KOSPET Prime / Prime SE ab 1,6″, 400×400, 1260mAh Akku
Ein wirkliches Fazit für jedermann fällt mir zugegebener Maßen schwer, dazu ist der Einsatz und Verwendungszweck dieser Smartwatch irgendwie doch zu speziell.
Das könnte tatsächlich mal wirklich interessant werden: die Kospet Prime bietet neben 4G Empfang ein großes 1,6 Zoll Display mit 400×400 Pixel Auflösung und einen dicken Akku mit 1260mAh Kapazität. So soll die Smartwatch mit Android 7 für 48 Stunden Saft haben. Aktuell bereits ab 0,00€ auf bestellbar.
Kospet Prime SE
Eine etwas abgespeckte Version mit dem Zusatz „SE“ ist nun auch verfügbar. Der Arbeitsspeicher beträgt nur noch 1 GB der interne Speicher ebenfalls nur noch 16 GB. Das Display bleibt identisch groß mit 1,6 Zoll und einer Auflösung von 400×400 Pixeln. Ebenso der große Akku mit 1260mAh Kapazität. LTE, GPS und der Pulsmesser sind auch identisch zur normalen Prime Smartwatch. Der günstigere Preis wird hier scheinbar wirklich nur durch den geringeren RAM und Speicherplatz erzielt. Die beiden Kameras sind ebenso noch vorhanden und nutzbar.
Kospet Prime
Ich denke das dürfte tatsächlich etwas Schwung in die eingeschlafene, autark nutzbare Smartwatch-Welt mit 4G/ LTE Empfang und vollwertigem Android bringen. Die KOSPET Prime ist die erste Smartwatch die einen wirklich großen Akku mit 1260mAh Kapazität mit sich bringt. Allerdings benötigt der Akku auch so seinen Platz und das sieht man auch an den Dimensionen die die Uhr einnimmt: Das Display misst recht große 1,6 Zoll und löst dafür auch sehr hoch mit 400×400 Pixel auf. Zwar nutzt es ein blickwinkelstabiles IPS Display aber ein AMOLED Panel wäre sicher ebenso zuträglich für die Akkulaufzeit gewesen. Die Abmessungen belaufen sich auf 28,00 x 5,08 x 1,85 cm.
Im Inneren werkelt der MTK7639 Quad-Core mit 1,25GHz, 3 GB RAM und 32GB internen Speicher. Für die Nutzung von LTE, via Nano Sim-Karte, sind alle für uns wichtigen Frequenzen wie LTE Band 7/20 vorhanden. Ebenfalls liegt Dual-Band WLAN Support vor. Alternativ natürlich auch die Bluetooth 4.0 Anbindung wenn das Smartphone mit der Smartwatch gekoppelt werden soll. Außerdem besteht die Möglichkeit eine mobile Navigation mittels GPS zu verwenden. Wie stark sich das auf den Akkuverbrauch schlägt lässt sich aktuell noch nicht beurteilen. Wer es für nötig erachtet könnte auch auf integrierte Kameras mit 2 Megapixel bzw. 5 Megapixel (interpoliert auf 8MP) zugreifen. Selbst Face Unlock ist so nutzbar. Ob das tatsächlich Sinn macht muss jeder für sich selbst entscheiden. 😀
Wie erwähnt misst der Akku 1260mAh un soll laut Herstellerangaben für 168 Stunden Standby Zeit, 72 Stunde Musikwiedergabe, 8 Stunden Telefonie oder 6 Stunden GPS Nutzung genügen. In einer Mischkalkulation sollen so 48 Stunden erreicht werden. Wenn dem wirklich so ist, wäre das tatsächlich eine brauchbare Angabe und würde die üblichen Smartwatches mit 400-500mAh Kapazität locker in die Tasche stecken und auch für einen Tag normaler Nutzung genügen. Ganz so wie man es von seinem Smartphone auch schon kennt. Ich bin tatsächlich auf ein Testgerät gespannt. 🙂
