Soundcore Liberty 4 ab 95€ – jetzt mit Gesundheits-Tracking TWS, Herzschlag-Tracking, ANC, LDAC
TWS-Kopfhörer sind ein hart umkämpfter Markt. Anker/Soundcore konnte sich unter anderem schon mit den Vorgängern (bspw. Liberty 3 Pro) einen Namen machen. Nun kommt der Nachfolger erstmals sogar mit integriertem Gesundheits-Tracking und 360° Spatial Audio auf den Markt.
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Die gerade neu vorgestellten Soundcore Liberty 4 bieten spannende neue Features, die die Vorgänger nicht hatten und starten vorteilhafterweise trotzdem zu einem günstigeren Preis.
Die neuen In-Ear Kopfhörer aus dem Hause Anker bekommt ihr ab 94,99€ auf Amazon.de im Angebot.
Neues Design
Im Gegensatz zu den Vorgängern der Liberty-Reihe, setzt Soundcore jetzt auf einen Steg (wie bei den günstigeren Life-Varianten), welcher außerdem auch als Bedienelement dient. Die Kopfhörer bekommt ihr ganz klassisch in Schwarz und in Weiß.
Ein wirklich cooles Feature sieht man wenn man den Schiebedeckel des Ladecase in die Endposition beim öffnen schiebt. Die In-Ears erleuchten plötzlich in weißem langsam pulsierenden Licht, der LED Streifen auf der Vorderseite/Kante leuchtet kurz. Ein sehr cooles Gimmick.
Soundcore wirbt hier zudem mit „innovativen“ Ohrpolstern mit zwei Layern in den Silikonaufsätzen. Dadurch soll ein guter Tragekomfort und auch die Abschirmung von der Außenwelt ohne ANC verbessert werden. Es werden 4 Größen von Ohrstöpseln mitgeliefert, somit sollte dort für jeden der passende Silikonaufsatz dabei sein.
Tragekomfort
Zugegeben die „neuen“ Silikonaufsätze machen für mich persönlich beim Tragen keinen Unterschied. Sie sitzen aber gut und angenehm weich im Ohr und halten auch die ein oder andere sportliche Bewegung ohne Herausfallen aus. Die verdoppelte Gummilippe mag eventuell ein etwas weicheres Gefühl im Ohr geben, bringt aber auch direkt den Nachteil mit, dass sich dort mehr Schmutz vom Tragen sammeln kann und man dort eher schlecht zum reinigen herankommt.
Verarbeitung der In-Ears
Nach wie vor kommt hier, natürlich des Gewichtes wegen, nur Kunststoff zur Verwendung. Die Übergänge der einzelnen Komponenten sind ohne großartig spürbaren Versatz oder Grat verbunden. Auch nach längerem Tragen stört an den Liberty 4 nichts. (zumindest in meinen Ohren)
Das Gehäuse erfüllt seinen Zweck, wirkt nicht extrem hochwertig und besteht auch nur aus Kunstsoff. Der Schiebedeckel schiebt sich recht straff und rastet auch ein. Wie lange der Mechanismus aber funktionieren wird oder durch falsche Bedienung nachgibt, ist momentan für uns noch nicht ersichtlich.
„Quetsch“-Bedienung
Die Kopfhörer lassen sich direkt am Gerät per Quetschung des Stiels/Stegs bedienen. Dazu ertönt auch ein akustisches Signal im Ohr. So lässt sich ebenso die aktive Geräuschunterdrückung ein und ausschalten. Allerdings kann man hier ohne App nicht auf den Transparentmodus wechseln.
Dank akustischem Signal weiß man direkt, dass man den Steg korrekt gedrückt hat. Die Eingabe und Umsetzung der Aktion nimmt wie gewöhnlich 2-3 Sekunden Zeit in Anspruch. Die Position ist gut gewählt und egal ob links oder rechts am Ohr, der „Kniff“ sitzt. Natürlich lassen sich die Bedienung und die Touchgesten auch wieder in der Soundcore-App benutzerdefiniert einstellen und anpassen.
Noch mehr Sound
Soundcore konnte unter anderem bereits mit ihrer Liberty-Reihe überzeugen. Nun stellen sie die 4 Generation vor, mit noch mehr Möglichkeiten und Features. Die Soundcore Liberty 4 sollen Premium-Sound erreichen, dafür sorgen gleich 2 dynamische Treiber mit der ACAA-3.0 Technologie (Astria Koaxial- Akustik-System) und der Unterstützung des LDAC-Codec für hochauflösende Musik. AptX hingegen wird nicht unterstützt. Die 2 Treiber sollen für ein großes Soundspektrum in jedem Genre sorgen.
