Nothing Phone 1 Testbericht – ab 354€ – Nach Updates spürbar besser 6,55″, AMOLED, 120 Hz, SD778G+, beleuchtete Rückseite
Das Nothing Phone (1) liest sich ziemlich spannend, gerade die Glyphen LEDs auf der Rückseite oder das induktive Beladen mit 15 Watt. Aber ob der Hype um das Smartphone gerechtfertigt ist oder ob es im Zuge der ganzen Konkurrenz auf dem Markt nicht einfach untergeht, kann nur die Zeit zeigen oder unser ausführlicher Test. 😉
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Angefangen mit Gerüchten über Leaks bis hin zum Hype. Selten hat ein Smartphone im Vorfeld so viel Aufmerksamkeit und Erwartungen erzeugt wie das Nothing Phone (1) von dem OnePlus Gründer Carl Pei. Jetzt wurde das Smartphone offiziell vorgestellt und der Hersteller muss erst einmal abliefern. Das Mittelklasse-Smartphone mit zwei 50 MP Kameras und SD 778 Plus könnt ihr für einen Preis ab 406,90€ auf Amazon.de bestellen.
Vorteile | Nachteile |
+ sehr gute Verarbeitung +Metallrahmen | – kein 3,5mm Klinke, Speicher nicht erweiterbar |
+ schicke erfrischende Optik, coole Glyphen Rückseite | – nur 15 Watt Induktiv/ 34 W per Kabel beladen |
+ Schneller SOC+120Hz Display | – Nicht in jeder Lebenslage gleich effizient (Durch Update schon verbessert) |
+ sauberes Android 12 System | – wenig Einstellungsmöglichkeiten |
– Durchschnittliche Akkulaufzeit | |
– hier und da noch kleinere Bugs, |
Technische Daten im Überblick
Nothing Phone (1) | |
Display | 6,55″ AMOLED (2400 x 1080p), 120 Hz |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 778G Plus, Octa-Core @ 2,5 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 642L GPU |
RAM | 8/12 GB LPDDR5X |
Interner Speicher | 128/256 GB UFS 3.1 |
Kamera | 50 MP Sony IMX766 @ ƒ/1.88 50 MP Samsung JN1 Ultraweitwinkelkamera (114°) |
Frontkamera | 16 MP Sony IMX471 mit ƒ/2.45 Blende |
Akku | 4.500 mAh, 33W Laden (Netzteil separat) 15W Kabelloses Laden & 5W Reverse Wireless Charging |
Konnektivität | LTE Band 20, Bluetooth, USB-C, GPS, NFC, 5G, Dual SIM |
Features | Fingerabdrucksensor unter Display, Glyph-Rückseite, HDR10+ Zertifiziert |
Maße / Gewicht | 159,2 x 75,8 x 8,3 mm/ 193,5 g |
Betriebssystem | Nothing OS auf Basis von Android 12, 3 Jahre Softwareupdates & 4 Jahre Systemupdates |
Ein „eckiges“ Smartphone mit Cyberpunk Elementen?
Beim Design hat sich der Hersteller mal was einfallen lassen, was so zumindest auf dem europäischen Markt noch nicht da gewesen ist. Das Grunddesign ist kantig und eckig, so wie es momentan Mode ist. Die Rückseite besteht aus Glas und ist Transparent gehalten. Nur LED Highlights heben sich stellenweise von der Rückseite ab. Dieses Feature wirkt noch einmal um einiges besser in der schwarzen Version aufgrund stärkerer Kontraste.
Das Gehäuse, mit einer Größe von 159,2 x 75,8 x 8,3 mm, hat einen Rahmen aus recyceltem Metall und kann mit einem IP53 Zertifikat punkten. Insgesamt kommt das Smartphone auf ein Gewicht von 193,5 g.