Bei dem aktuell schon recht hohen Preis soll die Verarbeitung aber in nichts nachstehen: Hier soll robustes Keramik für die Lünette genutzt werden. Dank Android 7 kann man natürlich wie gewohnt den Google Play Store besuchen und gesuchte Apps herunterladen. Soweit gibt/gab es kaum Einschränkungen bisher, jedoch sind nicht alle Apps für das runde, kleine Display tauglich.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Ersteindruck & Verarbeitung
Das ist tatsächlich mal eine große Uhr, ebenso dick und mit 85g auch nicht ganz ohne am Handgelenk. Dafür bekommt man aber eben auch ein 1,6 Zoll Display, welches gern etwas heller sein dürfte. Bei direkter Sonneneinstrahlung lässt es sich nur noch bedingt gut ablesen. Leider gibt es auch keine Always On Funktion da nur ein IPS Panel verwendet wurde. Der Bewegungssensor der für das anschalten des Displays bei einer Handbewegung sorgen soll, reagiert äußerst schlecht oder extrem langsam. Mit einem Druck auf den seitlichen Butten bin ich deutlich schneller. Gleiches gilt für die Face Unlock Funktion. An sich ein cooler Mehrwert um die Uhr vor Fremdzugriff zu schützen, allerdings benötigt auch hier das entsperren etwas zu lang. Das Display selbst reagiert normal weise recht gut, bei der Mustereingabe bei aktivierter Face Unlock Einstellung aber nur bedingt gut. Schnell kann ich das entsprechende Muster nicht zeichnen. Im System gibt es da aber weniger Probleme. Das sliden in den Apps oder Einstellungen klappt ziemlich gut und vor allem auch sehr flüssig.
Das Android 7.1.1 System
Das vollwertige aber veraltete Android 7.1.1 System bekommst selbst keine Updates, das System aber schon. Im Testzeitraum trudelten 2 Updates ein die zB. Face Unlock nachlieferten und kleinere Anpassungen/Fehlerbehebungen brachten. Per Bluetooth Anbindung trudeln sämtliche Systemnachrichten und Mails ein, sind komplett lesbar, aber nicht beantwortbar. Wenn ich diese Nachrichten direkt beantworten will muss ich die entsprechenden Apps aus dem Play Store der Smartwatch laden. Egal ob WhatsApp oder Instagram, das meiste findet man und kann man auch direkt laden/nutzen. Hierfür benötige ich dann natürlich Internet Zugriff der per WLAN oder via eingelegter Nano Sim-Karte erfolgen kann. Ein Bluetooth Call wird allerdings nicht unterstützt. Die Dual-Band WLAN Anbindung ist ausreichend flott, der mobile 4g Empfang reicht auch aus, bietet aber keine Bestwerte. Für unterwegs aber auch ok. Der Empfang ist gut, die Gesprächsqualität über das interen Mikrofon und den verbauten Lautsprecher gut. Wer die Umwelt am Gespräch nicht teilhaben lassen will, koppelt einfach ein Bluetooth Headset. im System
Die Bedienung der Display Tastatur artet teils in Arbeit aus. Ziemlich oft vertippt man sich auf den kleinen Tasten. Mit ein bisschen Übung geht es aber schon, bequem oder flott ist aber was ganz anderes. Wie bereits erwähnt reagiert das Display normal recht gut und flott, bei einigen Apps oder oder direkt im Play Store verweigert das Display oft den ersten Fingertip. Ebenso wenn man eintrudelnde Nachrichten ganz lesen möchte, braucht das eben teils mehrere Versuche. Dennoch kann die Kospet Prime Smartwatch als kompletter Telefonersatz durchgehen, egal ob im Browser stöbern, auf Youtube Clips anschauen oder Musik streamen. All das klappt im WLAN wie auch per Sim-Karte ziemlich gut.
