Pico 4 Ultra ab 540€ – Vielseitiges VR-Headset mit Stärken und Schwächen Snapdragon XR2 Gen 2, Pancake-Linsen, Wi-Fi 7
Die Pico 4 Ultra bietet eine moderne technische Ausstattung, darunter Pancake-Linsen, hochauflösende Kameras und Wi-Fi 7. Sie ist vielseitig einsetzbar und eignet sich für Mixed Reality sowie PC-VR. Schwächen zeigen sich im Software-Angebot und bei der Abdichtung gegen Umgebungslicht.
NerdsHeaven.de ist Teil des Amazon Partnerprogramm und eBay Partner Network. Wir verdienen Provision für qualifizierte Käufe über Links auf unserer Seite, ohne Mehrkosten für euch. Das hat keinerlei Auswirkung auf unsere Bewertungen.
Mit dem Pico 4 Ultra hat ByteDance Ende 2024 ein VR-Headset auf den Markt gebracht, das sich sowohl als eigenständiges Gerät als auch in Kombination mit einem Gaming-PC nutzen lässt. Es richtet sich an Nutzer, die eine Mischung aus Virtual Reality (VR) und Mixed Reality (MR) suchen, und positioniert sich als Konkurrent zur Meta Quest 3. Mit Wi-Fi 7, einem Snapdragon XR2 Gen 2 und Pancake-Linsen bringt das Headset einige interessante technische Neuerungen mit und ihr bekommt es zum Preis ab 539,99€ auf Ebay.de im Angebot.
Technik und Ausstattung
Das Herzstück des Pico 4 Ultra bildet der Snapdragon XR2 Gen 2, ein leistungsstarker Prozessor, der auch in der Meta Quest 3 verbaut ist. Unterstützt wird er von 12 GB LPDDR5-RAM, was im Vergleich zur Quest 3 (8 GB) einen Vorteil darstellt. Für Speicherplatz sorgen 256 GB UFS 3.1, die ausreichend Raum für VR-Spiele und Videos bieten.
Das Headset verfügt über zwei 2,56 Zoll große LC-Displays mit einer Auflösung von 2.160 x 2.160 Pixeln pro Auge. Die 90 Hz Bildwiederholrate sorgt für eine flüssige Darstellung, während das Sichtfeld (FoV) mit 105 Grad ein immersives Erlebnis bietet. Anders als bei OLED-Displays kann es bei den verbauten LC-Panels jedoch an Kontrast und Farbtiefe mangeln.
Die Pancake-Linsen ermöglichen eine kompaktere Bauweise und sind eine deutliche Verbesserung gegenüber älteren Fresnel-Linsen, die etwa in der PlayStation VR2 verbaut sind. Dennoch zeigt sich, dass die Linsen in den Randbereichen nicht vollständig scharf sind, was zu leichtem Unschärfegefühl führen kann. Der Pupillenabstand ist motorisiert verstellbar und liegt zwischen 58 und 72 mm, was das Headset an unterschiedliche Nutzer anpasst.
Design und Tragekomfort
Mit einem Gewicht von 580 Gramm gehört die Pico 4 Ultra zu den leichteren Modellen ihrer Klasse. Das Gewicht verteilt sich dank eines gut ausbalancierten Designs zwischen Front- und Rückseite gleichmäßig, wobei sich der Akkupack im hinteren Teil des Headsets befindet. Das Kopfband kann über ein Drehrad individuell eingestellt werden. Für Brillenträger ist ein zusätzlicher Abstandshalter im Lieferumfang enthalten, um die Linsen zu schützen.
Trotz der durchdachten Ergonomie dringt von unten etwas Licht ein, was die Immersion stören kann. Zudem fehlt es an einer hochwertigen Polsterung, was bei längeren VR-Sessions zu einem gewissen Druck auf den Wangenknochen führen kann. Austauschbare Silikonmasken, wie sie bei anderen Modellen üblich sind, fehlen, was für Nutzer, die das Headset häufig teilen, ein Nachteil ist.
Mixed Reality und Passthrough
Ein Highlight des Pico 4 Ultra ist die Mixed-Reality-Funktionalität. Zwei 32-Megapixel-Kameras an der Frontseite sowie ein iTOF-Tiefensensor ermöglichen einen präzisen Passthrough-Modus, der die reale Umgebung in hoher Qualität in das Headset einblendet. Im Vergleich zur Meta Quest 3, deren Kameras nur 4 MP bieten, wirkt der Passthrough-Feed schärfer.
Für Mixed-Reality-Anwendungen können virtuelle Objekte in die reale Umgebung integriert werden. Die Bildqualität bleibt jedoch bei schnellen Bewegungen leicht verschwommen. Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit, Spatial-Videos aufzunehmen und wiederzugeben. Aufnahmen in 60 fps und 2.048 x 1.536 Pixeln sind möglich, doch die Bildqualität fällt eher durchschnittlich aus, was die Funktion eher als Spielerei erscheinen lässt.
Nutzung und Konnektivität
Das Pico 4 Ultra kann sowohl als Standalone-Headset als auch in Verbindung mit einem Gaming-PC über SteamVR genutzt werden. Die Verbindung zum PC erfolgt entweder über USB-C oder drahtlos über Wi-Fi 7. Während die kabelgebundene Variante eine stabile Verbindung und geringe Latenz bietet, eröffnet die Wi-Fi-Option mehr Bewegungsfreiheit.
Ein Vorteil des Headsets ist die Kompatibilität mit Cloud-Gaming-Diensten wie Nvidia GeForce Now, die im Pico Store integriert sind. Damit lassen sich Spiele direkt über das Headset streamen, was zusätzliche Hardware spart.
Der integrierte Akku mit einer Kapazität von 5.700 mAh bietet eine Laufzeit von etwa zwei bis drei Stunden. Dank 45-Watt-Schnellladung ist das Headset relativ zügig wieder einsatzbereit. Die Controller, die mit dem Headset geliefert werden, sind leicht und ergonomisch gestaltet, werden jedoch mit AA-Batterien betrieben, was den Komfort etwas schmälert.
Spieleangebot und Software
Eine Schwachstelle des Pico 4 Ultra bleibt das begrenzte Software-Angebot. Während die Meta Quest 3 exklusive VR-Blockbuster wie Assassin’s Creed Nexus VR oder Asgard’s Wrath 2 bietet, fehlen solche Titel im Pico Store weitgehend. Für Nutzer, die Zugang zu einem leistungsstarken Gaming-PC haben, relativiert sich dieser Nachteil, da alle SteamVR-Titel verfügbar sind, einschließlich Spiele wie Half-Life: Alyx.
Die Benutzeroberfläche des Betriebssystems ist schlicht und funktional. Bis zu 20 Fenster können gleichzeitig geöffnet werden, was Multitasking ermöglicht, aber im praktischen Einsatz oft nicht ausgereizt wird. Virtuelle Umgebungen, in denen Nutzer starten, wirken detailreich und realistisch.
Einschätzung
Das Pico 4 Ultra ist ein technisch starkes VR-Headset, das vor allem durch hochwertige Hardware, Mixed-Reality-Fähigkeiten und komfortable Nutzung überzeugt. Im direkten Vergleich zur Meta Quest 3 bietet es mehr Arbeitsspeicher, eine bessere Passthrough-Kamera und Unterstützung für Wi-Fi 7. Dennoch bleibt das schwächere Spieleangebot ein spürbarer Nachteil, insbesondere für Standalone-Nutzer. Für diejenigen, die VR auch mit einem PC kombinieren möchten, stellt das Pico 4 Ultra jedoch eine sehr gute Alternative dar.