Nebula Cosmos 4K SE Testbericht – ab 1000€ – Hybrid-Beamer mit Dolby Vision 1.800 ANSI-Lumen, 4K Pixel-Shifting, Dolby Vision, Google TV
Der Anker Nebula Cosmos 4K SE überzeugt durch seine Hybrid-Beam-Technologie, Dolby Vision und Google TV. Doch der bis zu 200 Zoll mögliche Heimkino-Genuss entfaltet sich nur in gut abgedunkelten Räumen.
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Mit dem Nebula Cosmos 4K SE wurde auf der IFA 2024 ein neuer Beamer präsentiert, der sich als Lösung für Heimkino-Enthusiasten anbietet. Zu den Hauptmerkmalen zählen die Unterstützung von Dolby Vision und eine Bilddiagonale von bis zu 200 Zoll. Doch wie leistungsfähig ist der Projektor in der Praxis?
Technische Grundlagen & Bildqualität
Der Nebula Cosmos 4K SE arbeitet mit einer Hybrid-Beam-Technologie, die Laser und LED kombiniert, um eine Helligkeit von 1.800 ANSI-Lumen zu erreichen. Diese Technologie wird eingesetzt, um die Vorteile beider Lichtquellen – hohe Helligkeit und lange Lebensdauer – miteinander zu verbinden. In dunklen Umgebungen sollte diese Helligkeit für ein klares und kontrastreiches Bild ausreichen, bei Tageslicht oder in helleren Räumen könnte jedoch die Leuchtkraft an ihre Grenzen stoßen.
Gemessen erreichen wir auf den Standardeinstellungen eine Helligkeit von ~1400 ANSI-Lumen. Das genügt auch um in nicht ganz abgedunkelten Räumen eine adäquate Darstellung zu erhalten. Die Helligkeit der Projektion und die allgemeine Helligkeit der Darstellung an der Wand ist ziemlich gut. Im gesamten ist das Bild aber schon sehr hell. Das Runterschrauben der Helligkeit im Menü bringt vergleichsweise weniger als das Anpassen der Schwarzwerte. Das wirkt eher wie das anpassend er Helligkeit. Das Kontrastverhältnis liegt bei eher mageren 400:1, das sieht man leider auch an den unterdurchschnittlichen Schwarzwerten. Grundsätzlich haben wir hier zwar eine schöne helle Darstellung aber eben auch nur maximal dunkelgrau an eigentlich schwarzen Bereichen. Das trübt ein wenig den Sehspaß, da viele Modelle in diesem Preisbereich da besser abschneiden.
Die native 4K-Auflösung wird durch Pixel-Shifting erreicht, eine Technik, bei der die vorhandenen Bildpunkte verschoben werden, um eine höhere scheinbare Auflösung darzustellen. Im direkten Vergleich zu nativen 4K-Projektoren könnte das Bild an feinen Details leicht verlieren, insbesondere bei sehr großen Bilddiagonalen. Dennoch wird mit 3840 x 2160 Pixeln eine sehr hohe Schärfe geboten, die gerade bei Filmen in Ultra-HD positiv auffällt. Das Pixel Shift fällt beim Betrachten aber nicht auf und den Unterschied zwischen einem nativen 4k Bild sieht man auch nur im direkten Vergleich.
Dolby Vision hebt den Beamer auf eine höhere Stufe, zumindest theoretisch. Denn HDR (High Dynamic Range) und besonders dynamische Formate wie Dolby Vision, die den Kontrast und die Helligkeit frameweise anpassen, kommen bei Beamern nicht immer voll zur Geltung. Die Technologiebeschränkung von Projektoren – etwa der fehlende lokale Dimming-Effekt wie bei OLED- oder QLED-Fernsehern – führt dazu, dass die HDR-Darstellung oft nicht das Niveau erreicht, das bei hochwertigen Fernsehgeräten geboten wird. Dennoch sollten Farbintensität und Kontraste beim Nebula Cosmos 4K SE besser ausfallen als bei Geräten ohne HDR-Unterstützung.
