Powkiddy RGB10 Max 2 ab 88€ – Angriff auf Anbernic? Kurztest Retro Handheld, 5 Zoll Display, 1GB RAM

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Der Powkiddy Max 2 macht mit seiner Größe von fast 20cm seinem Namen alle Ehre. Auch ist die Leistung dank des Prozessor ausreichend für Systeme bis hoch zum N64. Wir haben uns das Gerät mal näher angeschaut.

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Powkiddy RGB10 Max Handheld in der Hand gehalten

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Technische Daten Retro Handheld • 5 Zoll IPS Display • RK3326 1.5 GHz Quad-Core Prozessor • 1 GB DDR3 RAM • 4200 mAh Akku • 256GB
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ab 109,99€ Gutschein erforderlich
Technische Daten Retro Handheld • 5 Zoll IPS Display • RK3326 1.5 GHz Quad-Core Prozessor • 1 GB DDR3 RAM • 4200 mAh Akku • 64GB
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Wer auf Retro Games oder Retro Konsolen steht, dem sollte auch der Name Powkiddy ein Begriff sein. Konnte der Hersteller uns doch bereits mit dem ein oder anderen Retro Handheld überzeugen. Powkiddys neuster Angriff auf das Retro Herz hört auf dem Namen Powkiddy RGB10 Max und ist für einen Preis ab 87,99€ auf Geekbuying.com zu bekommen.

Powkiddy RGB10 Max Emuelec
(Emuelec und Retroarch dienen als System)

Technische Daten im Überblick

 Powkiddy RGB10 Max 2
Display5 Zoll IPS (854 x 480p)
SOCRK3326 Quad-Core 1,5GHz
SpeicherplatzSpeicherkarten bis 256 GB
Akku4200 mAh Akku bis zu 8 Std. Laufzeit
AnschlüsseKopfhörer, 2x USB-C, SD-Karten Slot
Unterstützte SystemeN64, Dreamcast, PS1,PSP,  CP 3, CP 2, CP 1, NEOGEO, GB, GBC, GBA, NES, SNES, SFC, MD usw.
Größe195 x 76 x 18 mm

Powkiddy Max 2 im Überblick

Über das Design bei Retro Handhelds müssen wir eigentlich nicht mehr sprechen, unterm Strich gibt es nur 2 grundlegende Design entweder hochkant wie der Gameboy oder Quer wie die PSP oder Switch/Lite. Hier hat man sich für das Querformat und 3 Farben entschieden mit zwei Wölbungen, damit die Konsole besser in der Hand liegt.

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Auch bei den Buttons gibt es keine Überraschungen, es gibt 2 Paar Schultertasten, ein Steuerkreuz, zwei Analogsticks, 4 Aktions-Tasten und die üblichen Menüknöpfe. Als Anschlüsse bietet das Handheld einen SD-Karten-Slot, zwei USB-C Anschlüsse und einen Kopfhöreranschluss.

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Die Materialbeschaffenheit des Handhelds ist solide. Powkiddy nutzt erneut nur eher günstig wirkendes Kunststoff, ebenso lassen die Spaltmaße teils zu wünschen übrig. Hier muss der chinesische Hersteller zukünftig einfach noch deutlich besser werden, gerade im Zuge der direkten Konkurrenz seitens Anbernic.

Ebenfalls wirken die Tasten günstig. Die 4 Aktions Tasten drücken sich zwar so weit noch gut und übernehmen die getätigten Eingaben, aber spätestens bei den hakeligen wirklich billig wirkenden Schultertasten wirds eng.  

Hardware und System

In dem 19.5 x 7,6 cm großen Gehäuse hat Powkiddy bei dem Max 2 ein 5-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 854 x 480 Pixel verbaut.

Die Auflösung ist für die meisten älteren Spiele schon fast überdimensioniert, da es aber ein schickes Menü zur Auswahl der einzelnen Plattformen gibt, muss die Lesbarkeit der Schriften natürlich auch gewährleistet sein. Die Darstellung des IPS Panels kann in jedem Falle überzeugen, gerade dann, wenn man eher auf eine farbkräftige Darstellung steht. Ein Nachteil bleibt dennoch bestehen: Das Panel reflektiert leider sehr stark das Umgebungslicht.

Damit die Retro-Konsole auch genug Power für die Emulation bereitstellen kann, hat der Hersteller einen RK3326 Quad-Core Prozessor mit 1,5 GHz und einer Mali -G31 GPU verbaut. Unterstützt wird der Prozessor von 1 GB DDR3 RAM.

Für die Energieversorgung ist ein 4200 mAh Akku verantwortlich, der laut Herstellerangaben für bis zu 8 Stunden Spielspaß sorgen soll. Das Betriebssystem hört auf dem Namen Emuelec 4.3 und kann sicherlich von findigen Moddern noch weiter modifiziert werden. Zusätzlich unterstützt die Konsole noch WLAN für drahtlose Datenübertragung, Multiplayer oder eventueller Updates.