An der Verarbeitung gibt es absolut nichts zu bemängeln. Weder am Material noch an irgendwelchen Ecken oder Kanten. Die Glas Front und Rückseite greifen sauber in den Metallrahmen (zu erkennen an den Kunststofftrennungen für den Empfang), die Tasten sitzen gut und stramm im Gehäuse und lassen sich sehr angenehm drücken.
Lediglich die Position der unteren Lautstärketaste wie der Powertaste hätte gern etwas in der Position verändert worden sein können (oder schraffiert) da man sie in der Hosentasche verwechselt, aufgrund der symmetrischen Bauweise des Smartphones.
Fingerabdruck und Face Unlock
Der Fingerabdrucksensor unter glas sitzt wie gewohnt relativ weit unten, funktioniert aber ziemlich gut, braucht manchmal aber so seine Sekunde zum entsperren. Die Gesichtsentsperrung funktioniert bei unserem Gerät nur durchwachsen. Alleine das einrichten meines Gesichtes dauerte ewig weil die Software mein Gesicht einfach nicht erkannt hatte. Hier muss man auf die entsprechenden Kontraste achten, sprich heller Hintergrund zum Gesicht.
Aber selbst mit zwei eingelesenen Gesichtern meinerseits klappte es nur sporadisch das Nothing Phone zu entsperren. Ein Update ist meiner Meinung nach hier essentiell. Mit den letzten Updates ist die Gesichtsentsperrung auch deutlich verbessert worden. Jetzt klappt es auch so wie man es erwartet.
Glyph Interface auf der Rückseite
Auf der Rückseite des Nothing Phone verbaut der Hersteller über 900 LEDs und verpackt sie unter den Namen Glyph Interface. Die LEDs sollen nicht nur schick aussehen, sondern bringen auch eine ganze Reihe von Funktionen mit sich.
So zeigen die LEDs nicht nur den Akkustand beim Aufladen an oder informieren über neue Benachrichtigungen, sondern man kann auch mit eigens komponierten Klingeltönen die LEDs zum „Tanzen“ bringen. Auch bei der Foto- oder Videoaufnahme kommen die Lichter zum Einsatz, beispielsweise als Kamerablitz, Taschenlampe oder als kleine, rote Signalleuchte bei der Videoaufnahme (muss manuell in der Kamera-App aktiviert werden).
Man könnte natürlich nun mosern und sagen „Warum wurden keine farbigen RGB LEDs verbaut?“ Tatsächlich ist die Antwort einfach wie banal: es würde schlichtweg nicht zum Design und der Darstellung des Systems passen. Hier setzt man auf schwarz und weiß. Entsprechend liefert die Rückseite mit den weißen LED den passenden Kontrast zum System. Selbst die weiße Version kann so in unseren Augen optisch und stilistisch absolut überzeugen.
Lange Updates mit eigenem Ökosystem
Als Betriebssystem setzt das Nothing Phone auf den Nothing Launcher der auf Android 12 basiert. Hier garantiert der Hersteller 3 Jahre Android-Updates und 4 Jahre Sicherheits-Patches. Da man den Launcher auch auf anderen Smartphones testen konnte, kann man hier schon einmal sagen, dass dieser ähnlich wie auch OxygenOS sehr nah an Stock Android liegt. Jedoch kann man sich auf ein paar Zusatzfeatures und ein Smartphone ohne Bloatware freuen.
Das System ist bewusst etwas entschlackt worden und bei weitem nicht die Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten die ein OnePlus Oxygen auf die Beine stellt. Auch diese Entscheidung wurde bewusst getroffen.
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich das Nothing Phone ziemlich an Apple orientiert. Das mag daran liegen, dass der Hersteller lange Updates verspricht und zusätzlich ein eigenes Ökosystem etablieren möchte. Das soll sich nicht nur auf die eigenen Produkte wie den Nothing Ear 1 Kopfhörern beziehen, sondern man plant auch eine Einbindung von Tesla.