Der LDAC und aptX Codec wird leider nicht bei Apple Produkten unterstützt.
Zudem sind die Kopfhörer Hi-Res wireless zertifiziert und verfügen über eine duale Geräteverbindung. Wer LDAC nutzen möchte, muss auf die duale Geräte Verbindung verzichten.
Die Liberty 4 sind natürlich auch mit der mittlerweile standardgemäßen hybriden ANC-Geräuschunterdrückung versehen. Mehr dazu weiter unten.
Der Klang
Klanglich gefallen mir die Soundcore Liberty 4 direkt wieder auf Anhieb. Überraschend war für mich der eher kernig kräftige Bass. Selbst auf relativ geringer Lautstärke kann ich den Bass in der Musik sehr gut wahrnehmen. Das fällt im direkten Vergleich auch direkt auf wenn man ANC deaktiviert oder auf transparent oder normal stellt. Ansonsten gibt es klanglich keine Veränderungen bis auf den tieferen Bass.
Wie üblich mag eine leicht basslastige oder Tiefen-dominante Abstimmung vorliegen, ohne ANC klingt es etwas zurückhaltender. Dank Equalizer in der App aber kein Beinbruch.
Die Verständlichkeit von Instrumenten und Stimmen ist wieder sehr gut. Auch kleinere Details im Hintergrund der Musik sind hör- und greifbar. Egal was ich an Musik konsumiert habe, die In-Ears brachten eine sehr gute Verständlichkeit mit sich.
Die Räumlichkeit der wiedergegebene Musik erstreckt sich auch über den Kopf hinaus. So sind je nach Musiktitel auch einige Musikinstrumente außen verlagert wahrnehmbar. Die Stereo Wiedergabe ist exzellent. „War“ von Edwin Star entfacht ein mitfiebern beim Zuhören. Andere Musiktitel können da ebenso ein heftigen Hüftschwung verursachen. Die Liberty 4 machen einfach wieder Spaß beim Hören.
Der Klang, die Dynamik und die Räumlichkeit gefallen mir sehr gut.
Gerade dann, wenn man auch auf hochauflösenden Musik via LDAC Codec zurückgreifen kann. Aber selbst als Spotify Stream klingt es schon ziemlich gut.
Ok Audio ist eine absolute subjektive Wahrnehmung. Wer super filigrane oder audiophile Ohren hat, wird meiner Aussage zu Spotify direkt widersprechen. Diese Personenkreise würden aber vermutlich weder Spotify noch die Soundcore für ihre Ansprüche wählen. Kabelgebundenen Over-Ear Kopfhörer, mit einem High-Res Player oder zu Hause vor dem AV Receiver sitzend, wäre dann wohl eher die Lösung.
Um es in anderen Worten auszudrücken: Soundcore liefert erneut ab, egal wie die Treiber sich nennen oder welche anderen Features dafür werbetreibend verbaut wurden: Sie Dienen als sehr gute Wegbegleitung im Alltag für die Musikwiedergabe.
Besserer Klang mit HearID
Bevor ihr am Equalizer spielt solltet ihr unbedingt die „HearID-Klang“ Option unter „Soundeffekte“ in der Soundcore App ausprobieren. Hier werden leise Töne in verschiedenen Frequenzen nacheinander abgespielt, beim ersten Hören muss man sie bestätigen. Daraus ergibt sich eine Hörkuve die dann automatisch die vorhandenen Defizite ausgleicht.
Das kann und wird bei den meisten einen spürbaren beziehungsweise hörbaren Unterschied machen. Bei mir beispielsweise kommen die Höhen deutlich besser zu Geltung, ebenso klingt der Bass besser abgestuft, als mit der von Werk aus gelieferten vordefinierten Einstellung.
Die HearID-Musik Anpassung ist für mich das erneut Highlight neben der klasse Tonwiedergabe. Gerade weil man im laufe des Lebens mit steigendem Alter nach und nach immer ein paar Prozent an Hörleistung verliert.
360 Grad Sound und Puls messen
Außerdem bekommen wir von Anker hier zwei ganz neue Features geboten. Zum einen gibt es den 360 Grad Modus (Spatial Audio), welcher die genaue Kopfposition ermittelt und je nachdem den Sound bei Bewegungen links oder rechts verlagert wiedergibt. Quasi wie ein Heimkino in Kopfhörer-Form, das sollte besonders beim Filme schauen interessant sein. Hierzu gibt es aber auch 2 Modi, einen Musik- und zum anderen einen Kinomodus in der Soundcore App.