Ein weiterer Punkt ist der Farbraum, der mit 123% Rec 709, 70 % Rec.2020-Standards und 93% des DCI-P3 Farbraums abgedeckt wird. Damit ist die Farbdarstellung zwar recht umfangreich, liegt aber hinter hochwertigen TV-Geräten, die deutlich höhere Werte erreichen. Für den Heimkinoeinsatz sollte dies dennoch eine solide Leistung darstellen, insbesondere wenn der Beamer in einem gut abgedunkelten Raum verwendet wird. Wer nicht gerade die perfekten Augen hat, dem wird die nicht ganz kalibrierten Farben nicht auffallen. Der Projektor kann mit einer kräftigen und scharfen Darstellung punkten.
Wer gerne mal auf der großen Leinwand spielen will kann auch bequem ohne Aktivieren des Gaming Modus seien Spiele konsumieren. Aktiviert man den Gamingmodus verringern sich die Latenzen und die Bildwiederholrate wird ebenso spürbar angehoben. Im gaming Modus extrem verzichtet der Projektor auf die automatische Trapezkorrektur und andere Automatismen, bietet aber das flüssigste Bild ohne spürbare Latenzen.
Ausstattung und Bedienung
Der Nebula Cosmos 4K SE bietet zahlreiche Automatikfunktionen, die die Einrichtung und Bedienung erleichtern sollen. Dazu gehört unter anderem ein Echtzeit-Autofokus, der das Bild kontinuierlich scharf stellt. Ebenfalls nützlich ist die automatische Trapezkorrektur, die Verzerrungen des Bildes, etwa durch eine schräge Aufstellung des Beamers, ausgleicht. Zusätzliche Features wie die Hinderniserkennung und Wandfarbanpassung sorgen dafür, dass das Bild in der jeweiligen Umgebung bestmöglich projiziert wird. So passt sich der Projektor auch an farbige Wände an und kann dadurch die Bildqualität optimieren.
Grundsätzlich passen die Automatismen, der Autofokus arbeitet zum Testzeitraum (auch nach einem Update) immer noch nicht ganz zufriedenstellend. Hier muss ich in den Einstellungen den Fokusbereich immer nacharbeiten. Wenn man das Gerät nicht bewegt, spielt das aber eigentlich auch keine Rolle. Aufgrund der Bauweise und des Tragegriffs wird man ihn vielleicht doch öfters mal umstellen wollen. Je nach Anwenderfokus eben.
Als Betriebssystem kommt Google TV zum Einsatz, was den Zugriff auf eine Vielzahl von Apps und Streamingdiensten ermöglicht. Netflix und YouTube sind beispielsweise vorinstalliert, aber auch andere Apps aus dem Google Play Store können genutzt werden. Der Beamer bietet damit eine gewisse Unabhängigkeit von externen Zuspielern, da Streamingdienste direkt auf dem Gerät genutzt werden können.
Klang und Anschlussmöglichkeiten
Der Nebula Cosmos 4K SE ist mit zwei integrierten 15-Watt-Stereo-Lautsprechern ausgestattet. Diese Lautsprecher könnten für den normalen Gebrauch ausreichen, jedoch darf keine überragende Klangqualität erwartet werden. Für ein echtes Heimkinoerlebnis empfiehlt sich der Anschluss eines externen Soundsystems. Hierfür stehen verschiedene Schnittstellen zur Verfügung, darunter zwei HDMI-Anschlüsse, von denen einer eARC (enhanced Audio Return Channel) unterstützt. Über diese Schnittstelle können moderne Audiosysteme angesteuert werden, was insbesondere für Nutzer mit Soundbars oder AV-Receivern von Vorteil ist.
Zusätzlich gibt es USB-A-Ports für die Verbindung mit externen Speichergeräten sowie Wi-Fi und Bluetooth. Ein integrierter Akku ist nicht vorhanden, dafür aber ein Tragegriff, der den Beamer für den gelegentlichen Transport zwischen verschiedenen Räumen oder Einsatzorten flexibel macht.
