R36S Retro Handheld Testbericht – ab 28,39€ – günstiger geht ein Retro Handheld kaum noch 3,5″, IPS, RK3326 Quad-Core, Linux
Retro ist und bleibt extrem beliebt, die Vielzahl an Geräten macht den Überblick natürlich nicht einfacher. Aber wenn es tatsächlich sehr günstig sein soll, ist der R36S Handheld vielleicht einen Blick wert. Er bietet so ziemlich alles an, was die größeren auch können, liegt aber als Import bei gerade mal unter 40€ Anschaffungskosten.
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Die kleinen GameBoy ähnlichen Spielgeräte, die man umgangssprachlich auch Retro Handheld nutzt, erfreuen sich großer Beliebtheit. Gerade im günstigen Segment bekommt man wirklich eine Menge geboten.
In erster Linie handliche Abmessungen, eine Vielzahl an Bedienelementen, die die alten klassischen Systeme und Bedienungen locker übertrumpfen, ein wesentlich besseres und höher aufgelöstes Display und eine Vielzahl an mitgelieferten Spiele runden das günstige Paket ab.
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Technische Daten des R36S Handhelds
R36S Handhelds | |
Display | 3,5″ IPS 640 x 480p |
Prozessor | Rockchip RK3326 Quad-Core 1,5GHz, ARM Cortex-A35 CPU |
GPU | Mali-G31 |
Speicher | 1 GB DDR3 RAM, Speicherkarte 16GB+32/64/128/256GB |
Features | 2x MicroSD Slots, Mono Lautsprecher, 3,5mm Klinke |
Akku | 3500mAh, USB Typ-C beladen, 8 h Laufzeit |
Abmessungen & Gewicht | 120mm x 83mm x 20,8mm / 180g |
Unterstützte Emulationen | MAME/N64/PS/CP3/NEOGEO/GBA/NES/SFC/MD/NDS |
Betriebssystem | Open source Linux, ArcOS 2.0 |
Optik & Bedienelemente
Optisch erinnert mich der R36S Handheld direkt an den ebenso recht günstigen Powkiddy RGB20S oder auch an den AMPOWN XU10. Die verbaute Hardware ist sich da tatsächlich auch ziemlich ähnlich, mal fernab vom gleichen 3,5-Zoll-IPS-Display, das mit 640 x 480 Pixel aufgelöst ist. Hier war ich von der Darstellung aber tatsächlich überrascht. Man kommt an die Klassenprimus Darstellung eines Anbernics heran. Das Kunststoffgehäuse ist von durchschnittlicher Qualität und erfüllt aber ihren Zweck.
Klasse finde ich das man hier auf mehrfarbig transparente Gehäuse setzt, ob nun grün, grau oder blau, hier habt ihr eine recht große Auswahl.
(Tatsächlich liegt auch ein gutes IPS Display vor)
Menüführung, umständlich
Die Bedienelemente sind auf einem Blick erkennbar und übersteigen die Anzahl beziehungsweise Vielzahl der alten 6/16 Bit Generationen bei weitem. Analogsticks wurden mit dem N64 und später der Playstation 1 eingeführt. Rückseitig liegen weitere vier Schultertasten vor.
Dazu gesellt sich noch eine FN also Funktionstaste, die eigentlich zum Beenden der Spiele und/oder laden/ Speichern der Spielstände genutzt werden kann. Normalerweise, leider ist hier das ein oder andere System anders zu bedienen um zu speichern oder beendet zu werden.
In der PSX Emulation müsst ihr aber beispielsweise Select und die X Taste drücken um ins Retroarch Menü zum Laden. Drückt Start und Select 2x hintereinander werden die Spiele beendet und man landet wieder im Hauptmenü. Das gilt für alle Emulationen die im System laufen. Ausnahmen liegen aber beispielsweise bei den PSP Games vor, hier muss man den R3 Stick drücken um ins Menü zu kommen um von hier aus zu speichern, zu laden oder das jeweilige Spiel zu beenden. Start+Select 2x beendet aber auch die PSP Emulation sofort.
(Unterschiedliche Menüführung, nicht ganz durchdacht)
Spielt man Nintendo DS muss man dahingegen den linken L3 Stick drücken. Zudem kann man mit der L2, R2 auf der Rückseite oder der FN Taste die einzelnen Screens durchwechseln. Start+ Select 2x beendet auch umgehend das jeweils laufende Spiel. Etwas kompliziert, aber man gewöhnt sich dran.
Hardware & System
Der leistungsgebende SOC (System on a Chip) ist der schon länger verbaute und ausreichend schnelle Rockchip RK3326 Quad-Core mit 1,5 GHz Takt. Ihm stehen 1 GB DDR3 RAM zur Seite.