Updates & Pflege des Systems
Update 1.1.7. trudelte gerade ein und hliefert die neuen Sicherheits-Updates mit, behebt kleinere Fehler verbessert erneut das System und Performance beim der Nutzung, die Audio Qualität in Videoaufnahmen soll verbessert worden sein und bei AirPids wird nun der Akkustand angezeigt.
Wahnwitzig viele Updates trudelten bisher nicht ein, aber in regelmäßigen abständen erfolgen Verbesserungen per OTA Update. Mit dem aktuellen NothingOS Update 1.1.6 liefert man kleinere Verbesserungen, merzt erneut Bugs aus, verbessert die Schärfe der Kameravideos, fügt eine bessere Reaktion bei Flip Glyphen hinzu, optimiert den Launcher der nun deutlich flotter und agiler arbeitet als vorher.
Endlich bleiben auch 2-3 App länger im Hintergrund geöffnet und müssen nicht erneut geladen werden wenn vorher eine andere App geöffnet und genutzt wurde. Also geht man auch den Punkt Performance an.
Zuletzt wurde auf NothingOS 1.1.4 gepudertes das unteranderem erneut Verbesserungen an der Kamera liefert, die On-Screen Tasten endlich auch drehbar macht, LHDC wird nun offiziell unterstützt und ebenso floss auch der aktuelle Sicherheitspatch vom 1. September 2022 mit in das kleine Update ein.
Die bisherigen Updates:
Das große Android 13 Update soll nach Aussagen Carl Pais aber erst im kommenden Jahr ausgerollt werden. der Fokus liegt momentan auf der Verbesserung des Bedienerlebnisses und dem ausmerzen von Bugs.
Was vermisse ich an Nothing OS?
So fehlt mir persönlich unter anderem:
-anpassbares Stärke der Vibration im System, aktuell geht nur „An“ oder „Aus“
–anpassen/drehen der OnScreen Tasten, aktuell liegt die zurück Taste links (Per Update behoben)
-Dual-Space, aktuell nur per separater App aus dem Play Store nutzbar (allerdings kann man mehrere Nutzer im System anlegen)
-eine Screen Recorder App
-stummschalten der Nachrichten Sounds, (bei aktiver Glyphen Darstellung) nur bei „Stumm“ oder „Vibration“ ausgeschaltet
-Performance nicht immer optimal (schon deutlich besser nach Update 1.1.6)
Ebenso muss an der einen oder anderen Ecke noch gefeilt werden damit das System wirklich rund läuft. Einige Apps haben beispielsweise noch Probleme mit dem erkennen des Fingerabdruckbereiches. Teils ist die Performance nicht ganz auf dem Level was der SOC verspricht. So hat man kurze Ladezeiten bei Anwendungen wie WhatsApp, Telegram oder Instagram, die so eigentlich nicht vorhanden sein sollten. Auch das wurde schon spürbar besser nach dem letzten 1.1.6 Update.
Die Face-Unlock Einrichtung war anfänglich ein echter Krampf: ich hatte bisher noch kein Telefon da so wählerisch mit dem Licht und Hintergrund war. Entsprechend schlecht funktioniert das entsperren per Gesicht zunächst auch noch. Auch das hat das ein oder andere Update deutlich verbessert und die Face Unlock Entsperrung spürbar besser und vor allem nutzbar gemacht.
Allerdings muss man auch direkt einwerfen da direkt nach Release 2 Updates kamen die einiges an Fehlern behoben und andere Features eingebunden haben. Entsprechend bin ich auch optimistisch das gerade die fehlenden Funktionen oder Bugs zeitnah behoben werden. Es handelt sich eben noch um ein junges System das eben noch seien Fehler beinhaltet.
Extra Zubehör mit hohen Kosten
Wie man es auch von anderen Herstellern kennt, gibt es auch Zubehör direkt vom Hersteller zu stellenweisen übertrieben hohen Preisen. So bekommt man eine transparente Schutzhülle für ~25€, ein 45 Watt Netzteil für 35€ und eine Schutzfolie für 19€ (eine ist ab Werk drauf). Gerade der Preis von der Schutzfolie ist schon etwas sehr hoch gegriffen.