Powkiddy Max2 Retro-Handheld 5 Zoll IPS Display

Welche Systeme werden unterstützt?

  • N64
  • PS1
  • CP 3
  • CP 2
  • CP 1
  • NEOGEO
  • GB
  • GBC
  • GBA
  • NES
  • SNES
  • SFC
  • MD usw.

Performance der Emulationen Emuelec

Das Emuelec System unterstützt die gängigsten Systeme. Je nach Verkäufer liegt auch wieder eine MicroSD Karte mit Spielen bei. Die meisten Spiele liegen dann aber oft nur in Englisch oder teils Chinesisch/Japanisch vor. Per PC kann man diese sicher auch austauschen oder löschen.

Nintendo 64

Nintendo 64 kann kaum gespielt werden. In der Standardeinstellung von Retroarch ist aber 640×480 Pixel hinterlegt. Das ist zu viel für das System. So läuft ein F-Zero gerade mal 30fps und der Sound klingt ebenso stotternd. In 320×240 erreichen wir zwischen 35 und 42fps. Formel 1 schleppt sich mit gerade mal 10-12fps herum und selbst ein Mario Kart 64 läuft gerade mal so mit 18-22fps, aber das nicht in voller Geschwindigkeit.

Powkiddy RGB10 Max 2 F-Zero X Powkiddy RGB10 Max 2 F-Zero X
(N64: entweder ruckelig in 640×480 oder flüssig in 320×240)

Ebenso läuft in der Grundeingestellten 640x480er Auflösung ein Mario 64 auch nur in 20fps. In 320×240, sichtbar schlechter aufgelöst, erreichen wir aber die geschmeidigeren ~25fps.

Powkiddy RGB10 Max 2 Mario Kart 64

Hier muss man leider den Kompromiss der deutlich geringeren Auflösung eingehen, um ein größtenteils flüssiges Spielerlebnis in der N64 Emulation zu haben.

Einen netten Bug gibst auch obendrauf: geht man in das Retroach Menü rein und verlässt es auch wieder im Spiel, hat man kurzzeitig eine deutlich höhere und flüssigere Bildwiederholrate.

Playstation 1

Auch die Playstation 1 Emulation muss herhalten. Die angetesteten Titel wie Crash Bandicoot 3 liefen fluffig mit 60fps, ein Street Fighter EX2 plus ebenso. Tekken 3 ließ sich hier auch nicht lumpen. So lasse ich mir das gefallen.

Powkiddy RGB10 Max Nintendo Playstation Emulation Street Fighter EX2 Plus
(Screenshots im System kann man machen, die sind aber teils „broken“)

Dreamcast

Die Performance genügt, um Segas Dreamcast halbwegs gut zu stemmen. Allerdings ist selbst bei Crazy Taxi 2 immer wieder stotternder Sound bei schwankende 23-40fps hörbar. Spielbar ja, aber akustisch eher eine Katastrophe. Bei etwas anspruchsloseren Dreamcast Titeln wie Legacy of Kain- Soul Reaver kommt dennoch Spaß bei ~42fps auf. Das System läuft deutlich besser als die N64 Emulation.

Powkiddy RGB10 Max  Dreamcast Crasy taxi Powkiddy RGB10 Max  Dreamcast Soul Reaver
(Dreamcast läuft aber oft nur mit kratzigem Sound)

Sega Naomi

Angepasst ist die Emuelec Oberfläche aber nur bedingt. So gibt es viele PC-Portierungen, die bei uns absolut nicht starten, ebenso liegen Emulatoren wie Naomi vor, die zwar starten und theoretisch laufen würden, aber bei einigen Spielen der Controller nicht konfiguriert ist. Unter Retroarch  (Obere linke kleine Menütaste +X) kann natürlich konfiguriert werden, aber dennoch klappt das nicht aus dem Stegreif. 

Powkiddy RGB10 Max Nintendo Naomi Emulation Powkiddy RGB10 Max Nintendo Naomi Emulation
(Naomi: Eins lässt sich steuern, das andere nicht)

Playstation Portable

Auf eine PSP Emulation der Hochkaräter der PSP Generation muss man hier aber verzichten. Die Leistung genügt nur um einfacherer PSP Spiele zu emulieren. So kann man aber immerhin Megaman X in 30fps sehr angenehm zocken. Für God Of War reicht es aber nicht. 

Powkiddy RGB10 Max  PSP Emulation Megaman
(Leichtere Spiele wie Megaman lassen sich super emulieren, Hochkaräter hingegen nicht mehr)

Powkiddy RGB10 Max PSP Emulation Abstürze
(PSP: nicht alles klappt oder stürzt ab)

Nintendo DS

Wer mutig ist traut sich noch an die Nintendo DS Emulation ran. Anders als ich es erwartet hab lief diese Emulation wirklich rund. Denn Titel wie GTA Chinatown Wars oder Lego Batman kann man sehr gut spielen, ebenso läuft ein Mario Kart sehr flüssig.  Wobei flüssig beim Nintendo DS gefühlt aber dennoch was anderes ist. Aber zumindest erreicht man laut Geschwindigkeitsanzeige 100% der DS Leistung.