In der App könnt ihr das Spatial Audio aktivieren. Egal ob nun Musik oder Film gewählt wird, der Effekt ist ähnlich. Drehe ich den Kopf nach Links oder Rechts verlagert sich das Audio auf das jeweilige Ohr. Der Effekt eine Audioquelle oder einen Lautsprecher vor der Nase zu haben wird so gut simuliert. Wann man diese Funktion am besten nutzt oder warum, bleibt jedem selbst überlassen.
Zudem ist es mit den Liberty 4 jetzt auch möglich beim Musik hören seinen Herzschlag aufzunehmen bzw. zu messen. Diese Werte hat man dann immer in der Soundcore-App im Überblick. Das ist gerade beim Sporttreiben ein Vorteil, um auch mal seine Vitalwerte zu überwachen. Warum man sich aber gerade bei den Liberty 4 für ein solches Feature entschieden hat, bleibt eher fraglich. In für den Sport geeigneteren In-Ears wie den Soundcore Sport X10 würde es vermutlich mehr Sinn machen.
Puls eher nur für Läufer
Die Pulsmessung wird direkt in der App unter einem separaten Menüpunkt angesteuert, bzw. geöffnet. Dahinter verbirgt sich ein ganzes Sportprofil, wie man es so von Amazfit oder anderen Smartwatch Herstellern schon kennt. Dort kann ich direkt den aktuellen Puls sehen, oder ein Laufprogram starten. Nur ein Laufprogramm, andere Sportarten stehen leider nicht zu Auswahl.
Immerhin kann ich die Ziele angeben, welche im beim Training erfüllen möchte: Dauer und Intensität. Eine Auflistung der erreichten Werte für Aerobe, Anaerobes, intensives, oder leichtes Training inklusive Kalorienverbrauch gibt es auch. Die Übersicht ist ebenso rückwirkend für die vergangenen Wochen oder Monate nutzbar.
Die Qualität der Pulsmessung ist durchschnittlich. Da ich kein Läufer bin und aufgrund des schlechten Wetters auch aktuell dazu keine Gelegenheit habe, hab ich sie beim normalen Krafttraining ausprobiert.
Als Vergleich hielt die ebenso von mir gerade getestete Amazfit Bip 3 her. Die Soundcore lieferten eine Pulswert zwischen ~81 bis 92. Die Bip 3 lag da bei realistischeren 109 Schlägen. Da ich aber kein passendes Sportprogram für mich starten konnte, legte ich die In-Ears nach ein paar Minuten wieder in die Ladeschale zurück. So akkurat misst der Kopfhörer dann scheinbar doch nicht. Als Richtwerte aber sicher ganz angenehm und für den Laufsport vermutlich auch ausreichend.
Vor allem praktisch, wenn man eben keine Smartwatch bei sich tragen möchte.
6 verbaute Mikrofone
Bereits die Vorgänger konnten mit einer guten Qualität beim Telefonieren überzeugen. Bei den neuen Liberty 4 wurden sogar 6 Mikrofone verbaut, diese werden nicht nur beim ANC und dem Transparentmodus genutzt, sondern sollen auch für klare Stimmen in lauten Umgebungen beim Telefonieren sorgen.
Die grundsätzliche Gesprächsqualität ist auch wieder gut. Allerdings sind die verbauten Mikrofone bei starken und lauten Umgebungsgeräuschen wie in einem Zug auch am Limit ihre Kapazität. Hier konnte ich eine abgeschickte Sprachnachricht per WhatsApp kaum verstehen.
Aktive Geräuschunterdrückung (ANC)
Bei der aktiven Geräuschunterdrückung, auch ANC genannt, erkennen nach außen gerichtete Mikrofone der Kopfhörer externe Geräusche und neutralisieren sie mit Antischall. Dadurch werden laute Hintergrundgeräusche abgedämpft und absorbiert, so muss man die Musik nicht auf volle Lautstärke drehen, wenn man z.B. im lauten Zug sitzt oder die Arbeitskollegin mal wieder nicht aufhört zu quasseln.
Wie schon beim direkten Vorgänger funktioniert das ANC sehr gut. Setzt man sich die In-Ears das erste Mal ein, hört man direkt wie die Geräusche der lauten Umgebung wie in einer Taucherglocke abgeschirmt werden. Das klappt natürlich auch gut wenn man keine Musik auf den Ohren haben möchte. Mit aktivvierten ANC wird die Basswiedergabe aber deutlich kräftiger als im normalen ANC oder im Transparentmodus. Die Musikwiedergabe bleibt bis auf den kräftigeren Bass ansonsten unberührt.