Und auch beim Netzteil fängt man relativ weit oben an, besonders wenn man bedenkt, dass das Nothing Phone ohne Netzteil ausgeliefert wird. Zumal das Nothing Phone (1) auch nur mit moderaten 33 Watt beladen werden kann.
120 Hz Display
Beim Display setzt man auf ein 6,55 Zoll (16,64 cm) großes AMOLED Display mit einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln und einer ppi von 402. Zusätzlich ist das Display HDR10+ zertifiziert und besitzt eine Bilderwiederholfrequenz von 120 Hz. Die maximale Helligkeit wird vom Hersteller mit 1200 Lux angegeben. Unter dem Display findet man auch noch den Fingerabdrucksensor.
Einige negative Meldungen liest man schon beim Display, so wie von einem der Grünstich, tote Pixel oder einer reduzierte Helligkeit. In unserem Gerät (gekauft auf Amazon.de) kann ich bisher nichts von einem Grünstich des Displays erkennen. Die Helligkeit gemessen beträgt 646 Lux und tote Pixel haben wir ebenso nicht. Auch nicht nach mehrmonatiger Nutzung. Die maximale Helligkeit mit Sonnenlichtbooster liegt bei über 1000Lux und die Ablesbarkeit ist auch im direkten Sonnenschein recht gut.
Was ich wirklich etwas ankreiden kann, ist die teils zu hohe Helligkeit des Displays während der Nutzung oder in dunkleren Bereichen. Die automatische Regelung arbeitet hier wohl noch nicht so genau wie bei andren Herstellern. Aber auch das ist nichts, was nicht mit einem Update behoben werden könnte.
Doch kein Snapdragon 7 Gen 1
Viele haben es gehofft und in einigen Gerüchten war schon die Rede davon, dass der neuste Mittelklasse SoC mit dem Namen Snapdragon 7 Gen 1 das Nothing Phone antreiben wird. Wie das nun mal bei Gerüchten so ist, stellen sie sich wie so oft als falsch heraus.
Im Nothing Phone arbeitet final ein Snapdragon 778G Plus. Also ein verbesserter und etwas schnellerer SD778G der schon im Xiaomi 11 Lite 5G NE und im Xiaomi 12 Lite verbaut ist. Der SD778G Plus ist in 6 nm gefertigt und kommt auf einen Takt von 2,5 GHz (1 x Cortex-A78 @ 2,5GHz / 3 x Cortex-A78 @ 2,4GHz / 4 x Cortex-A55 @ 1,8GHz).
Für die grafische Darstellung ist eine Adreno 643L verantwortlich. Beim RAM setzt man auf LPDDR5 Arbeitsspeicher, der wahlweise zwischen 8 GB und 12 GB groß ist. Beim Speicher selbst nutzt man UFS 3.1 Systemspeicher, mit der Optionen auf 128 GB oder 256 GB. Erweiterbar ist der Speicherplatz jedoch nicht.
(Die Performance ist gut, die Drosselung und Abwärme hält sich meist zurück)
Für Spiele und sämtliche alltäglichen Anwendungen genügt dieser SOC ganz locker. Auch wenn er zum aktuellen Softwarestand nicht die optimale Leistung aus dem System kitzelt. Hier und da sind die Ladezeiten beim öffnen schon vorher geöffneter Apps sichtbar zu lang.
Die Abwärme hält sich in Grenzen, ist zwar seitlich oder auf der Rückseite spürbar, aber nie unangenehm. Ebenso ist eine leichte Drosselung im Stresstestnach 9-12 Minuten ersichtlich. Im Alltag fällt das aber nicht ins Gewicht, da dort das Gerät vermutlich selten am Stück auf 100% ausgelastet wird. Selbst beim zocken schwankt man zwischen 50-80% bei CPU und GPU.
