SwitchBot S10 im Test ab 1100€ – autonomer ist kein Saugroboter! Absaugstation mit Trocknung, optionaler Festwasseranschluss, Wischrolle
SwitchBot dreht die Welt auf links. Dank Dual-Station Design ist der S10 Saugroboter wesentlich platzsparender als die Konkurrenz unterwegs, verfügt über eine Absaugstation, Heißlufttrocknung, separaten kleinen Wasserstation mit Festwasseranschluss und einer anhebbaren Wischrolle, die sich automatisch reinigt und der Saugroboter nimmt Schmutzwasser separat in einem internen Behältnis auf.
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SwitchBot ist bekannt für Smarthome und Automatismen. Doch wie passt das zu einem Haushaltsgerät wie dem SwitchBot S10? Auch hier geht der Hersteller einen ganz anderen Weg als es die bekannten Hersteller aktuell so tun. Die Absaugstation ist hierbei nicht mal das Highlight, wobei sie schon kompakter als die meisten Konkurrenzprodukte ausfällt, auch die Heißlufttrocknung der rotierenden, anhebbaren Wischrolle mit Selbstreinigung ist nicht zwingend das Kernfeature.
Nein es ist die eher unscheinbare Wasserstation, die über eine Festwasseranschluss (optional auch mit Aufsatz und Wassertanks) verfügt, die extrem klein und platzsparend daherkommt und keine eigene Stromversorgung benötigt. Das dual Station Design ist bis jetzt einzigartig.
(So klein und Kompakt war bisher wohl noch keine Wasserstation mit Frischwasser & Abwasseranschluss)
Ganz nebenbei reinigt sich die Wischrolle automatisch, ist um 7 mm anhebbar und der Saugroboter verfügt sogar über einen kleinen, automatisch über die Wasserstation entleerbaren Schmutzwassertank. Ebenso wird das überschüssige Wasser der Wischrolle direkt abgetragen und so bleiben Teppiche auch tatsächlich trocken, nicht wie bei vielen Mops-Lösungen die regelrecht mit Wasser getränkt sind. Das Reinigen der Wischrolle in der Basisstation entfällt somit auch. Typisch SwitchBot lassen sich in der App auch Automatismen einbinden und nutzen. Ein All-in-One-Lösung der anderen Art.
(Rollt, wischt feucht, hebt sich um 7 mm an und reinigt sich auch selbst)
Technische Details des SwitchBot S10
SwitchBot S10 | |
Saugleistung | 6500 Pa |
Navigation | LiDAR Lasernavigation+ Hinderniserkennung |
Basisstation | Absaugen Staubbehälter des Saugroboter (3 Liter Staubbeutel), 50°C trocknen der Wischrolle 1-8h einstellbar, Beladen des Akkus |
Wasserstation | Festwasseranschluss, Frischwasser/Schmutzwasser, automatische Reinigungsmittelzugabe, benötigt keine Stromversorgung, wird durch Saugroboter beladen |
optionaler externer Wassertank (89€) | 2,5 l Frischwasser, 2 l Schmutzwasser, benötigt keine Stromversorgung, wird durch Saugroboter beladen |
Wischfunktion | Revo Roll anhebbare Wischrolle, 7mm, RinseSync automatische Selbstreinigung |
Hindernisüberwindung | 2 cm |
Akkugröße/Reinigungszeit | 4000 mAh, 140 min Reinigungszeit/ 120 m² Fläche, 5-6 h Ladezeit |
Abmessungen | Saugroboter: 365 x 365 x 115 mm Absaugstation: 260 x 207 x 412 mm Wasserstation: 400 x 165 x 100 mm |
Lieferumfang | Anschlussmaterialien Festwasseranschluss beiliegend, unterschiedliche Größen |
Spracherkennung | Google, Amazon Alexa, Apple SmartHome via Matter |
Preis UVP | 1099€ |
Schnell startbereit
Einer der wichtigsten Punkte ist das flotte Anschließen der separaten Wasserstation. Alle Befestigungs- und Anschlussmaterialien liegen in unterschiedlichen Größen vor und sollten auch Laien schnell zum Erfolg bringen. Hier ist der SwitchBot S10 auch wesentlich einfacher an den Festwasseranschluss inklusive Schmutzwasserableitung anschließbar als die meisten anderen Hersteller. Theoretisch, je nach handwerklichen Geschick ist man nach wenigen Minuten schon fertig mit dem anschließen. Der größte Pluspunkt ist hier einfach die kompakten Abmessungen der Wasserstation.