Der Transparentmodus nutz auch die Mikrofone um die Umgebungsgeräusche durch zulassen. Ab einer bestimmtem Lautstärke klappt das dann aber nicht mehr. Wie üblich hat man bei der Verwendung von ANC oder dem Transparentmodus ein leichtes Grundrauschen durch die aktiven Mikrofone auf den Ohren.
Besseres ANC durch HearID
Interessant ist der automatische ANC Modus der sich HearID nennt. Nach einer kurzen Messung wird der Innenohrdruck regelmäßig gemessen und entsprechend die Stärke der ANC Funktion automatisch angehoben oder gesenkt. Das klappte im Test wunderbar, aber auch hier konnten schon die Liberty 3 Pro in der Vergangenheit überzeugen.
Der Vorgang dauert nicht lange und das Ergebnis wird im Profil abgespeichert, das ihr jederzeit auch deaktivieren könnt. Eine laute Ecke ist für den Test aber eine Vorrausetzung, ist das Umfeld leise könnt ihr den Test nicht durchführen.
Akkuleistung, die sich sehen lassen kann
Wie gewohnt erreicht man die Herstellerangaben nur mit reduzierter Lautstärke. Dafür sind die angegebenen 9 Stunden ohne ANC so halbwegs realistisch. Mit ANC soll man hier auf 7 Stunden kommen, was aber streng genommen immer noch ein sehr guter Wert ist.
Mit der Ladeschale in Kombination spricht der Hersteller von 28 Stunden. Hier sind vermutlich eher so 24 Stunden realistisch, je nach gehörter Lautstärke. Aber das ist immer noch mehr als genug, um einige Tage am Stück oder gar mehrere Wochen bei geringer oder normaler Nutzung zu überstehen.
Man kann die Akkulaufzeit von Kopfhörern auch schwer in Stunden festlegen. Da man meist 1-2 Stunden Musik hört (uns eingeschlossen) und sie dann wieder in das Case packt, wo sie erneut geladen werden. Es ist also ein Kreislauf, der sich schwer auf eine bestimmte Zeit beschränken lässt.
Beladen funktioniert im Übrigen nicht nur per USB-Typ-C, sondern auch kabellos, durch induktives Laden.
Fazit: Soundcore Liberty 4 kaufen?
Soundcore gehört schon seit längerem nicht mehr unbedingt zu den günstigsten Anbietern, je nach gewählten Kopfhörer. Aber man bekommt hier auch stetig eine gute Qualität geboten. Zudem kommen die Soundcore Liberty 4, mit 150 € und zum Start weiteren 20 € Rabatt, günstiger auf den Markt als die Vorgänger. Neue Features werden auch geboten, ob man einen Pulsmesser in den Kopfhörern benötigt, ist eine andere Frage.
Vom Klang konnten uns die Geräte von Anker bis jetzt immer überzeugen. Da hier sogar auf 2 dynamische Treiber gesetzt wurde, wird sich der Klang wahrscheinlich erneut hören lassen können. Ob die relativ teuren Geräte jedoch mit gleich teuren Geräten von Samsung und Co. mithalten können, wird sich zeigen. Hier ist der persönliche Geschmack aber sehr entscheidend.
Aber eins muss man Soundcore lassen — sie packen immer was Neues obendrauf, in diesem Fall den 360 Grad Modus und die Pulsmessung.
Bernd Freier
14.02.2023, 17:59Moin – sehr guter und ausführlicher Test! Hikft bein Kauf der Kopfhörer!
Mich würde ein Vwrgleich mit den Soundcore Liberty Air 2 pro sehr interessieren!!! Ist der Vergleichstest in Kürze geplant?
Ronny
15.02.2023, 09:03Danke 🙂
Nein wird es nicht geben, da wir die Air 2 Pro nicht mehr in der Redaktion liegen haben.
Grüße
Thomas
05.11.2023, 08:44also hab sie Mal bestellt und werde den Test selber machen , hätte mich auf darauf gefreut aber mit eurem Link hab 36% gespart also liegt's voll im Budget 🤓
DerFrieDD
17.11.2023, 13:40der Code bezieht sich dich aber auf die preiswerten nc , oder?
DerFrieDD
17.11.2023, 13:44die normalen/besseren haben auch nen Code aber kosten wie bei Amazon 89… was aber auch Guddi ist
Ronny
17.11.2023, 15:41Sorry ja, die 4 NC sind für ~63€, die normalen Liberty 4 sind für ~90€ im Angebot. Hab es auf beide Beiträge angepasst. Danke fürs Melden 🙂
Grüße