(Die induktive Ladefläche ist gut zu erkennen, wenn sie jetzt noch leicht magnetisch wäre 😋)
Dual-Kamera Setup
Der Nothing Phone Gründer Carl Pei hat das Ziel Qualität über Quantität zu stellen. So setzt man hier auf ein Dual-Kamera Setup und verzichtet auf das Makro Objektiv, das mittlerweile schon fast zum Standard gehört, aber oft eh nur mit einem mageren 2 MP Sensor ausgestattet ist. Hier verzichtet man eben direkt auf diesen oft unnötigen Sensor.
- 50 MP Hauptkamera Sony IMX766 Sensor mit einer Blende von f/1.88, einer Pixelgröße von 1 µm und einer optischen Bildstabilisierung (OIS)
- 50 MP Weitwinkelkamera Samsung JN1 mit einem 114° Blickfeld, einer Blende von f/2.2 und einer Pixelgröße von 0.64µm
- 16 MP Frontkamera Sony IMX471 mit einer Blende von f/2.5 und einer Pixelgröße von 1.0µm
Hauptkamera
Die Hauptkamera braucht sich glücklicherweise nicht verstecken und kommt direkt mit guten Bildern um die Ecke. Der Dynamikumfang klappt meist gut, hier und da liegen aber auch wieder ausgebrannte Flächen vor. Die Bildschärfe und die Details der Aufnahmen sind aber ebenso gut. Farblich mag es hier und da etwas kräftiger sein, aber so mögen es wohl die meisten Nutzer, mich eingeschlossen.
Portraitaufnahmen
Auch hier gibt es nichts zu mosern, die Aufnahmen gefallen auch hier direkt und können erneut mit einer guten Schärfe überzeugen. Die Abtrennung zwischen Vorder- und Hintergrund gelingt gut, gehört aber nicht zu den besten Ergebnissen, wie man an meinem unscharfen Haupthaar erkennen kann.
Weitwinkelaufnahmen
Die Details der Bilder sind höher als bei den sonst verwendeten Standard 8 MP Sensoren in diesem Preissegment. Dennoch hab ich in Punkto Bildqualität etwas mehr erwartet. Der Sensor kann auch weitaus weitere Aufnahmen erzeugen als die hier vorliegenden 114°. Dennoch kommt es zu unscharfen und verzerrten Bereichen am Rand.
Makroaufnahmen
Die werden mittels Weitwinkelsensor erzeugt und haben so gesehen schon eine gute Qualität, farblich halten sie aber nicht mit der Hauptkamera mit. Die Details gehen aber klar. Wirklich Makro ist man bei 4cm Abstand aber auch nicht.
Frontkamera
Durchweg gute Ergebnisse mit einer angenehmen Farbtreue, die allerdings je nach Licht etwas schwankt. Die Bildschärfe fällt sichtbar geringer als über die Hauptkamera aus. Der Portraitmodus klappt solide, mein Bart viel im bei der seitliche Aufnahme zum Opfer. Bei unzureichenden Licht erhält man aber sehr oft kaum brauchbare Fotos.
Nachtaufnahmen
Die Ergebnisse sind soweit gut, stehen aber einem OnePlus Nord 2 etwas hinterher. Bei wenig Licht liegt Grundrauschen und wenig Details vor, mit dem Nachtmodus wird das Grundrauschen entfernt, die Helligkeit erhöht aber Details kaum besser erkennbar. Dafür leuchtet der Blitz ordentlich aus. Übrigens kann man auch im nativen 50mp Modus Nachtaufnahmen aufzeichnen, die sehen aber nicht wirklich besser aus.
Videoaufnahmen
Videos können in 4k@30fps stabilisiert aufgezeichnet werden. Qualitativ haben mir die Aufnahmen echt gut gefallen, der Autofokus arbeitet schnell und die Bildschärfe ist gut und die Stabilisierung funktioniert auch wie sie soll. Lediglich das Stereo Audio wird nur in 92kBits/s gespeichert, ist aber gut verständlich.
