Miyoo Flip Testbericht – ab 93€ – endlich erhältlich & verfügbar! klappbar, 3,5″ 640 x 480, RK3566, Linux
Miyoo steht in aller Munde und zählt zu den spannendsten Handhelds aus Übersee. Die Vorgänger erfreuten sich extremer Beliebtheit, nun steht der Miyoo Flip seit sehr langer Zeit angekündigt vor, mittlerweile war er sogar kurzzeitig schon auf Aliexpress. Wird es wieder so ein Erfolg?
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Wer schnell ist, kann auf Aliexpress eines der wenigen Exemplare für 92,99€ ergattern.
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Der Miyoo Flip ist der neueste Handheld des Retro-Herstellers Miyoo und stellt die vierte Veröffentlichung des Unternehmens dar. Das Gerät orientiert sich eindeutig am Design des Game Boy Advance SP, bietet jedoch einige moderne Anpassungen und Erweiterungen. Dazu gehören unter anderem die Integration von Joysticks und die Unterstützung verschiedener Emulatoren, was das Gerät für Fans von Retro-Gaming besonders attraktiv macht.
Optik & Abmessungen
Der Miyoo Flip ist ein klappbarer Handheld, dessen Design stark an den Game Boy Advance SP erinnert. Zum Verkaufsstart wird das Gerät in vier Farben angeboten: Gelb, Weiß, Schwarz und Grau. Im geöffneten Zustand misst der Handheld 15,5 x 8,1 x 1,5 cm. Wird er zusammengeklappt, schrumpfen die Maße auf 8,4 x 8,1 x 2,5 cm, was ihn in seinen Dimensionen seinem Vorbild sehr ähnlich macht.
Beim Miyoo Flip gehört ein 3,5-Zoll-IPS-Bildschirm mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln im 4:3-Format zur Standardausstattung, während ein solcher Bildschirm beim GBA SP erst in späteren Versionen verfügbar war. Ein integrierter Sensor registriert, wenn der Handheld zugeklappt wird, und schaltet das Gerät automatisch in den Ruhezustand. Beim erneuten Aufklappen wird der Handheld dann wieder aktiviert.
Solide Verarbeitung
Die Verarbeitung des Gerätes ist in Ordnung, das gewählte Kunststoff fühlt sich etwas rau an, die Farbe Gelb ist zudem nicht unbedingt die schönste Farbe. Der Faltmechanismus ist 2 stufig und stark hörbar beim Aufklappen. Wertig oder langlebig klingt das irgendwie nicht so. Der RG35xxSP hingegen kann stufenlos und nicht hörbar im Winkel verstellt werden.
Im Gesamten wirkt der Miyoo Flip dennoch etwas günstig, was Material und Verarbeitung angeht.
Technik
Der Miyoo Flip ist mit einem Quad-Core Cortex-A55-Prozessor ausgestattet, der mit einer Taktrate von 1,8 GHz arbeitet. Vermutlich handelt es sich dabei um den Rockchip RK3566. Ergänzt wird dieser durch 1 GB Arbeitsspeicher, während der interne Speicher über eine microSD-Karte erweitert wird.
Leistungstechnisch dürfte der Handheld in der Lage sein, zahlreiche Retro-Spieleklassiker, einschließlich solcher von Nintendo-Konsolen bis hin zum N64, sowie andere Geräte aus dieser Ära zu emulieren. Im offiziellen Youtube Video sieht man unter anderem Sonys PSP mit einigen Spielen und einer flüssigen Darstellung.
Der Prozessor ist ja auch nicht das Erste mal in einem Handheld verbaut worden. Der Hersteller selbst macht dazu lediglich die vage Angabe, dass über 20 Emulatoren unterstützt werden.
Performance
Das ist wohl der Punkt, der am wichtigsten ist. Wie oberhalb zu entnehmen können Konsolen wie Dreamcast, Sega Saturn, PSP, NDS und auch N64 bedient werden. Segas Dreamcast läuft ohne Probleme, ohne Sound Stotterer oder Bildaussetzer. Gleiches gilt für Nintendos N64, die angetesteten Spiele liefen stabil und viel wichtiger, ließen sich auch sauber steuern. Die Performance ist aber schwankend, je Spiel. Mario 64 läuft mit 30fps, Ridge Racer 64 schwankt bei 30-40fps. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel. Irgendein Spiel wird es sicher geben, das nicht ganz rund läuft, oder nicht gut zu steuern ist. Man kennt ja beispielsweise den N64 Controller und dessen Aufbau.
Bei der PSP Emulation ist dann auch das Ende der Leistungsfähigkeit erreicht. Hochkaräter wie GOW laufen irgendwo zwischen 20 und 30 fps. Allerdings ohne aktivierten Frameskipping. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man hier noch ein paar Frames herauskitzeln kann. Wem Frameskip nicht stört, kann hier auf jeden Fall eine noch bessere Performance erhalten.
(PSP: GOW zwischen 20-30fps, ohne Frameskipping)
Erfreulicherweise wurde auch an die Sega Saturn Emulation gedacht und noch erfreulicher ist der Umstand das die wenigen Spiele, die bei uns beiliegen, auch sauber laufen. Auch wenn man hier erwähnen muss das frameskipping aktiviert ist. Ansonsten würden wir nur bei der Hälfte der benötigten fps Anzahl landen.
(Sega Saturn? Läuft aber mit Frameskip)
Im Gesamten kann man sich über die Leistung des kleinen Handhelds meiner Meinung nach absolut nicht beschweren. Preislich liegen wir auch als Import bei ~ 70-90€, für die gegebene Performance ist es auch ok. Der bereits erwähnte RG34xxSP mit dem H700 Chipsatz ist etwas langsamer und bietet beispielsweise keine Saturn Emulation an.
