gelegt wurde. In der Hand fühlt sich das Gerät mit 185 Gramm leicht an, allerdings auch günstig, was in dieser Preisklasse allerdings auch nicht überraschend ist.
Der 6,6-Zoll-IPS-Bildschirm ist jedoch die erste große Enttäuschung. Mit einer Auflösung von 1612 × 720 Pixeln bleibt es deutlich hinter heutigen Standards zurück. Auch wenn andere Smartphones im ähnlichen Preissegment auch mit 720p Displays ausgeliefert werden, aber teils bis zu 120 Hz Bildwiederholfrequenz erreichen.
Die maximale Helligkeit ist schwach und bereits leichte Neigungen führen zu starken Farbveränderungen. Eine Nutzung im Außenbereich bei Sonneneinstrahlung ist auch kaum möglich. Zudem läuft das Display nur mit 60 Hz, was das ohnehin schon träger wirkende System noch zusätzlich ausbremst.
Veraltete Technik als Basis
Das Herzstück des ZTE Blade A34 ist der Unisoc SC9863A, ein Octa-Core-Prozessor aus dem Jahr 2018, gefertigt in veralteten 28 nm. Die Leistung ist entsprechend mager: 107.000 Punkte in AnTuTu sind heutzutage nicht mal mehr in der unteren Mittelklasse akzeptabel.
(Selbst für ein Einstiegssmartphone ist das echt nix)
Zusätzlich kommt das Gerät mit 2 GB echtem RAM, der durch 4 GB virtuellen Arbeitsspeicher ergänzt wird. Doch dieser bringt keinen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil. Der 64 GB große interne Speicher ist vom unterirdisch langsamen eMMC-Typ, was sich in extrem langen Ladezeiten bemerkbar macht. Apps öffnen sich quälend langsam, und bereits einfaches Multitasking führt zu spürbaren Verzögerungen.
Android Go, eher No-Go
Besonders problematisch ist das veraltete Android 13 Go Edition, das sich durch eine abgespeckte Oberfläche und eingeschränkten App-Support auszeichnet. Viele populäre Apps, darunter Benchmarks und einige Spiele, lassen sich gar nicht erst installieren. Sicherheitsupdates? Ja, da hat ZTE 2x Updates ausgerollt, die den Sicherheitsupdate Stand auf Februar 2025 anheben. Testzeitraum war März 2025. Das ist in Ordnung. Wie lange allerdings noch Updates kommen, das weiß nur ZTE.
(Immerhin gabs aktuelle Sicherheits-Updates)
Android Go wird auch nicht wirklich weiterentwickelt, der letzte Stand laut Wikipedia liegt im Oktober 2022. Übrigens läuft Android Go noch auf 32 Bit. Kennt ihr noch die Zeiten, wo sich alles (Software/Hardware) auf 64 Bit umgestellt hatte?
Unbrauchbares WLAN und zäher Alltag
Ein weiteres Ärgernis ist die WLAN-Performance. Das Gerät unterstützt nur WLAN 4 mit 2,4 GHz, was eigentlich völlig ausreichend wäre, wenn die volle Bandbreite/Durchsatzrate von 50Mbit/s erreicht werden würde. Die tatsächlich gemessene Download-Geschwindigkeit liegt hier aber gerade mal bei 8-9 Mbit/s, das ist völlig unzeitgemäß und lässt Downloads ins unermessliche steigen. Falls das heimische WLAN ausschließlich auf 5 GHz läuft, kommt man gar nicht ins Internet.
(WLAN? Eine halbe Katastrophe)
Apps wie Netflix oder YouTube funktionieren aber dennoch ohne Probleme, da das Display eh nur 720p darstellen kann. Vorspulen oder auf andere Stellen in gestreamten Videos springen klappte bei Spielweise bei Netflix ohne Probleme. Aber große Downloads dauern ewig. Die fehlende Leistung macht sich zudem beim Surfen oder Scannen durch Social-Media-Feeds bemerkbar: Jedes Scrollen ruckelt, News-Artikel brauchen mehrere Sekunden zum Laden, und das Wechseln zwischen Apps ist teils eine echte Geduldsprobe.