(Alles was man zum anschließen benötigt liegt bei)
Einfache App Einbindung
Das Einrichten der App ist ebenso schnell erledigt, wie man es von anderen Herstellern her kennt. Die App begleitet einem auch in den einzelnen Schritten, was man tun muss oder welche Knöpfe man gedrückt halten soll.
Wobei es mit der WLAN-Anbindung bei dem einen oder anderen sicherlich mal für Stirnrunzeln sogen könnte. Tatsächlich akzeptiert die App und der Sauger nur ein 2,4 GHz WLAN, eine Kombination aus 2,4 & 5 GHz klappt leider nicht. Das Einbinden der Wasserstation ist etwas versteckt und ist nicht automatisiert. Das koppeln funktioniert auch erst nach dem Schnellen Kartografieren.
Schnelles Kartografieren
Diese Funktion sollte hinlänglich bekannt sein. Der Sauger bewegt sich recht flott durch die Bude und erfasst alle Wände und auch einige Hindernisse mit dem Laser-LiDAR Sensor. Diese Gesammelten Daten werden dann in der App übertragen und für ein späteres Bearbeiten (sofern notwendig) bereitgestellt. Beim SwitchBot S10 ist die Schnelle Kartografierung aber eher eine gemächliche Abtastung der Räume und nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, gelegentlich werden auch Räume doppelt abgefahren. Letztendlich hat es aber geklappt und die Karte ist direkt nutzbar.
Solide Navigation
Die Navigation ist durchweg gut, aber nur durchschnittlich. Der Saugroboter fährt oft auf Kontakt und die AI gestützte Hinderniserkennung erkennt aktuell eher nur Schuhe und einige Kabel. Dementsprechend ist der Sauger hier eher kontaktfreudig und fährt öfters mal an Hindernisse ran. Letztendlich findet er aber immer seinen Weg zu Basis oder zum Wassertank und weiß auch immer, wo er sich befindet und bleibt behutsam beim Anfahren von Gegenständen.
Sollte bei der Schnelle Kartografierung ein Hindernis im Weg gewesen sein, das beim Reinigen nicht mehr vor Ort ist, erkennt das der Sauger aber nicht und umfährt beispielsweise Stuhlbeine immer als Hindernis, obwohl dort nichts mehr steht. Wie gesagt, er findet dennoch sein Weg und seine Ziele.
Lasse ich den Mopp waschen fährt der Sauger zurück zur Wasserstation. Dabei fährt er zielstrebig in Richtung des Raumes, kollidiert aber gelegentlich mit Hindernissen wie einem Stuhl und einem Tischfuß. Hier scheint die Hinderniserkennung nicht aktiv zu sein.
App Funktionen
Die Standardfunktionen der App ähneln sich der üblichen Funktion. So können einzelne Räume auch in Reihenfolge, nach Zeit geplant, angepasst mit No-Go Areas oder Sperrzonen versehen und gereinigt und natürlich können auch mehrere Karten abgespeichert werden. Einige Optionen wie die Wasserbasis hinzufügen sind etwas versteckt. Teppiche werden beispielsweise auch nicht in der App dargestellt. Ein Intervall zum entleeren des Staubbehälters liegt nicht vor, kann aber manuell angewiesen werden. Der Wasserfluss der Wischfunktion ist in zwei Stufen einstellbar, aber wann der Schmutzwasserbehälter entleert oder wann Frischwasser aufgefüllt wird, fehlt. Hier läuft der Sauger tatsächlich autark.
