Infinix Zero Flip ab 649€ – Erster Klappversuch mit Potenzial 6,9 Zoll LTPO-AMOLED, 50 MP Dual-Kamera, 4.720 mAh
Das Infinix Zero Flip stellt sich als praktikable Lösung im Clamshell-Smartphone-Markt dar, mit ordentlicher Technik und Kamera-Ausstattung. Während das Gerät im Wettbewerbsumfeld punktet, ist die europäische Verfügbarkeit noch unklar.

Mittlerweile ist das faltbare Smartphone auf Ebay.de für 649€ über Indien bestellbar. Beachtet aber, dass hierbei die Einfuhrumsatzsteuer anfallen kann.


NerdsHeaven.de ist Teil des Amazon Partnerprogramm und eBay Partner Network. Wir verdienen Provision für qualifizierte Käufe über Links auf unserer Seite, ohne Mehrkosten für euch. Das hat keinerlei Auswirkung auf unsere Bewertungen.
Infinix hat mit dem neuen Zero Flip den Schritt ins Clamshell-Smartphone-Segment gewagt. Als erstes Klapp-Smartphone des Herstellers verspricht es, sowohl technologisch als auch preislich interessant zu sein. Doch wie hebt sich das Infinix Zero Flip von der Konkurrenz ab?
Display und Design
Das Smartphone bietet ein 6,9 Zoll großes LTPO-AMOLED-Display mit 2.640 x 1.080 Pixeln und 120-Hertz-Bildwiederholrate. Besondere Erwähnung verdient die 2.160-Hertz-PWM-Dimmung, die den Sehkomfort für Nutzer verlängert. Ergänzend verfügt es über ein externes 3,64 Zoll-AMOLED-Display, ebenfalls geschützt durch Corning Gorilla Glass Victus 2.
Vom Design her ist das Gerät im ausgeklappten Zustand mit 170,35 x 73,4 x 7,64 Millimetern handlich, hat gefaltet aber die praktische Größe von 87,49 Millimetern. Mit einem Gewicht von 195 Gramm bleibt das Infinix Zero Flip tragbar und leicht.
(Die Falz-Kante sieht man im Gegenlicht, spürt man aber nur bedingt)
Haptisch liegt es gut in der Hand, der Flip Mechanismus klappt recht leichtgängig, schnappt im letzten drittel aber komplett um. Für ein Spock mäßiges aufschnalzen lassen ziemlich cool. Wer das letzte quentschen an Stabilität und Winkel sucht, ist bei Samsung besser aufgehoben.
Das kleine 3,64 Zoll AMOLED Display lässt sich mit animierten Hintergründen anpassen, ein paar wenige Apps lassen sich hier ebenfalls platzieren und direkt öffnen. Allerdings ist die App Auswahl stark eingeschränkt was für den kleinen Bildschirm genutzt werden darf. Messenger oder Youtube lassen sich aber bequem öffnen, ebenso wie Wetter oder Terminplaner.
Kamera-Setup
Fotografisch bestückt es sich mit einem 50 MP-Samsung-JN1-Bildsensor (4k@60Hz) an der Front und einem Dual-Kamerasystem auf der Rückseite, das ebenfalls 2x 50 MP als Hauptsensor und Weitwinkelsensor (jeweils 4k@30fps) leistungsstarke Sensoren beinhaltet. Von der Qualität her kann das Infinix Flip Zero aber beispielsweise nicht mit einem Galaxy Flip 5 mithalten.
Zudem bietet die Hauptkamera nur 4k@30fps, die Front/Selfie Kamera erlaubt 4k@60fps. Wechselt man von der Front auf die Hauptkamera wird bei vorheriger 4k@60fps immer auf FHD@30fps umgestellt, da die Frontkamera ja nur 4k@30 unterstützt. Hier liegt leider nur eine übergreifende Einstellung vor und keine separate Speicherung für Haupt und Frontkamera.
(Das kleine Außendisplay kann auch direkt mit er Hauptkamera zusammen genutzt werden)
Performance und Akku
Unter der Haube arbeitet der MediaTek Dimensity 8020-Chipsatz, unterstützt durch 8 GB RAM LPDDR4X sowie 512 GB UFS 3.1 internen Speicher. Der Akku verspricht mit seinen 4.720 mAh eine passable Laufzeit und erreicht mit 70-Watt-Schnellladung eine passable Leistungsfähigkeit. Die Reverse-Charging-Funktion bietet 10 Watt Ladeleistung und ist eine nette Ergänzung. Auf induktives beladen müssen wir hier verzichten.
Betriebssystem und Konnektivität
Das Gerät läuft auf Android 14 mit der Benutzeroberfläche XOS 14.5 und bekommt 2 Jahre Android Updates und 3 Jahre Sicherheitsupdates laut Aussage von Infinix. Nach neusten EU Gesetz müsste der Updatesupport für kommende neue Smartphones (zumindest die Sicherheitsupdates) aber auf 6 Jahre erhöht werden, zumindest wenn sie Mitte 2025 veröffentlicht wurden. Der Release des Infinix Zero Flip liegt aber im Jahre 2024.
Für Konnektivität gibt es Unterstützung für WLAN 6, Bluetooth 5.4, NFC, GPS und einen USB-Type-C-Anschluss.
Das System kann ganz normal auf Deutsch genutzt werden, ohne Einschränkungen. Alle wichtigen LTE und 5G Bänder sind vorhanden, der Play Store und sämtliche Google App sind vorinstalliert.
Zudem sind JBL-Stereo-Lautsprecher und ein X-Achsen-Linearmotor für haptisches Feedback enthalten.
Im Testzeitraum kam es zu keinen Problemen, alles klappte wie man es sich vorstellt, Empfang gut, WLAN Konnektivität ebenso GPS und Bluetooth stellten auch keine Probleme dar. Der Stereo Lautsprecher klingt solide, hier sind Mitten und Hochtöne dominant, es fehlt am Tiefenbereich.
An der System-Performance kann man nicht meckern, auch wenn hier nur die unterste Mittelklasse abgedeckt wird.
Einschätzung
Das Infinix Zero Flip ist ein solider Einstieg ins Klapp-Segment, besonders für Benutzer, die eine gute Kamera und ein anständiges Display zu schätzen wissen. Die europäische Verfügbarkeit bleibt dabei eine offene Frage. Würde euch ein solches Design-Smartphone euer Interesse wecken?
Durchweg kann das Smartphone mit Optik, Display, Performance und allen gegebene Features gut mit der Konkurrenz mithalten. Wo noch Verbesserungsbedarf besteht, ist beim Betriebssystem, da es aktuell noch immer Android 14 ist, und bei der Kamera dürfte auch gerne leicht nachgebessert werden um wenigstens mit der direkten Samsung Flip 5 Konkurrenz (oder neueren Geräten) mithalten zu können.
Ein weiteres Problem ist die Verfügbarkeit. Kaum ein Shop bietet dieses Smartphone an, unser Gerät haben wir via Ebay für 649€ gekauft, Standort Indien. Mach erhalt kam eine Zollrechnung von zusätzlichen 150€. Das machte das vermeidliche Schnäppchen zu einem teuren Flip Phone, das preislich sich dann nicht mehr abheben konnte.