Kamera – Alte Sensoren, schwache Leistung
Die Hauptkamera mit 8 Megapixeln und die Frontkamera mit 5 Megapixeln machen so weit solide Bilder, wenn die Lichtsituation es hergibt. Bei schönem Wetter, also auch gutem Licht kommen tatsächlich brauchbare Ergebnisse aus der Kamera. Wird es dunkler oder man nimmt in Innenräumen bei künstlichem Licht Bilder auf, wird es sehr schnell unscharf, verwaschen, farblos und mit Grundrauschen versehene detaillose, matschige Bilder. Das gilt auch für die 5 MP Frontkamera.
Videos werden erwartungsgemäß in 1080p mit 30 FPS aufgenommen, der Autofokus ist etwas träge, aber funktioniert recht gut. Die Bildqualität der Videoaufnahmen ist aber nicht wirklich gut, zudem ist es bei den meisten helleren Lichtsituationen immer überbelichtet und viele Stellen weiß ausgebrannt. Bei der Frontkamera sieht es natürlich nicht besser aus, hier fehlt es zusätzlich an weiteren Details in der Bildtiefe.
Im Gesamten erzeugt die Kamera dennoch größtenteils brauchbare Bilder auf Schnappschuss Niveau. Die Qualität ist dem günstigen Preis angemessen.
Das wahre KO-Kriterium: Das Laden
Der 5000-mAh-Akku verspricht eine gute Laufzeit und tatsächlich kann das Blade A34 bei geringer Nutzung ein bis zwei Tage durchhalten behaupten. Doch dann kommt der Horror: Das Gerät lädt mit nur 5 Watt. Das bedeutet bei einem vollständig geleerten Akku wartet man eben mal 6 (!!) Stunden bis er voll geladen ist. Anderes Rechenbeispiel. Restsand von ~30% um 08:15 begonnen zu laden, gegen 12:00 Uhr mittags hatte ich dann endlich die 100% erreicht. Das waren einfach schon mal fast 4 Stunden Ladezeit.
Zum Vergleich: Ein moderner USB-C-Laptop lädt mit bis zu 100 Watt ebenso aktuelle Smartphones, selbst günstige Einsteiger- oder Mittelklasse Smartphones unterstützen mindestens 18 Watt, sehr oft sogar an die 60 Watt. Das bedeutet: Eine komplette Ladung dauert hier über 5 Stunden. Ein kurzes Nachladen für unterwegs? Vergesst es. Schlaflose oder kurze Nacht von 4 Stunden? Der Akku schafft es nicht mal dort vollständig geladen zu werden.
Das war für mich das absolute K.O Kriterium. Sowas hab ich in fast 10 Jahren Youtube Smartphone Tests nicht erlebt. Oder ich hab es einfach verdrängt.🤣
Fazit: Nicht billig, sondern überteuert
Das ZTE Blade A34 ist ein Smartphone, das es nicht mehr geben sollte. Während das Gerät auf den ersten Blick wie ein günstiger Deal aussieht, macht die katastrophale Performance, das langsame WLAN und das lächerlich lange Laden es für den Alltag unbrauchbar.
Wer nur telefonieren, SMS schreiben und WhatsApp nutzen will, könnte damit zurechtkommen – doch für nur 20-30 Euro mehr gibt es mit dem Redmi C14 oder dem technisch identischen Poco C75 Smartphone, die in jeder Hinsicht überlegen sind: bessere Displays, 120Hz, mehr Leistung, schnellere Ladezeiten und längere Update-Unterstützung. Es gibt natürlich durchaus weitere Alternative, die wir nicht alle aufzählen, geschweige testen konnte, ob nun bessere Modelle von ZTE, andere Redmi Geräte oder eben auch aus dem Hause Samsung.
Statt sich mit diesem Gerät herumzuärgern, sollte man lieber ein paar Euro mehr investieren – oder einen voll motorisierten Iron-Man-Helm aus China bestellen, der für den gleichen Preis vermutlich mehr Freude bereitet.