Einbindung der Wasserstation
Nach dem Erstellen der Karte kann man unten Links auf „Funktionen“ klicken um dort zwei Reiter vorzufinden. Der erste, aktive Reiter ist zum Absaugen, Mopp Waschen (dabei fährt er in die Wasserstation) und die Heißluftlockung zu starten. Der Reiter „Einstellungen“ ermöglicht die Wasserstadion-Position in einem Raum festzulegen und ebenso die Trocknungszeit des Wischmops zwischen 1-8 Stunden festzulegen. Die Trocknung des Mopps in der Hauptbasis ist übrigens hörbar und könnte in stillen Ecken etwas stören.
(Nimmt kaum Platz weg die Wasserstation; füllt den Wassertank und entleert den Schmutzwasserbehälter im Sauger)
Die Wasserstation muss mit einem 2-sekündigen halten einer linksseitigen Taste in den Empfangsmodus gebracht werden. Der Sauger kann nun nach der Positionierung/Festlegung der Wasserstation losgeschickt werden. Das Fahrtempo ist nun deutlich reduziert und der Sauger fährt ziemlich zielstrebig zur Wasserstation und dockt nach ein paar mal drehen und anpassen der Position zuverlässig an. Das erste Befüllen des Wassertanks im Saugroboter ist recht laut und hochfrequent.
Die Größe des Wassertanks im Sauger ist nicht bekannt, reicht aber um normale Räume mit einer Füllung zu wischen. An der Wasserstation liegt auch rechtsseitig eine schraubbare Öffnung vor in der man Reinigungsmittel einkippen kann, welches automatisiert dosiert wird.
(Der Schmutzwassertank der ebenso automatisch in der Wasserstation entleert wird)
Selbstreinigende & anhebbare Wischrolle
Ein weiteres bisher nicht bekanntes Feature ist die Wischrolle/Mopp welcher um 7mm angehoben werden kann und mit einer Selbstreinigung versehen ist. Ebenso wird überschüssiges Wasser direkt abgestreift und im integrierten Wassertank des Saugers gelagert. So bleiben Teppiche tatsächlich auch trocken, da der Mopp trockener (aber feucht genug für den Boden) ist als die meist verbauten Fransen Mops, die herunterhängen.
(Schnelle Entnahme der Wischrolle, für gelegentliches Reinigen der Abriebstreifen)
Spannend ist das Selbstreinigungsfeature des Mops. Die sogenannte RinseSync Funktion erhöht die Rotation um 30% und der Wasserfluss wird ebenso um 10% erhöht. Das daraus entstehende Schmutzwasser wird direkt abgesaugt und im Schmutzwassertank im Sauger zwischengelagert und der Mopp wird an Abstreifkanten gereinigt. Ein gelegentliches manuelles Abwischen der Abwischstreifen am Sauger ist dennoch notwendig. Beim Befüllen mit Frischwasser wird der Schmutzwasserbehälter natürlich entleert.
Absaugstation & Selbsttrocknung
Die Absaugstation muss wohl kaum noch erklärt werden. Das Absaugen geschieht automatisch oder auch manuell per App Befehl. Je nach Verschmutzung und Nutzung des Saugers kann man so um die 70 Tage mit dem entnehmbaren 3 Liter Staubbeutel auskommen. Eine Nutzung ohne Staubbeutel ist aber nicht möglich.
Die Selbsttrocknung wird ebenso automatisch gestartet wenn der Reinigungsvorgang beendet wurde. Hier wird 50°C warme Luft auf die Wischbürste geblasen. Das Ganze ist leider immer hörbar. Da das Zeitintervall aber zwischen 1 bis 8 Stunden angepasst werden kann, sollt es nicht ins Gewicht fallen.