Sportprofile & GPS
Im System lassen sich auch unterschiedlichste Sportprofile finden, die teils mit GPS zusammenarbeiten sollen, das Messergebnis der gespeicherten Läufe ist aber kaum brauchbar, da da GPS Signal ziemlich unpräzise agiert und die Daten die gesammelt werden nirgends brauchbar analysiert werden, auch nicht in der App, die man sich eigentlich fast sparen kann, wären da nicht die Bluetooth Push Nachrichten.. Das GPS funktioniert mit Google Maps aber wiederum ziemlich gut.
Die Gesammelten Daten der Sportlichen Tätigkeiten, des Pulsmessers, Kalorien und Schritte lässt sich eher als rudimentär beschreiben. Die Pulsmessung ist ungenau und trifft nicht ansatzweise die korrekten Werte, bei Schritten und zurückgelegten km ist es auch eher ein Richtwert. Zumal wie bereits erwähnt, man die Daten kaum auswerten kann, da die App / die Smartwatch keine wirkliche Darstellung dessen zulässt. Wer Sport macht und entsprechende Daten sammeln und auswerten will, sollte einen Bogen um diese Funktionen in der Kospet Prime Uhr machen.
Die beiden Kameras
vermutlich wird man es schon ahnen: viel sollte man bei der 5 auf 8 MP interpolierten Kamera nicht erwarten. Dennoch ist das Ergebnis besser als man es vermutlich glauben mag. Allerdings ist es umständlich über das Handgelenk einen vernünftigen Winkel zu finden, Bild und Ton gehen aber soweit völlig in Ordnung. Die Frontkamera lässt da aber qualitativ nach, erzielt aber nette Ergebnisse. Landschaftsaufnahmen würde ich mir anmit sparen, aber ein Selfie vorm Spiegel oder aus dem Handgelenk, dafür langt es allemal. Man muss immerhin bedenken da hier in den kleinen Abmessungen ein vollwertiges Smartphone mit 2 Kameras verbaut ist. Davon haben wir vor 10-15 Jahren nur träumen dürfen. Lediglich Hollywood und James Bond kamen da schon frühzeitig in den Genuss 😛
Die Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit hingegen ist soweit gut, je nach Beanspruchung der Uhr. Mit eingelegter Sim Karte kann man so aber den Tag überstehen. Wer nur auf die Bluetooth Kopplung zurückgreift kann auch so um die 1,5-2 Tage schaffen. Viel mehr ist trotz des recht großen Akkus leider nicht drin. Der verbaute MTK6739 Quad-Core ist eben schon etwas betagt und benötigt für seine Leistung auch entsprechend viel Storm im Vergleich zu moderneren Architekturen.
Fazit
Ein wirkliches Fazit für jedermann fällt mir zugegebener Maßen schwer, dazu ist der Einsatz und Verwendungszweck dieser Smartwatch irgendwie doch zu speziell. Für Sportfreunde lohnt es sich nicht da die Messergebnisse dafür zu schlecht sind und nicht brauchbar ausgewertet werden können. Wer unterwegs auf sein Smartphone verzichten, aber dennoch empfangsbereit sein will kommt hier auf seine Kosten. Wer Die Kospet Prime als schick empfindet und mit der Größe auch was anfangen kann und eben Benachrichtigungen per Bluetooth erhalten will, ist ebenso richtig. Wer es kleiner schlacker, mit deutlich bessere Sport Messergebnissen sucht und ebenfalls Nachrichten eintrudeln sehen will, kann ebenso zur bedeutend günstigeren Xiaomi Mi Band 4 Fitness Tracker greifen.
Features
- 1,6″ 400×400 IPS
- MTK6739 Quad-Core 1,25GHz, 3+32GB
- Nano-Sim, LTE (inkl. 7/20), Dual-Band WLAN, Bluetooth 4.0, GPS, 2+5MP Kamera
- Face Unlock
- 1260mAh Akku
- Android 7