Ultimea Poseidon D80 ab – Soundbar mit 7.1 Surround fürs Heimkino? 7.1-Surround-Sound, Dolby Atmos, HDMI eARC, kabelloser Subwoofer, App

Kabelloses Bass-Upgrade, aber kabelgebundene Satelliten

Die D80 wird als Soundbar-System bezeichnet, bringt aber insgesamt vier Satellitenlautsprecher für eine rundum Klangwiedergabe mit, die an Front und Rückseite aufgestellt werden. Hier kommen zwar Kabel zum Einsatz, dafür lässt sich der 6,5-Zoll-Subwooferkabellos (bis auf das Stromkabel) betreiben. Zwei der Satelliten werden über den Center-Lautsprecher angeklemmt, die anderen beiden hinteren Lautsprecher über den Subwoofer.

So kann er für Bassliebhaber flexibel im Raum aufgestellt werden, ohne Kabel quer durchs Wohnzimmer zu legen. Insgesamt bleibt die D80 jedoch eher ein traditionelles Surround-Setup als ein komplett kabelloses Heimkino.

Raumklang mit Dolby Atmos?

Das Herzstück der Poseidon D80 laut Hersteller ist die Dolby Atmos-Unterstützung. Abgesehen davon, dass wir ein 7.1 System haben, wo allerdings im Center Lautsprecher drei Treiber verbaut sind und somit technisch ein richtiger 7.1 Raumfüllender Klang nicht gegeben sein kann. Kurz zur Erklärung: die 7 steht eigentlich für jeden einzelnen Lautsprecher. Die Zahl dahinter, in dem Fall 1 steht für den Subwoofer. Somit entsteht hier ein klassischen 5.1 Setup mit 5 Lautsprechern und einem Subwoofer, kein 7.1 Setup im klassischen Sinne.

Allerdings muss man hier direkt sagen das der Center mit seinen 3 integrierten Treibern/Lautsprecher einen linken, eine rechten und einen mittigen Kanal hat, also stellt die kleine schmale Soundbar die gesamte Frontebenen von links nach rechts dar. Aufgrund der eher kleinen Größe kommt ein echtes links recht Gefühl hier aber nur sehr selten bis kaum auf.

Toshlink/optisches Kabel

Die beiden angeklemmten seitlichen vorderen Satelliten spielen je nach Wiedergabegerät unterschiedliche Positionen ab, sind im Verhältnis zum Center und den beiden Rears aber immer leider und teils nur schwer wahrzunehmen. In Spielen wie Diablo 4 kamen sie öfters zum Einsatz, bei Filmen dienten sie eher als Effektlautsprecher wo ich aber nicht immer genau heraushören konnte welche Position im Raum sie wiedergeben. 

Beispielsweise hab ich meinen Plex Film Server gestartet und eine 7.1 Atmos Testfile laufen lassen. Hier war die verteilten der Speaker nur beim Center mit links, rechts, Mitte und des Subwoofers korrekt, die seitlichen Satelliten spielten Rear Sound und Deckensound ab. Die eigentlichen beiden hinteren Lautsprecher blieben stumm. Das liegt daran, dass das optische Kabel einige Tonformate nicht übertragen kann, so beispielsweise auch Dolby Atmos nicht.

In der Filmwiedergabe wiederum passte es aber mit den hinteren Lautsprechern. 

Es gibt auch Setups, die sich beispielsweise 5.1.2 beziffern: 5 Satelliten, 1 Subwoofer, 2 Atmos Speaker. Beispielsweise in der Decke oder auch als Reflexion auf den beiden Front Speakern, aber einzelne Speaker, nicht in anderen Lautsprechern integriert, so wie es hier mit dem Center beworben wird.

Dolby Atmos steht nicht nur für Mehrkanal Audio, im eigentlichen Sinne sogar Objektbasierender Soundwiedergabe, sondern auch als Qualitätsstandard der Wiedergabe. Das ist euch sicherlich bei Smartphones schon aufgefallen, die bieten ja gerade mal 2 Lautsprecher und bekommen dennoch eine Dolby Lizenz. Eine echte Dolby Mehrkanal Wiedergabe mit Höhenwiedergabe kann das System hier aufgrund der 5 Satelliten nicht bieten.

