Huawei Watch GT 3 ab 142€ – schick, aber kaum Neuerungen GPS, Bluetooth Calls, HarmonyOS
Die Huawei Watch GT 2 war bereits sehr beliebt und ebenso erfolgreich. Kann die Huawei Watch GT 3 mit ein paar wenigen, neuen Funktionen und der HamonyOS Oberfläche erneut überzeugen?
Lange Akkulaufzeit ist dir wichtig? Die Huawei Watch GT 3 als 46 mm Modell mit 14 Tage Akkulaufzeit liegt bei 143,22 € ebenfalls auf Amazon.de.
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Mit dem letztwöchigen Event in Berlin und anderen Städten wurden seitens Huawei nicht nur neue Smartphones (Nova 9) vorgestellt sondern auch der Nachfolger der sehr beliebten Huawei Watch GT Reihe. Diese hatte im letzten Jahr definitiv eine Kaufempfehlung von uns erhalten. Die neue Huawei Watch GT 3 wird in zwei Größen (42/46mm) erscheinen, bietet aber kaum spürbaren Mehrwert zum Vorgänger. Aktuell bekommt ihr sie ab 141,62€ auf Amazon.de im Angebot.
(Ob klein oder groß, ob Silikon, Leder oder Metall, ihr habt erneut die Wahl)
Mit den Wearables konnte Huawei auch abseits der Smartphones Fuß fassen und gute Verkäufe erzielen. Nach wie vor bleibt das Handy Geschäft bei Huawei etwas stockend. Die US Sanktionen und Verbote zeigen deutliche Spuren bei Huawei.
Mit der neu angekündigten Huawei Watch GT 3 will man wieder frischen Wind in den Smartwach Sektor bringen. Viele kleinere Verbesserungen schlummern unter der Oberfläche. An den grundlegenden Funktionen hat sich aber nur bedingt etwas getan.
Technische Daten der Huawei Watch GT 3
Huawei Watch GT 3 – 42mm | Huawei Watch GT 3 – 46mm | |
Display | 1,32 Zoll, AMOLED, 466 x 466 Pixel | 1,43 Zoll, AMOLED, 466 x 466 Pixel |
Konnektivität | Bluetooth 5.2 BLE, GPS | Bluetooth 5.2 BLE, GPS |
Akku | 292mAh | 455mAh |
Akkulaufzeit | Bis 7 Tage | Bis 14 Tage |
Abmessungen | 42,3 x 42,3 x 10,2 mm, 35g | 45,9 x 45,9 x 11 mm, 42,6g |
Armband | Länge: 130-190 mm, Breite: 20mm | Länge: 140-210 mm, Breite: 22mm |
Sensoren |
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Funktionen |
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Wasserdichtigkeit | 5ATM | 5ATM |
Optische identisch, aber mit drehbarer Krone
Großartige, optische Veränderungen zum Vorgänger sind nicht vorhanden. Es bleibt eben bei einer runden, smarten Uhr. Lediglich die Lünette ist etwas kleiner geworden und die Auflösung des Displays auf 466×466 Pixel angewachsen. Wie üblich besteht die Bedienung aus Wisch und Touchgesten.
Das Display kann mit der leicht höheren Auflösung und der sehr guten Darstellung direkt punkten. Ebenso funktioniert die automatische Helligkeitseinstellung super, egal ob nachts im Bett oder am Tage im hellen Sonnenschein. Die sehr gute Ablesbarkeit ist immer gegeben.
Ebenso kann ich im System auch den „nicht stören“ Modus konfigurieren um zu bestimmen von wann bis wann Nachrichten eintrudeln oder das Display bei Bewegungen aktiviert werden soll.
Die Toucheingaben werden auch meist sauber übernommen, nur ganz selten muss man einen Wisch von links nach rechts ein zweites mal durchführen.
(die drehbare Krone macht die Navigation im System sehr intuitiv und bequem)
Seitlich befinden sich immer noch die Bedienelement die nun um eine drehbare Krone aufgewertet wurden. So bedient sich das System deutlich besser und einfacher als direkt über das Display oder die beiden Tasten an der Seite.
Passend dazu gibt es ein haptisches Feedback in form einer leichten Vibration, die auch in 2 Stufen der Stärke angepasst werden kann.
Wie üblich gibt es nicht nur Silikonarmband Versionen, sondern auch für den gehobenen Preis wahlweise auch Edelstahl- oder Lederarmbänder.
Hardware & Bluetooth Calls
Die Kopplung zum Smartphone erfolgt über Bluetooth 5.2 und wie gewohnt wird die Huawei Health App aus dem Play Store benötigt. Teilweise muss ich aber eine Update beziehen um auch die neusten Uhren koppeln zu können. Dafür benötige ich meist die Huawei App Gallery App. Die wiederum ist nicht immer im Play Store zu finden, aber direkt von Huawei beziehbar.