Diese Leistung genügt aus um ganz locker alle 8 und 16 Bit Klassiker wie GameBoy und dessen Nachfolger, NES, SNES, GameGear, Megadrive, Arcade Emulationen, CPS 1/2/3, NeoGeo oder PSX zu stemmen. In der Liste findet man auch N64 und PSP vor.
PSP Emulation
Erstaunlicherweise läuft die PSP Emulation je nach Spiel tatsächlich ziemlich gut. Ein Ridge Racer benötigt zwar 1 Frameskip für ein halbwegs flüssiges Bild, ein Death Jr. ist das beispielsweise nicht notwendig. Auch ein Tekken Tag Tournament ist somit ziemlich gut spielbar bei ~45-50fps. Nicht perfekt, aber PSP läuft besser als erwartet. Die PSP Emulation ist aber auch das Schlusslicht der möglichen Emulationen auf diesem günstigen Gerät. Hochkaräter wie God of War werdet ihr da nicht mehr wirklich zocken können.
(PSP läuft besser als gedacht)
N64 Emulation
N64 ist nicht gerade die Plattform die dieser SOC bzw der hinterlegte Emulator gut stemmen kann. Einige Titel laufen zwar gut, werden aber hier und da immer durch Grafikfehler geplagt oder teils auch mit schlechter Framerate. Golden Eye ist zwar spielbar, läuft aber nicht besonders gut. Duke Nukem 3D läuft soweit recht gut, hat aber auch Clippingfehler und steuert sich zudem ziemlich bescheiden. Letzteres liegt aber eher an der N64 Bedienung im Allgemeinen. Quake 2 läuft aber sehr geschmeidig, abseits der fummeligen N64 Steuerung und ein paar Grafikfehlern im Hauptmenü und Spiel.
(N64 dahingegen nicht immer ganz so gut inkl. Grafikfehler)
NDS Emulation
Hier gibt es tatsächlich nichts zu mosern, die angetesteten Spiele liefen gut. Lediglich das Bildschirm umstellen für den richtigen Bildschirm muss man dabei beachten. Beide Screens zeitgleich ist zwar möglich, aber dann auch super klein und fitzelig.
Dreamcast Emulation
Segas letzte Konsole bleibt wohl ewig in meinem Gamerherz. Gott, was war das damals für eine Bombengrafik. Auch heute noch kann das System meiner Meinung nach voll und ganz überzeugen. Gut, hier gehts aber um die Performance. Durchweg kann auch die Dreamcast Emulation als gut emulierbar bezeichnet werden. Frames konnte ich mir jetzt zwar nicht anzeigen lassen, es fühlte sich aber flüssig an. Der Sound hat oder kann hier und da aber gerne mal kurz knarzen. Ansonsten läuft es aber gut.
Und der Rest?
Aufgrund der Menge an Systemen hab ich mich eher auf die Performance hungrigen Systeme beschränkt. Wer aber GameBoy, NES, SNES, CPS1/2/3 oder NeoGeo zocken will, kann das ohne Probleme tun, auch ein GameBoy Advance läuft sehr gut.
Lautsprecher
Sollte euch der integrierte Lautsprecher nicht überzeugen könnt ihr auch einen 3,5mm Port für Kopfhörer oder ähnliches nutzen. Klanglich genügen der mono Lautsprecher aber um das geschehen gut zu untermalen. Ebenso kann der USB-Typ-C Port auf eine OTG Unterstützung zurückgreifen, somit könnt ihr auch anderen Controller (theoretisch) nutzen.
Rechtliche Grauzone
In den meisten Fällen könnt ihr gleich eine MicroSD Karte mit 64 GB oder auch 128 GB mit bestellen auf denen sich dann je nach Verkäufer und Shop locker 15.000 Spiele darauf befinden. Die überwiegende Anzahl der Spiele ist dann aber nur auf Englisch spielbar, ein paar EU Versionen mit Sprachauswahl liegen aber auch gelegentlich vor.
Eine Auflistung der Spiele wird man nirgends finden, eventuell schwankt sie eh nach Shop/Anbieter. Ebenso kann man auch knallhart sagen: Es sind Raubkopien, die ihr dort spielt und bekommt.
Einige Shops bieten auch nur das Gerät an. Theoretisch könnt ihr eine eigene MicroSD Karte einfach per PC mit euren eigenen Sicherheitskopien euer original Spiele zu bestücken, um rechtlich sicher zu sein.
Meistens sind die mitgelieferten MiroSD Karten aber von minderer Qualität, was sich in der Funktionalität und Performance angeht. Im Zweifelsfall erstellt ein Backup am PC und verwendet eine schnellere Karte.