Bedienelemente & Konnektivität
Die Bedienelemente des Miyoo Flip sind auf der unteren Hälfte des Handhelds verteilt: Hier finden sich das Steuerkreuz, verschiedene Tasten sowie zwei Joysticks. Auf der rechten Seite befinden sich der Startknopf und ein Slot für eine microSD-Karte. An der Unterseite sind ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss und ein USB-C Anschluss zum Laden untergebracht. Auf der linken Seite sitzt eine Lautstärkewippe sowie ein weiterer microSD-Kartenslot, der es theoretisch ermöglicht, mehrere Betriebssysteme parallel zu nutzen.
Auf der Rückseite des Geräts befinden sich die vier Schultertasten, ein zusätzlicher USB-C-Anschluss zur Verbindung mit einem Controller und ein Mini-HDMI-Anschluss. Letzterer erlaubt es, den Handheld direkt mit einem Fernseher zu verbinden. Für kompatible Spiele steht außerdem ein Vibrationsmotor zur Verfügung, der das Spielerlebnis beispielsweise bei der PSX Emulation unterstützt.
Der Miyoo Flip lässt sich über WLAN verbinden, was euch ermöglicht, im Multiplayer-Modus mit oder gegen andere Spieler im gleichen Netzwerk anzutreten. Bei früheren Miyoo-Geräten erlaubte das alternative Betriebssystem Onion OS zudem den direkten Zugriff auf den Speicher über SMB oder FTP und erzielte wohl auch eine leicht bessere Leistung des Systems.
Ob dies auch beim Miyoo Flip möglich ist, bleibt abzuwarten. Für die Energieversorgung ist ein 3.000 mAh Akku verbaut, der über den USB-C-Anschluss aufgeladen wird. Die Akkulaufzeit hängt vom genutzten Emulator ab und sollte mehrere Stunden betragen, genaue Werte sind jedoch noch nicht bekannt.
Steuerung? Durchwachsen
Grundsätzlich fällt die allgemeine Bedienung solide aus. In erster Linie darf man hier einfach die kompakten Abmessungen nicht vergessen. Das spürt man spätestens, wenn man die Schultertasten nutzen möchte oder eine halbwegs aktuelle Emulation mit den tiefergelegten Analogsticks spielen will.
Die Analogsticks sind hier meines Erachtens auch der größte Kritik- und Knackpunkt. Die analog Stick spielen sich irgendwas zwischen ok und naja, fühlt sich komisch an. Zu 100% präzise wird es hier wohl auch nie werden. Die Lösung ist zwar platzsparend aber ergonomisch für den Daumen und vom Bewegungsradius eben stark eingeschränkt. Das erinnert mich tatsächlich ein wenig an die analog Kappe der PSP damals, nur eben nicht ganz so schlimm.
Das Steuerkreuz und die vier Haupttasten lassen sich vernünftig bedienen und drücken. Her sehe ich keine Probleme.
Verfügbarkeit & Preise
Es schien schon eine Welle an Geräten über Aliexpress.com in den Verkauf gelangt zu werden, momentan ist dort aber 0,0 nix gelistet oder zu finden. Im Web findet man Hinweise auf ein Shipping Ende Februar, Keepretro.com spricht wiederum von Ende März. Die Veröffentlichung zog sich ja nun auch schon gut1,5 Jahre hin, hoffentlich verschiebt sich nicht in die Unendlichkeit. Immerhin kann man es bei Keepretro.com vorbestellen. Preislich liegen wir aktuell so bei 79$
Fazit/Einschätzung:
Der Miyoo Mini erfreute sich so großer Beliebtheit, dass er oft innerhalb weniger Minuten ausverkauft war. Erst als der Hersteller auf besser verfügbare Komponenten umstieg und den Miyoo Mini+ veröffentlichte, konnte die Nachfrage besser gedeckt werden. Ähnlich erfolgreich scheint der Miyoo Flip zu sein, denn zum Verkaufsstart waren zwei der vier Farbvarianten rasch vergriffen.
In Deutschland wurde der Handheld zum Startpreis von 90 € über AliExpress angeboten, ist aber eben aktuell auch wieder ausverkauft und nicht mehr gelistet. Der Hersteller hat angekündigt, die Lager bald aufzufüllen, sodass hoffentlich alle Farben bald wieder verfügbar sein werden.
Der Klappmechanismus ist hier klar das Highlight, da man so natürlich ein wesentlich handlichere Abmessung perfekt für die Hosentasche hat.
Wer hingegen keine Joysticks benötigt und mit etwas weniger Leistung auskommt und etwas günstiger ist, könnte einen Blick auf den Anbernic RG35XXSP werfen. Der ist auch immer verfügbar. 😀
Christian Nobis
22.01.2025, 09:51Ich habe meinen (via Aliexpress) seit gestern in den Händen, habe aber nur kurz ein wenig Super Mario Land 2 DX und Crazy Taxi gespielt, macht auch Stock, bis auf einige fehlende Übersetzungen einen guten Eindruck 😉
Ronny
22.01.2025, 10:59Das klingt ja schon mal gut^^ Wir haben uns auch ein Exemplar bestellt, warten wir es mal ab 😀
Viel Spaß und Grüße
HeidurHD
14.02.2025, 21:38also prinzipiell hätte ich schon Bock mir das gute Stück zu kaufen, jedoch leider überall ausverkauft:( würde dann meinen anbernic rg35xx plus ablösen….