Danach sollte das Koppel der Huawei Watch GT 3 problemlos klappen.
Der Prozessor ist nicht im Detail erwähnt worden, gehört aber zur Reihe der Arm Cortex-M. Des Weiteren gibt es 32 MB RAM und 4 GB Speicherplatz für beispielsweise ein paar nachinstallierbare Apps oder Musik.
Die Auswahl der nachträglich installierbaren Apps ist aber überschaubar und setzt meist eh noch die App auf dem Smartphone voraus.
Das System läuft flott und geschmeidig und navigiert sich mit der drehbaren Krone wirklich super. Ganz so im Stile des großen Bruders der Huawei Watch 3 Pro. Die vorinstallierten Apps und Anwendungen laden schnell und ohne größere Verzögerung, so ist das System schön snappy oder auch smooth.
Dank der Bluetooth Kopplung direkt an der Uhr, besteht die Möglichkeit Kopfhörer zu koppeln und heruntergeladene/offline Musik zu hören. Eine Möglichkeit um beispielsweise Spotify Musik offline zu hören, gibt es aber nicht.
Ebenso ein schon bekanntes Feature ist Bluetooth Call, um direkt über die smarte Uhr dank Mikrofon und Lautsprecher (oder gekoppeltes Headset) Telefongespräche zu führen.
Der Lautsprecher klingt in Ordnung, auf Tiefgang und fetter Basswiedergabe muss man hier natürlich verzichten. Gespräche lassen sich so aber bequem direkt über die Uhr durchführen. Ganz im Stiel der alten James Bond Filme mit dem Handgelenk/der Uhr vor dem Mund. 🙂
Klanglich wurde ich meist gut verstanden, den Gesprächspartner konnte ich auch gut verstehen. Praktisch um ein schnelles kurzes Gespräch ohne Handy in der Hand durchzuführen.
Autark kann ich die smarte Uhr nur bedingt benutzen, da es an eSim oder 4G/LTE Versionen fehlt. Somit kann ich zwar Musik konsumieren oder meine Daten tracken lassen, für Push Nachrichten der unterschiedlichsten Messenger muss ich aber in der Nähe meines Handys sein.
Nachrichten beantworten? Ja: per Update gepatcht
Im Übrigen lassen sich nach einem Update endlich Nachrichten oder SMS/Email oder ähnliches direkt auf der Uhr beantworten. Das lesen der eintrudelnden Nachrichten von WhatsApp und co. klappt wunderbar, Bilder werden nicht dargestellt, ebenso wenig Smileys, oder wenn nur einige.
Die Galaxy Watch 4 macht das eindeutig besser zum Release, hier konnte man direkt die Nachrichten beantworten, per Spracheingabe, Swipe und T9 Text. Sicherlich ist das auch bei längeren Antworten fummelig, aber durch vorgefertigte Kurzantworten oft ausreichend.
Lange Laufzeit
Durch die eingeschränkten, smarten Funktionen ist dagegen die Akkulaufzeit wieder sehr gut. So wird eine Zeit von 7 Tagen für die 42mm und dem integrierten 292mAh Akku möglich. Wer viel vom System tracken lässt oder oft das GPS nutzt, kommt dann erfahrungsgemäß nicht so lange hin.
Die größere 46mm Uhr beherbergt einen 455 mAh Akku und soll entsprechend auch gut 14 Tage ohne beladen durchhalten. Aufgeladen wird wieder per Induktion. Das entsprechende Ladepad liegt dem Lieferumfang bei.
Die Akkulaufzeit ist tatsächlich mehr als entspannt. Gerade nach dem Test der Galaxy Watch 4 die es gerade mal auf 1,5-2 Tage geschafft hat, ist die Huawei Watch GT 3 mit locker 10-14 Tagen mehr als entspannt. Je nach Nutzung fällt die Laufzeit aber unterschiedlich aus.
Angefangen bei der Vibrationsstärke bei Nachrichten, der Häufigkeit er Nutzung, der Helligkeit des Systems und zu guter Letzt wie oft ich das GPS nutze. Wer viel über die Uhr telefoniert wird ebenso wenig Bestmarken erreichen, aber immerhin wenigstens 7 Tage ohne beladen auskommen.
Hier gibt es von meiner Seite aus aber nichts zu beanstanden.
Anpassbarer Trainingsplan
Die größte Neuerung befindet sich aber nicht direkt bei der Uhr selbst, sondern eher im Funktionsumfang der Health App. Hier werden Laufrunden analysiert, ausgewertet und wohl auch ältere Daten mit einbezogen, um seinen Fortschritt besser erkennbar zu machen. Zudem ist der Plan anpassbar und man bekommt auch Erinnerungen das man zur Uhrzeit XY laufen möchte/wollte/will.
Tatsächlich liegt diese Funktion aber nur in der Beta Version der Health App vor, diese hat bei mir aber das Problem das sportliche Aktivitäten nicht synchronisiert werden. Entsprechend kann ich zu der Softwareseitigen Neuerung nur wenig beitragen.