Full-HD Videos können mit bis zu 60fps aufgezeichnet werden, haben aufgrund der geringeren Auflösung aber nicht mehr so eine schöne Schärfe. Der Autofokus klappt aber ebenso gut, der Dynamikumfang schwankt hier etwas stärker und die Stabilisierung wirkt bei schnellen Schwenks etwas roboterartig.
Die Frontkamera liefert nur in grundsolider FHD Qualität ohne Stabilisierung Videos ab. Hier wäre wenigstens EIS wünschenswert gewesen, ebenso 4k… aber da hapert es bei vielen Mittelklasse Geräten.
Weitere Features und Konnektivität
Zum Gesamtpaket des Nothing Phone gehören Stereo Lautsprecher und 3 Mikrofone (unten, oben und bei der Rückkamera), ein Gyroskop, sowie die drei Standard-Sensoren (Näherung, Beschleunigung, Helligkeit), Front-RGB-Sensor und der Sensorkern (für AR Apps).
Bei der Konnektivität bietet das Smartphone eigentlich alles was das Technikherz begehrt. Man kann sich im 4G und 5G Netz bewegen und zusätzlich durch den dual Nano-SIM Slot zwei SIM-Karten gleichzeitig nutzen. Andere Verbindungsmöglichkeiten bekomm man über WLAN 6, Bluetooth 5.2 und NFC. Für die Navigation stehen einem Dual Band GPS mit den unterstützten Satellitensystemen A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo und QZSS zur Verfügung.
Bei der Konnektivität gibt es keine Aussetzer, das WLLAN macht genau das was es soll, arbeitet zuverlässig mit einer recht hohen Bandbreite. Das GPS Signal ist schnell gefunden, Empfangsstark und genau. Ebenso der Empfang und die Gesprächsqualität, hier passt alles.
Die Stereo Lautsprecher klingen soweit gut und machen im Betrieb Spaß, allerdings ist der obere Lautsprecher hörbar leiser, was in der Benutzung natürlich auch etwas auffällt. Die Lautstärke ist in Ordnung, auf voller Lautstärke wird es aber etwas hochtonlastig.
Induktives beladen
Als Akku kommt ein 4500 mAh großer Akku zum Einsatz, der sich über USB-C mit Power Delivery 3.0 bzw. Quick Charge 4.0 mit bis zu 33 Watt beladen lässt. Das Netzteil liegt dem Lieferumfang allerdings nicht bei.
Alternativ lässt sich das Nothing Phone auch mit 15 Watt kabellos Aufladen. Das ist, neben dem Metall Rahmen und der auffälligen Glyphen Rückseite, schon ein besonderes Merkmal in dieser Preisklasse.
Des Weiteren verfügt das Smartphone noch über die Möglichkeit des Reverse Wireless Charging (kabellos andere Geräte laden). Eine vollständige Aufladung dauert über Kabel ca. 70 Minuten und kabellos ca. 120 Minuten. Auffällig ist hier, dass das kabelgebundene Laden relativ langsam ist, hier bietet die Konkurrenz teils die doppelte oder mehr Ladegeschwindigkeit an.
Die Kapazität des Akkus ist nur durchschnittlich im Android Universum. Die daraus resultierende Laufzeit leider auch. Bei normaler Nutzung übersteht man einen Tag ganz gut, wird aber recht Zeitnah am nächsten Morgen schon Richtung Ladestation schielen. An wirklich anspruchsvollen Tagen wird man vor dem ins Bett gehen schon an das Ladekabel gehen müssen.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Mit dem Nothing Phone wollte man etwas ganz Besonderes auf den Markt bringen, was natürlich auch den Hype auf das Gerät entsprechend gesteigert hat. Am Ende ist dabei zwar ein schickes Smartphone herausgekommen, dass das Rad nicht neu erfindet, aber durch ein paar Extras, Features und einem sauberen, cleanen Betriebssystem mit guten Kompromisse punkten kann.