Powkiddy RGB10 Max Nintendo DS Emulation Mario Kart Powkiddy RGB10 Max Nintendo DS Emulation Lego Batman
(Nintendo DS: das läuft tatsächlich rund)

Alternativ Batocera nutzen

Im Laufe des Testzeitraums hat sich bei mir im System ein sehr unfeiner Fehler eingeschlichen. Im Menü konnte ich alles normal bedienen, in Spielen nicht mehr. Keine einzige Taste funktionierte noch… Da mir die Fehler und auch die teils schwache Performance eh nicht so wirklich gefallen hat, dachte ich mir so: Mensch ne andere Software wäre cool. 

Glücklicherweise gibt es auf Batocera.com ein Image das für den Powkiddy Handheld geeignet ist.

Also fix heruntergeladen, per balenaEtcher auf eine neue MicroSD Karte geflasht, eingesteckt und gebootet. Und oh Wunder: es funktioniert! Glücklicherweise besitzt der Handheld ja auch eine WLAN Anbindung..

Die WLAn Verbindung richtet ihr einfach unter Batorcera ein, am PC könnt ihr dann im hauseigenen Netzwerk via \\batocera\  den Handheld zugreifen. Für den Zugriff auf den internen Speicher des powkiddy müsst ihr euch als Admin „batocera“ und als Passwort ebenfalls mit „batocera“ anmelden. Das könnt ihr im System aber auch manuell verändern, sofern notwendig. Dann habt ihr die Möglichkeit den „Share“ Ordner zu öffnen und flux ein paar Spiele in den Roms Ordner zu schieben. 

Nebenbei kann man gleich mal ein anderes Theme herunterladen oder die neu hinzugefügten Spiel nach Bildern oder Video Dateien „Scrapen“ lassen.

Performance unter Batocera

Leider nicht ganz das was ich erwartet habe. Alle Emulationen laufen ca. 10-30% langsamer ab also mit der Original Software. Nintendo DS Beispielsweise läuft mit ~70-75% von voher 100% Geschwindigkeit. Playstation 1 läuft auch nicht mehr mit 60fps sondern hat nun eine spürbar geringere Geschwindigkeit. Dreamcast mutiert zur Ruckelshow. Die Anpassung der Hersteller scheinen doch gravierender im System zu sein als angenommen. Oder Batocera benötigt einfach etwas mehr Leistung. Schade.

Testberichte / Erfahrungen / Meinungen

Technisch liest sich der Powkiddy Max 2 soweit vielversprechend und auch die Hardware dürfte zumindest in der Theorie das halten was beworben wird. Nach meinem Test hinterlässt der Handheld aber einen sehr zwiegespaltenen Eindruck bei mir. Das Display ist klar das Highlight an dem System, die Verarbeitung und die billig wirkenden Schultertasten hingegen schrecken mich ab.

Für die Standard 8/16 Bit Emulationen genügt es locker, für N64, Dreamcast oder PSP weitestgehend nicht mehr. Dennoch laufen viele älteren Systeme gut und die machen wenig Probleme.

Das System hingegen ist nicht unbedingt 100% angepasst. Einige Emulatoren sind nicht richtig konfiguriert, lassen sich nicht steuern, stürzen ab oder starten erst gar nicht. Sowas kenne ich beispielsweise vom technisch ähnlich ausgestatteten Anberniv RG351P überhaupt nicht..

Vergleicht man die Konsole mit anderen Retro Handhelds, gewinnt Powkiddy in den Bereichen Gehäusegröße und beim recht großen Display. Dafür muss er aber zurückstecken, wenn es um den Preis, die Softwareanpassung und die Verarbeitung geht.

Wer speziell auf der Suche nach einem größeren Gerät ist, bekommt mit dem Powkiddy RGB10 Max 2 eine nette Alternative geboten, allerdings zu einem höheren Preis und mit einem nicht so guten Betriebssystem wie bei den neueren Anbernic Handhelds.

Gerade weil der Powkiddy RGB10 Max 2 bei um die 120-150€ angesiedelt ist, muss er sich dem bedeutend besseren Anbernic RG505 stellen. Dort kommt zwar Android 12 zum Einsatz, dafür kann man PSX, N64, Dreamcast, Nintendo DS und PSP sehr gut spielen und sogar einige Titel der Gamecube und Wii Ära zocken. Selbst eine Playstation 2 Emulation ist drin! 

Stryke

Ben ist ehemaliges Mitglied des Redakteurteams. Er ist ein Allroundtalent mit einer Spezialisierung auf Anime und Gadgets und auch ein echtes Kind der 90er. Er liebt alles technische was blinkt, leuchtet und glitzert.

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