CMF PHONE 1 by Nothing Testbericht – ab 239€ – günstig, wechselbares Gehäuse & Zubehör 6,67″ Super AMOLED, FHD+, 120 Hz, 2000 Nit Spitze, Dimensity 7300, Android

Krass hell für so wenig Geld

Die Displaygröße unterscheidet sich nicht von aktuellen Smartphones in diesem oder weitaus höheren Segment. Auch nicht unbedingt, dass ein Super AMOLED Display verbaut wird (macht eigentlich kaum einen Unterschied zu normalen AMOLED Display Darstellung) sind aber etwas stromsparender, spiegeln weniger und erreichen eine höhere Helligkeit.

So liegt die durchschnittliche Helligkeit bei 700 Nits, die Spitzenhelligkeit für HDR Content beispielsweise bei deftigen 2000 Nits. Die Auflösung liegt hier bei typischen 2400 x 1080 Pixel bei 120 Hz Bildwiederholfrequenz. Die Abtastrate der Eingaben ist mit 240 Hz auf einem normalen Standard, die PWM Frequenz für flimmerfreies Betrachten bei 960 Hz.

Solide Leistung

Angetrieben wird das recht handliche Smartphone von einem Mitteklasse Prozessor aus dem Hause MediaTek. Der Dimensity 7300 Octa-Core leistet auf 8 Kernen maximal 2,5 GHz und wurde in energieeffizient in 4 nm von TMC gefertigt.

Abwärme Probleme wie bei den High End Qualcomm Prozessoren hat der Dimensity nicht. Es liegen zwei Speicherausstattungen vor: 6/128 GB und 8/128 GB. Mehr Speicherplatz gibt es leider nicht, immerhin kann der Speicher per MicroSD Karte leicht erweitert werden. Na, wenn das mal nichts ist.

Spannende Kamera?

Nothing konnte mit der Kameraqualität in dem jeweiligen angesiedelten Preissegment schon immer recht gut punkten. Das soll wohl auch hier bei CMF Phone 1 der Fall sein. Hierzu verbaut man eine 50 Megapixel Sensor mit Portraitfunktion, der durch das True Lens 2.0 Engine und Ultra XDR unterstützt wird. Videos können in 4k bei 30 Hz oder in FHD mit 60 Hz aufgezeichnet werden. Die Frontkamera setzt auf einen normalen 16 Megapixel Sensor.

Kann was, die Kamera

Für das eher geringen Preissegment, in dem wir uns befinden kann die Kamera tatsächlich mit schon echt schicken Bildern auftrumpfen. Klar hier und da gibt es gelegentlich ausgebrannte, überbelichtete Stellen, in der Bildtiefe fehlt es an Details und die Farben sind nicht ganz auf dem Niveau wie mit dem eigenen Auge gesehen.

Frontkamera

Auch diese Kamera liefert schon recht gute Bilder ab. Gerade wenn man den Umstand des wenigen oder künstlichen Lichts bei den Portraitaufnahmen bedenkt. Die Details sind gar nicht mal so schlecht. Je nach Lichtsituation verändert sich die Farbtemperatur aber sichtbar.

Nachtaufnahmen

Einen separaten Nachtmodus beherrscht die Kamera nicht. Hier kann das DMF Phone 1 nicht mit der Konkurrenz mithalten. Dennoch sind die Bilder brauchbar und kein totaler Reinfall. Wenn etwas mehr Licht vorhanden ist, könne auch diese Bilder durchweg ausreichend sein.

Videos

Videos können in 4k@30 fps leicht stabilisiert aufgenommen werden. Die Bildqualität und der Ton sind in Ordnung, Überbelichtung oder ausgebrannte Bereiche haben wir eigentlich nicht in den Aufnahmen, auch nicht bei strahlendem Sonnenschein. Farblich sind die Videos auch ein wenig kräftiger, aber noch im Rahmen. Der Autofokus arbeitet bei 4k@30 und FHD@30 ziemlich flott, bei FHD@60 aber super träge. Hier brauch man Geduld oder ein hoffentlich baldig kommendes Update.