Einer dieser Kompromisse ist sicherlich der Prozessor. Nüchtern betrachtet reicht die Leistung von einem Mittelklasseprozessor vollkommen für den Alltag aus (Spiele eingeschlossen). Trotzdem hätte sich wohl so mancher einen Flagship Prozessor gewünscht.
Zumal der verbaute Snapdragon in unserem Gerät teils eine teils schwankende Performance an den Tag legt, oder liegt es noch am Nothing OS? Es fühlt sich eben nicht immer an wie ein Mittelklasse System und der Vergleich zu Oneplus liegt verdammt nahe, beides von Carl Pei gegründet. OnePlus konnte schon immer mit einem extrem flotten System punkten, auf dem Level sind wir aktuell hier noch nicht. Auch bei den Kameras verzichtet man auf einen dritten Sensor und verbaut stattdessen zwei starke Sensoren.
Die Frage, wo sich das Nothing Phone auf dem Markt positionieren wird, ist schwer zu beantworten. Schaut man sich andere Hersteller an, bekommt mal teils bessere Hardware zu günstigeren Preisen. Wer gehofft hatte, dass das Nothing Phone dieselbe Preis/Leistung Bombe zündet wie es das OnePlus One damals war, den muss man hier enttäuschen. Aber die Verarbeitung, das Glyph-LED Licht und der Metallrahmen und vor allem kabellos beladen, heben ich schon in diesem Segment ab.
Das Nothing OS mag clean, sauber und schick sein, bietet aber teils etwas zu wenig Funktionen und hat hier und da noch kleine Problemchen. Nichts dramatisches was den Alltag zerstören würde, aber eben noch nicht perfekt. Wir gehen ganz stark davon aus das es mit kommenden Updates auch Besserungen an den Tag gelegt werden. Das konnten die beiden letzten Updates auch schon belegen.
Auf der anderen Seite bekommt man ein Smartphone, das den Einstieg in das neue Nothing Ökosystem einleitet, ähnlich wie man es schon Apple kennt. Wie groß das ganze Ökosystem am Ende wird, oder wie die Implementationen ausschauen, lässt sich jedoch noch nicht abschätzen.
Trotz all dem nutze ich das Nothing Phone (1) seit geraumer Zeit im Alltag und es gefällt mir macht Spaß und auch die Kamera deckt meine Bedürfnisse ab. Nun nur noch ein paar Feinheiten ausbügeln und wir haben hier ein sehr guten Start für eine hoffentlich langlebige Marke gelegt.
Florian
26.10.2022, 00:25Kann ich fast genau so unterschreiben. Nutze das Phone (1) 8/256 seit 2 Monaten
David
29.11.2022, 22:03ich bin mit meinem nothing Phone sehr sehr zufrieden auch der Speicherplatz ist großzügig gebaut worden man kann nie etwas falsch machen
Gurke5
12.12.2022, 20:28Im Januar soll das zweite Nothing Phone an den Start gehen 🤫
Ronny
13.12.2022, 08:21Soweit ich weiß und was die Gerüchte angehen, handelt es sich um das Nothing Phone (1) Lite. Also vermutlich eine günstigere Version mit schwächerer Hardware. Zumindest suggeriert das "Lite". Weitere Infos oder Leaks gibt es bisher nicht.
Grüße
Lux
02.08.2023, 22:54Super, hat mir mega geholfen
Jörn
22.11.2023, 11:51Ich hab das Nothin Phone 1 jetzt seit knapp 5 Monaten, eigendlich bin ich zufrieden nur leider hat es doch auch teils starke Probleme. Kann das Update auf Nothing OS 2.0 nicht machen da immer Installationsfehler kommt, Support keine Antwort.