Klanglich liefert der noch eher kompakte Projektor einen echt ordentlichen Bass und eine gute Verständlichkeit ab. Wer keine Soundbar zu Hause hat oder auch keine Anlage nutzt, kann die beiden verbauten Lautsprecher dafür ganz bequem nutzen. Der Lüfter ist nahe am Gerät hörbar, schaltet sich die Tonwiedergabe ein, nimmt man das Lüftergeräusch nicht mehr wahr. Im Betrieb gönnt sich der Projektor um die 200 Watt, eine gewisse Abwärme ist an der rechten Geräteseite auch spürbar. Für eine Wohnzimmerschrankwand Integration nicht unbedingt geeignet. Hier muss man entsprechend etwas auf die Abluft/Zuluft achten.
Einsatzgebiete und Einschränkungen
Der Nebula Cosmos 4K SE richtet sich vor allem an Nutzer, die eine große Bilddiagonale anstreben, da der Beamer bis zu 200 Zoll projizieren kann. Für solche Größen empfiehlt es sich, den Raum gut abzudunkeln, um die Bildqualität zu maximieren. Trotz der Unterstützung von HDR und Dolby Vision bleibt die Darstellung von Spitzenhelligkeiten und tiefem Schwarz in dieser Preisklasse eine Herausforderung, die bei Beamern allgemein auftritt.
Mit einem Preis von 1.499,99 Euro ist der Nebula Cosmos 4K SE zwar nicht günstig, bietet aber eine Vielzahl von Funktionen, die den Preis rechtfertigen könnten. Für Vorbesteller und auch zum aktuellen Zeitpunkt, gibt es zudem einen Rabatt von 400 Euro, der den Preis auf 1.099,99 Euro senkt. Ein entsprechendes Zubehörpaket, das unter anderem eine Tragetasche umfasst, wird zusätzlich bereitgestellt.
Einschätzung zum Nebula Cosmos 4K SE
Der Nebula Cosmos 4K SE ist ein vielseitiger Heimkino-Beamer mit modernen Features wie Dolby Vision und Google TV. Seine Hybrid-Beam-Technologie sorgt für ausreichend Helligkeit, und die Automatikfunktionen machen die Handhabung sehr benutzerfreundlich. Allerdings sollte man sich der technologischen Einschränkungen bewusst sein: die Bildqualität hängt stark von den Umgebungsbedingungen ab, der Schwarzwert selbst ist nur durchschnittlich. Ebenso arbeitet der Autofokus nicht ganz genau, ein manuelles Nachjustieren ist momentan noch Pflicht. Dennoch ist für den durchschnittlichen Heimkinoeinsatz der Beamer eine solide Wahl, insbesondere bei großen Bilddiagonalen und einer mehr oder weniger flexiblen Nutzung.
Das grundsätzliche Bild ist hell, mit angenehmer, leicht kräftiger Farbdarstellung und einer guten schärfe (nach manuellem anpassen) Google TV läuft vernünftig und Wiedergabe Probleme über internes Streamen oder per HDMI eingespielt ist kein Problem und lief zuverlässig.
Kurti15
26.09.2024, 21:27Hallo, ich habe den Beamer jetzt seit voriger Woche und bin damit relativ zufrieden. Ich hätte trotzdem 2 Fragen dazu:
1. In welchem Format muss ein USB Stick formatiert sein, damit ich größe Dateien als 4 GB auf dem Gerät mit VLC abspielen kann?(aktuell FAT32 formatiert)
2. Welche Beamer Leinwand ist am besten geeignet, um das bestmögliche aus dem Gerät herauszuholen? Bevorzugter Nutzungsbereich ist im Schlafzimmer für Gaming, Serien und Filme. Budget bis max. 500 €.
Vielen Dank.
LG Sebastian