Himiway Cruiser ab 1499€ – massives Fat Tire E-Bike für Deutschland 26″ Breitreifen, 250W, 25km/h, 59-96 km Reichweite

Das Himiway Cruiser E-Bike, zum legalen Gebrauch in Deutschland bekommt ihr zu einem Preis ab 1499,00€ auf Amazon.de im Angebot.

Technische Daten im Überblick

Legal in Deutschland fahrbar?

Mit dem kurzen Überblick der technischen Daten sieht man, dass hier nichts Extravagantes verbaut wurde und auch die Motorisierung entsprechend ausfällt, um keine Probleme mit der hiesigen StVO zu bekommen und das E-Bike legal zu bewegen. Es gibt eine Schiebe-Unterstützung bis 6 km/h am Lenker, diese ist auch in Deutschland erlaubt.

Ansprechende Optik

Ohne großen Schnickschnack bekommt man hier ein edles aber schlicht gehaltenes E-Bike. Die ziemlich dicken Reifen fallen sofort auf. Der Aufbau gestaltet sich klassisch, inklusive Gepäckträger und Federgabel vorne und Scheibenbremsen an beiden Rädern. Farblich kann man zwischen Schwarz und Weiß wählen. Der massive und wuchtige Aufbau kommt auf den Bildern nicht mal ansatzweise zur Geltung.

Nur an dem entnehmbaren Akku, der zwischen dem Rahmen sitzt, erkennt man, dass es sich hier um ein E-Bike handelt. Für die Sicherheit gibt es ein Front- und ein Rücklicht, um so sichtbar für andere zu sein und natürlich auch um selbst etwas zu sehen.

(Inklusive echtes Bremslicht mittig, der helle rote Punkt!)

Im Zubehörpaket befinden sich auch Schutzbleche, die einen vor Wasserspritzer schützen, wenn man bei schlechtem Wetter unterwegs ist.

Leider fehlen die Reflektoren an den Speichen, die man hierzulande laut StVO jedoch benötigt. Aber gut, die kosten wirklich nicht viel und sind kinderleicht anzubringen.

Reifen & Bremsen

Das Fahrrad nutzt 26″ pannensichere, 4″ dicke Kenda Reifen, diese sind an Fat Reifen angelehnt und sind dementsprechend breiter. So wird das Fahren, egal auf welchem Untergrund, einfach angenehmer. Wenn wir von Fat Tire reden, meinen wir auch fette Reifen. 4″ ist bei uns eher nicht so eine gängige Maßeinheit, umgerechnet bedeutet das aber: satte 10,16 cm dicke Reifen hat man hier gewählt.

(Knapp über 10 cm dicke Reifen: warum fällt sowas auf Bildern nie so richtig auf? 😱)

Verbaut wurden hier vorn, wie hinten, mechanische Scheibenbremsen. Aber was ist der Unterschied zwischen mechanisch und hydraulischen Bremsen?

Mechanische Bremsen benötigen weniger Wartung, sind dafür aber anfälliger für Schmutz und Rost und meistens günstiger. Zudem ist die Wartung viel einfacher, wichtig ist, dass man diese aber richtig einstellt. Hydraulische Bremsen hingegen, müssen regelmäßig entlüftet werden und sind komplizierter in der Montage, dafür sind sie aber auch sehr zuverlässig. 

Wie dem auch sein: wichtig ist der Bremsweg. Wie auch bei Autos haben breitere Reifen mehr Traktion und Kontrolle und vor allem auch mehr Grip auf dem Asphalt. So ist es auch hier mit dem Bremsweg: drückt man beide Bremsgriffe zeitgleich ist auch nach spätestens 1,5 Meter der Stillstand erreicht. Natürlich abhängig vom befahrenen Untergrund.  Wichtig ist hierbei natürlich, dass die Bremsen auch gut eingestellt sind und kein großartiges Spiel beim Anziehen des Bremshebels haben. Hier gibt es unsererseits nichts zu beanstanden.

Motor & Leistung 

Das Himiway All Terrain wird von einem 250W bürstenlosem Zahnradnabenmotor angetrieben und der Anzug beträgt dabei 80 nm. Das E-Bike erreicht eine Geschwindigkeit bis 25 km/h, dieses Tempo ist gesetzlich vorgeschrieben, um es legal in Deutschland zu nutzen.

Natürlich kann der Motor nicht überraschen, dafür liegen eben nur 250 Watt für ein legales Fahren aller E-Bikes in Deutschland vor. Je nach gewählter Unterstützungsstufe geht es teils gemächlich zu Gange. Stellt man aber beispielsweise Stufe 5 ein, zieht das schwere E-Bike richtig ordentlich an und erreicht auch sehr schnell die 25km/h Geschwindigkeit. Dort merkt man aber auch: Der Motor will mehr, da geht noch was. Na ja, woanders sicher schon, aber nicht auf deutschen Straßen. 

Allerdings sollte man immer eine Unterstützung aktiviert haben. Durch das hohe Eigengewicht und die breiten Reifen ist ein Fahren ohne Motor natürlich möglich, fühlt sich oft aber auch schwergängig an. 