Reinigungsleistung
Dank der hohen Saugleistung und der automatischen Teppicherkennung und Saugleistungserhöhung, ist der übliche anfallende Dreck im Haushalt absolut kein Problem. Egal ob Fliesen, Parkett oder eben auch ein Teppich, die Saugleistung hier ist ziemlich gut. Natürlich kann die Gummibürstenrolle auf der Unterseite nicht tief in den Teppich eingreifen. Oberflächlicher Dreck wird aber gut durch die Saugleistung aufgenommen.
Dank des parallelen Wischvorgangs wird auch Staub und Flusen locker mit aufgenommen. Bei eingetrockneten Flecken kann die Wischleistung schon überzeugen, bei stark verschmutzen Böden oder je nach Art der Eintrocknung reicht ein ein- oder zweimaliges darüberwischen nicht aus. Das bekommen die doppelten, zueinander rotierenden Mops etwas besser hin. Ebenso ist die Kantenreinigung bei Wischen nicht mit einem ECOVACS T30 Pro vergleichbar, der einen herausfahren Wischmopp verwendet. Der SwitchBot S10 hat Bauartbedingt mit der Wischrolle keinen Kontakt zur Wand. Letztendlich sorgt ein Saugroboter für eine Grundreinigung, nicht für ein blitzeblankes Heim.
Die recht Verhedderungsfreie Gummibürste muss man dennoch gelegentlich mal entnehmen und von wenigen Haaren entfernen. Ganz Verhedderungsfrei klappt es leider auch hier nicht. Ebenso könnten leichte Verunreinigungen an der Kunststoffverdeckung zum Staubbehälter auftreten. Auch diese muss man gelegentlich manuell reinigen.
Smarte Erweiterungen
SwitchBot wäre nicht SwitchBot, wenn nicht auch smarte oder autarke Funktionen gegeben werden. Mal unabhängig von der Einkopplung aller SwitchBot Produkte in der App besteht bald auch die Möglichkeit Luftentfeuchter und/oder Luftbefeuchter smart mit dem Saugroboter zu verbinden. So kann der Saugroboter automatisiert den Luftbefeuchter mit Wasser befüllen, ebenso andersherum auch den Luftentfeuchter entleeren und die Feuchtigkeit/Wasser in den Saugroboter ziehen und zum Wischen verwenden. Ein Teil der Features und Geräte kommt aber erst später auf den Markt. Irgendwann 2024 soll es aber soweit sein.
Einschätzung/Fazit
Automatismen und eine autark Nutzung rocken! Aktuell kann das so wie es SwitchBot mit dem S10 macht kein Hersteller bieten. Klein, kompakt aber schnell in Betrieb genommen und auch an Stellen wo normalerweise solche Wasserstationen keinen Platz finden. Dafür hat man aber eben auch zwei Basen in der Wohnung stehen. Die Navigation ist aber nicht ganz auf dem Level der Konkurrenz, ebenso nicht die Wischleistung oder die Kantenreinigung. Bei der Hinderniserkennung oder dem Funktionsumfang der App kann der Hersteller ebenso noch Verbesserungen bringen.
Grundsätzlich deckt er aber all das ab was man von einem fast autonomen System erwartet. Wer einen Festwasseranschluss nicht benötigt oder hat, kann alternativ den externen Wassertank dazu bestellen, baut aber in der Höhe nochmals ca. 20 cm auf, bleibt damit aber immer noch weit unter den wuchtigen All-in-one Lösungen von ECOVACS oder Roborock.
(Ohne Festwasseranschluss einfach mit dem externen Wassertank Upgraden)
Geht es aber um die bessere Navigation, höhere Saugkraft und das Wischergebnis, inklusive der Kanten, dann schneidet ein DEEBOT T30 Pro OMNI besser ab, verzichtet aber auf den Festwasseranschluss und ist mit der Basis deutlich wuchtiger.