Akku
Mit 3500 mAh Kapazität ist auch dieser Akku ähnlich dimensioniert wie bei vielen anderen Geräten. Je nach Hardware Auslastung, Displayhelligkeit und Audiolautstärke kann man aber so zwischen 6 bis 8 Stunden Spielspaß, respektive Laufzeit hinkommen. Tatsächlich ist das auch durchaus realistisch, je nachdem was man versucht zu emulieren. Beladen wird per USB-Typ-C Port, ein entsprechendes Kabel liegt wohl schon mit bei.
Einschätzung /Fazit: R36s Retro Handheld kaufen?
Ehrlicherweise ist der R36S einfach nur einer unter ganz, ganz, ganz vielen Handhelds, ist aber gerade als Import eine ziemlich günstige Alternative zu beispielsweise den Anbernic Geräten. Preislich ist er somit extrem interessant, die Performance ist überraschenderweise besser als bei einigen Emulationen gedacht. Überrascht hat mich auch das Display: hier hab ich deutlich schlechteres erwartet.
Die grundsätzliche Bedingung und Haptik fällt gut aus, die Analogsticks bleiben da aber etwas zurück. Sie taugen, spielen sich aber teils nicht unbedingt gut und sind ein wenig klein und frickelig geworden.
Die klassischen 8/16 Bit Emulationen stellen absolut kein Problem dar. Die N64 Emulation ist neben Grafikfehlern und die bescheidene Steuerung des Systems aber nicht ganz so top, PSX 1 läuft anstandslos, NDS ebenso. Überrascht hat mich die PSP Emulation die besser lief als erwartet. Nicht perfekt, nicht bei jedem Spiel, aber überwiegend.
Als Oberfläche kommt ArcOS 2.0 zum Einsatz, ein eigentlich altbekanntes Betriebssystem mit Retroarch im Hintergrund. Das OS läuft gut, recht geschmeidig, hat in unserem Fall viele Vorschaubilder und auch kurze Videoclips zu den jeweiligen Spielen. Was nicht ganz so gut gefällt ist die teils unterschiedliche Steuerung um beispielsweise Spielstände zu speichern oder zu laden. Die FN/Funktionstaste hat eigentlich keine Funktion bis den Bildschirm in der DS Emulation zu wechseln.
Gunnar Ecks
23.09.2024, 14:40Also der R36s, und insbesondere das von dir verlinkte Modell, hat eigentlich schon fast Kultstatus. Ich habe ihn mir im Juni bei AliExpress für knappe 17€ geschossen.
Auf dem Gerät läuft ARKOS direkt out of the box , auch hier gibt es gerade in Kombination mit dem R36s genügend Anleitungen im Netz, wie man sich das System ohne IT Kenntnisse sehr schön anpassen kann. Aber schon die standardfassung ist mega geil und setzt auf eine einfache optische Orientierung auf Basis von Piktogrammen. Es gibt auch hierzu ein sehr übersichtliches Wiki im Netz. (Google hilft bei der Suche). Fertige ROM PACKS für alle Systeme gibt es passend für das Gerät (Ordnerstruktur ist ganz wichtig) auch bereits zum Download. Die Performance ist wirklich erste Sahne. Lediglich Sega Saturn macht ein paar Probleme.
WICHTIG !!!
Unbedingt zu dem Gerät hochwertige SD-Karten kaufen (Samsung oder SANDISK). Die beim Kauf integrierten Karten sind a) extrem langsam und b) sehr anfällig und steigen frühzeitig aus. Dies ist auch in diversen Test nachzulesen.
Ich empfehle noch ein OTG Kabel mit dazu zu erwerben um einen WLAN Dongle anschließen zu können. Somit kann man das OS einfach über den Update-Button im System auf den neusten Stand bringen.
Auch von meiner Seite her eine klare Kaufempfehlung!!!
PS. Die PSP Fassung von Metal Slug Anthology > Metal Slug 6 läuft spitze und sieht mega aus auf dem Teil.
Ronny
23.09.2024, 15:49Nice, danke für dein umfangreiches Feedback 🙂
Grüße
Robin E.
30.09.2024, 12:43auch ich nutze den R36S schon seit 4 Monaten, damals für 19,99€ auf Aliexpress geschossen.
Nachdem ich die aktuelle version von ArkOS geflashed habe, gehen nun auch alle tasten.
Was die Performance angeht ist das für den Preis mehr als ordentlich, sogar einige PS1 Titel laufen relativ flüssig.
Macht wirklich Laune, und ist für den preis eigentlich ein No-Brainer.
Ein Nerdsheaven Test wäre hier sicher auch für viele Hilfreich 🙂
damengambit1972
30.09.2024, 20:54bei mir steht nur das es nicht zu meiner Adresse lieferbar ist
Ronny
01.10.2024, 08:13Wähle einfach eine andere Farbe: Red 64G aus. Dann klappt.
Grüße