Man hat aber keine allgemeine helfende Unterstützung beim Fahren, sondern wählt mit den 5 einstellbaren Stufen auch sozusagen die Endgeschwindigkeit aus. Stufe 5 beschleunigt immer auf 25km/h und hält diese auch. Die darunter liegen Einstellungen führen dann eben zu glatten 20km/h oder weniger. Das macht jetzt fürs Fahren alleine kein Unterschied, ist aber eben immer fixiert auf eine gewisse Geschwindigkeit, die gehalten wird. Darüber hinaus kann ich natürlich auch durch pure Muskelkraft schneller fahren. 

Tolles Fahrgefühl

Das Fahrgefühl ist tatsächlich grandios. Breiter Lenker, dicke Reifen, sehr bequemer Sitz und ein angenehmes Anzugverhältnis beim in die Pedale treten. Ebenso hat man auch das massive Erscheinungsbild vorm geistigen Auge. Die Blicke auf der Straße sind gewiss da. Kurvenfahrten fühlen sich erstmal etwas ungewohnt an, die breiten Reifen sind der Tribut dafür, unsicher fühlt man sich hier aber nie. 

Das Gefährt ist super bequem und weich gefedert, Unebenheiten des Bodens werden fast allesamt direkt von den dicken Reifen geschluckt und kompensiert. Den Rest übernehmen die Federungen an Vorder- und hinterer Gabel. Das Fahren macht wirklich super viel Spaß und man schaut auch dezent nach einem Harly Low Rider Fahrer aus. 😅

Wer doch mal zu Fuß unterwegs ist, muss das schwarze Monster nicht ausschließlich per Muskelkraft schieben: dank Drehgriff und Anschiebehilfe (max 6 km/h)  erspart man sich die Quälerei.

Akku

Der Akku misst eine Kapazität von 17,5 Ah bei 48 V und soll laut Hersteller zwischen 56 ~ 96 km Reichweite erreichen, jedoch ist das auch nur ein geschätzter Wert. Dabei spielen aber verschiedene Dinge eine entscheidende Rolle, wie das Gewicht des Fahrers, der Untergrund, das Wetter, welche Unterstützungsstufe man nutzt und auch die Steigung. Ganz unterschätzen sollte man auch nicht das Eigengewicht des Bikes an sich.

Sollte man also die höchste Stufe nutzen, reduziert sich die Reichweite gerne mal um die Hälfte. In unserem Test haben wir nach gut 45 km die Hälfte des Akkus bereits geleert. Allerdings sind wir hier auch auf Stufe 5 gefahren und abends zusätzlich mit eingeschalteten Licht. Entsprechend können wir die Hersteller Schätzung so weit schon bestätigen. Was das Fahrergewicht anging, lagen wir je nach Person bei 85 bis 95 kg Zulast.

Um den Akku bequem zu beladen, kann man diesen entnehmen und zum Beispiel in der Garage oder der Wohnung aufladen. Für den Diebstahlschutz ist der Akku mit einem Schloss versehen, was man natürlich nur mit dem Schlüssel öffnen kann.

Display & Bedienelemente

Zum Einsatz kommt ein LCD-Bildschirm, der alle wichtigen Informationen ausgibt. Wie den Akkustand, ein Kilometerzähler, Tachometer und auch die Motorleistung in Echtzeit.

(Nicht schön, aber ausreichend)

Das Display lässt sich am Tage wie auch im Dunklen sehr gut ablesen, viele Einstellungen hat man natürlich nicht, neben dem Trip sieht man die gesamt gefahrene Strecke, die aktuelle Geschwindigkeit und die Akkustatusanzeige wie auch ob das Licht an ist.

Zudem lässt sich dank USB-Anschluss das Handy beim Fahren aufladen. Man hat dort auch Einstellungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Leistung der Pedalunterstützung in 5 Stufen. Ein nettes Detail sind die Griffe, die nicht aus schnöden Gummi bestehen, sondern aus Kunstleder mit einer großen Naht. Ein kleines Detail, das aber viel Liebe für Details offenbart. Ebenso die Ablagefläche beispielsweise, diese besteht aus einem mit dem Herstellernamen gebrannten Bambusbrett.

(Kunstledergriffe und Bambusablagebrett, schöne Details)

Einschätzung: Himiway Cruiser kaufen?

Das Himiway bietet das was ein E-Bike bieten muss. Durch die Deutschen E-Bike Richtlinien können hier die Leistungsdaten sich natürlich nicht von anderen E-Bikes abheben. Optisch bleibt es natürlich auch ein Fahrrad, kann aber durch ein wuchtiges, großes und massives Erscheinungsbild sowie den dicken Reifen absolut punkten und überzeugen. Die Verarbeitung ist gut, das Kabelmanagement am Lenker aber nicht ganz optimal. 

Es fährt sich sehr bequem und angenehm, bremst vernünftig und lenkt sich auch gut. Optisch ist es schon ein kleines Sahnestück, wenn man es im real life mal erspähen sollte.

Die Motorleistung ist gut und drückt das Fahrrad ordentlich nach vorne, wenn der Motor ansetzt. Selbst mit einem zweiten Bike am Arm festhaltend merkt man keinen Unterschied im Anzug. 

Preislich darf sich hier aber gerne noch etwas tun, gerade weil es sich um einen eher unbekannten Hersteller handelt. Beanstanden können wir beim Himiway Cruiser kaum etwas. Lediglich die angegebene Reichweite per Akku ist nur durchschnittlicher Natur.