Für die 100 unterschiedlichsten Sportmodi steht natürlich neben dem GPS inklusive Rückwegnavigation, auch der Herzfrequenzsensor bereit der abermals überarbeitet wurde (TrueSeen 5.0+) und laut Aussage Huawei bei der Vorstellung nur um 5 Schläge von ärztlichen Messangaben abweicht. Der Blutsauerstoffgehalt kurz SpO2 kann ebenso dauerhaft überwacht werden wie das Schlaftracking, plus Analyse nach dem Aufwachen.
Die anderen Funktionen abseits der sportlichen Aktivitäten oder der 24/7 Überwachung bleiben identisch zum Vorgänger. Neben Barometer, Hauttemperaturmessung, Atemübung, Stresslevel, steht auch ein Kompass zur Nutzung bereit. Dazu gesellen sich Wecker, Stoppuhr, Timer, Kalender und ähnlich rudimentäre Funktionen.
Gute Messergebnisse
Durchweg ist das was die Huawei Watch GT 3tracked auch völlig in Ordnung. Hierbei sei aber gesagt das es weder ein ärztliches Instrument ist, noch müssen die Daten zwingend stimmen. Seht die Messergebnisse her als einen Richtwert an.
Beim ersten Training nutze ich „freies Training“ und war ca. 1,5h Aktiv. Mit dem gemessene Daten wurden weit über 1100kcl verbraucht, welche definitiv zu hoch gegriffen waren. Im Schnitt regelte es sich in späteren Trainingseinheiten auf eher realistische 600-800kcl ein.
Die Pulsmessung schient aber recht genau zu sein, weicht aber auch um ein paar wenige Schläge nach oben oder unten ab. Zeigt im gesamten aber einen passenden Durchschnitt an.
Die Schritte scheinen auch soweit gut getrackt zu werden, zumindest weichen sie kaum von meinen sonstigen Schritten ab.
Leider bleibt es bei Durchsagen zum Kilometerstand beim laufen oder nach vergangenen 10 Minuten im freien Training bei einer englischen Sprachausgabe. Warum das nach der dritten Generation immer noch nicht veränderbar ist, bleibt mir ein Rätsel. Die Ansage ist aber gut verständlich und kann auch in der Lautstärke angepasst werden.
Auf der Smartwatch befindet sich ebenfalls die Wallet App. Allerdings ist diese momentan ohne Funktion. In der Health App findet man dazu keinen Eintrag. Bargeldloses Bezahlen dürfte aber so oder so ohne NFC schwer umzusetzen sein.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Durchweg macht die Neuauflage der Huawei Watch GT 3 wieder Lust auf mehr. Für Vorbesitzer stellt sich dagegen wirklich die Frage, warum man wechseln sollte. Bis auf Kleinigkeiten in der Software und der HamonyOS Nutzung sowie dem verbesserten Sensor auf der Unterseite gibt es kaum Unterschiede zum Vorgänger.
Das System läuft flott und bedient sich dank drehbarer Krone wirklich intuitiv und sehr angenehm. Zur echten Smartwatch mit autarker Nutzung fehlt hier jedoch einfach noch die ein oder andere Funktion. Sei es beispielsweise nun eine eSim /LTE Versionen. Dasy App Angebot nachinstallierbarer Software ist noch stark eingeschränkt und wird den meisten kaum wirkliche Verbesserungen oder Vorteile bringen.
Ebenso bleibt es bei den Health-Funktionen beim Alten, denn auf EKG oder Blutdruck verzichtet man weiterhin. Und da kommt direkt auch der Preis ins Spiel. Gerade die größere, schicke 46mm Version liegt mit 249€ in dem Bereich wo die Galaxy Watch 4 (Testbericht), mit EKG und Blutdruck sowie beantwortbaren Nachrichten auf der Uhr, auch liegt (oder je nach Angebot auch darunter).
Ebenso steht für 300€ die Huawei Watch 3 (zum Testbericht geht es hier) vor der Tür, die mehr Funktionen als die GT Reihe bietet. Der große Pluspunkt der GT Reihe ist wirklich die sehr gute und lange Akkulaufzeit, denn da sieht die Galaxy Watch 4 mit 1,5-2 Tagen alt gegen aus.
Versteht mich bitte nicht falsch: die Huawei Watch GT 3 ist eine tolle Uhr mit vielen Funktionen und guter Akkulaufzeit. Die Konkurrenz bietet hier aber zum aktuellen Preis einfach mehr Funktionen an. Wer wartet kann aber auf lange Sicht deutlich günstiger bei wegkommen. Den direkten Vorgänger der Huawei Watch GT 2 mit identischen Funktionen gibt es bereits für um die 100€ wenn man das per Update nachgereichte beantworten der Nachrichten außenvor lässt.