Solide Konnektivität auf aktuellem Stand

Neben dem USB-Typ-C Port liegen nur der Dual-Sim Slot mit Speichererweiterung an Anschlüssen vor. Die drahtlose Konnektivität erschließt sich durch Dual-Band WLAN 6, Bluetooth 5.3 und natürlich auch GPS. Leider, und das ist 2024 wirklich verwunderlich, man verzichtet auf NFC, es mag durchaus an der wechselbaren Rückseite liegen.

Auf eSIM müssen wir hier aber auch verzichten und der 3,5mm Klinkenstecker hat auch keinen Einzug mehr ins Gehäuse gefunden. Induktives Laden sucht man aktuell in diesem Preissegment auch vergebens, das ändert das MCF Phone 1 auch nicht. Immerhin wird Reserve Laden per Kabel unterstützt.

Der Monolautsprecher ist nur durchschnittlich und übersteuert auf voller Lautstärke. Hier liefert die Konkurrenz besser und Stereo Lautsprecher ab.

Durchschnittlicher Akku, aber top Akku & 33W Beladen

Bei diesen Punkten kann sich das sehr günstige CMF Phone 1 nicht gegen die direkte Konkurrenz von Xiaomi, Redmi und Poco behaupten. Dennoch ist der 5000 mAh Akku gut dimensioniert und sorgt sicher für eine adäquate Laufzeit. Das Beladen liegt bei 33 Watt und ist schneller als die Google Pixel Konkurrenz, stinkt aber gegen 90 oder teils gar 120 Watt von Redmi ab. Ladezeit ist aber auch nicht alles.

Denn der Akku kann sich mit seiner Laufzeit wirklich sehen lassen. Selbst nach 3 Benchmarks (Geekbench, 3D Mark & PC Mark), einem 15-minütigen CPU-Stresstest, aktiver Kameranutzung und Videoerstellung und ein wenig zocken, ist nach 2 Stunden Nutzung gerade mal 15% des Akkus entleert wurde. Somit haben wir hier ein stressresistentes Smartphone, das mit ein wenig Glück auch die 1,5 bis 2 Tage knacken könnte. Je nach persönlicher Nutzung natürlich.

Android 14 & Cleanes System

Wie auch bei allen anderen Nothing Phones kommt hier Android zum Einsatz. Wie gewohnt auch die aktuelle 14er Version. Das (optisch) stark angepasste System basiert auf Nothing OS mittlerweile in der Version 2.6.

Wichtige Android-Updates werden für 2 Jahre und Sicherheitsupdates für 3 Jahre ausgespielt. Im Vergleich zur Konkurrenz von Samsung und Xiaomi vielleicht etwas weniger, aber für eine normalen Smartphonezyklus, meiner Meinung nach, völlig ausreichend. Das System ist recht clean und erinnert frappierend an Google Pixel Smartphones, nur eben in monochrom gehalten.

Fazit/ Einschätzung: CMF Phone 1 kaufen? 

Wenn man mal von der etwas günstig wirkenden Kunststoffrückseite absieht, liefert das CMF Phone eigentlich alles ab, was man so bei einem Smartphone erwartet. Tatsächlich auch etwas mehr, als man erwarten würde, gerade in Bezug auf das helle Super AMOLED Display. Die Performance ist nicht nur für den Alltag, auch fürs zocken geeignet, wenngleich man die Details bei Hochkarätern aber reduzieren muss. 

Probleme mit der Leistung unter Stresssituationen liegen nicht vor, die Abwärme ist kaum spürbar und das Smartphone hält seine Leistung wacker: typisch MediaTek eben.

Die Kamera liefert gute, aber leicht zu farbkräftige Bilder ab, die Videos sind ebenso überzeugend. Zumindest in 4k@30 oder FHD@30 fps wo der Autofokus gut und flott funktioniert. FHD@60 ist beim fokussieren super träge, hier bedarf es ein Update. 

Die Konnektivität ist ausreichend ausgefallen und kann mit einer Speichererweiterung per Mikro SD-Karte auftrumpfen. Wiederum muss man auf eSIM und NFC verzichten.

Durchweg ist es dennoch ein ziemlich gelungenes Smartphone das ein wenig frischen Wind in das günstige Preissegment bringt.