HDMI/ eARC

Die optimale Wahl ist hier allerdings die HDMI Anbindung. Hier gibt es auch keine Beschränkung in der Wiedergabe wie bei der optischen Anbindung, die beispielsweise nicht mit Dolby oder anderen Formaten unterstützt wird. Hier ist HDMI klar im Vorteil, akustisch macht es aber keinen Unterschied. Die Wahrnehmung der hinteren Lautsprecher ebenso auch die vorderen Front Left und Right Speaker fällt besser aus. Je nach wiedergegebene Medium spielen die vorderen Lautsprecher gezielter Audio über den linken und rechten Kanal ab.

In meiner Nutzung hab ich die Lautstärke nicht sehr hoch gedreht, bei der Nutzung per HDMI Kabel fiel mir aber auf, das des Öfteren bei frontlastigen Gesprächen in Spielen (nicht in jedem Spiel) der Tiefton über den Subwoofer nicht immer direkt wiedergegeben wurde, aber mit einer kleinen Verzögerung dann anläuft.

Klasse Klang

Anschlüsse und App-Steuerung

Die D80 lässt sich vielseitig mit allen gängigen Geräten verbinden und hier steht auch ein HDMI eARC-Anschluss steht zur Verfügung, was den Anschluss an TVs und Konsolen spielend leicht ermöglicht, die auch 4K-Bild Passthrough und Surround-Sound unterstützen. Ältere Fernseher oder Abspielgeräte können auch über einen optischen Eingang oder AUX angeschlossen werden, was die Systemkompatibilität erhöht.

Im Test nutze ich der Einfachheit halber den optischen Ausgang vom TV zum Center Speaker. Zwar konnte ich so nicht die Lautstärke, über die TV Fernbedienung einstellen, aber die TV oder Konsolenwiedergabe erfolgte direkt über das Mehrkanal Setup. Außerdem bietet Bluetooth 5.3 eine kabellose Option zum Abspielen von Musik oder anderen Audioinhalten vom Smartphone oder deinem Smart-TV.

Für die Anpassung des Sounds stellt Ultimea eine App bereit, über die Klangprofile und EQ-Einstellungen verwaltet werden. Hier gibt es verschiedene Sound-Modi wie „Film“, „Musik“ oder „Nacht“, mit denen sich das Klangbild je nach Inhalt ändern lässt. Über die App sind zudem OTA-Updates möglich, wodurch das System regelmäßig mit neuen Features und Verbesserungen versorgt wird. Zwingend notwendig ist die App aber nicht, sie fungiert eher als Fernbedienung am Smartphone.

Ultimea Poseidon D80 im Heimkino – eine gute Wahl?

Die Ultimea Poseidon D80 bietet eine interessante Lösung für alle, die sich ein Surround-System zulegen möchten, ohne direkt ein voll verkabeltes Heimkino einrichten zu müssen. Die Dolby Atmos-Unterstützung und die erweiterte Lautsprecherzahl machen das System geeignet für Räume, die eine gewisse räumliche Tiefe im Klang bieten sollen.

Die App-Steuerung und die vielen Verbindungsmöglichkeiten schaffen Flexibilität, die Verkabelung der Satelliten könnte in manchen Setups eine Herausforderung darstellen, ist hier aber tatsächlich leicht gelöst und die Kabel liegen in ausreichender Länge vor. Gerade der kabellose Subwoofer der die beiden hinteren Lautsprecher mit einspeist, macht das Setup schnell betriebsbereit.

Klanglich kann das günstige Setup aber direkt nach dem Aufstellen abliefern. Die Surround Funktion, links, rechts, hinten links und hinten rechts kommt wirklich gut zur Geltung und auch der Subwoofer hat genug Druck, um auch auf leiser Lautstärke hörbaren aber nicht zu lauten Bass wiederzugeben. Egal ob nun Musik, Spiel, Serien oder Filme wiedergegeben werden, akustisch gefällt das wiedergegebene für so ein kleines Setup ziemlich gut. 

Letztlich richtet sich die Poseidon D80 an einen Einstieg ins Heimkino Mehrkanalaudio, welche sich von Atmos-Sound und Einstellmöglichkeiten überzeugen lassen und dafür auch ein klassisch verkabeltes Lautsprecher-Setup in Kauf nehmen.