GPMI: Chinas Frontalangriff auf HDMI und DisplayPort 96–192 Gbit/s Datenrate, bis zu 480 Watt Stromversorgung, Video/Audio/Daten in einem Anschluss
GPMI ist ein neuer Schnittstellenstandard aus China, der HDMI und DisplayPort technisch überlegen ist. Mit hoher Bandbreite, Stromversorgung und USB-C-Kompatibilität bringt er frischen Wind – ob sich das durchsetzt, bleibt aber fraglich.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet China einen neuen Standard ins Rennen wirft, der HDMI und DisplayPort alt aussehen lassen könnte? Mit dem General Purpose Media Interface (GPMI) wird nicht nur ein neuer Name ins Techniklexikon geschrieben – sondern auch gleich mal die bisherige Infrastruktur hinterfragt. Was kann der neue Anschluss, und hat er wirklich das Zeug, HDMI vom Thron zu stoßen?
Universalschnittstelle mit Wumms
Das GPMI kommt in zwei Varianten daher: Eine auf USB-C-Basis und eine proprietäre größere Form namens Typ B. Beide sind bidirektional nutzbar, übertragen Video, Audio, Daten und Strom gleichzeitig – und das mit beeindruckenden Werten:
- USB-C-Variante: Bis zu 96 Gbit/s Datendurchsatz und 240 Watt Strom
- Typ B-Variante: Bis zu 192 Gbit/s und 480 Watt
Damit schlägt das GPMI sogar HDMI 2.2, das gerade erst mit 96 Gbit/s vorgestellt wurde. Und das bei weitaus höherer Flexibilität.
Ziel: Lizenzfreiheit und Universalität
Ein möglicher Grund für diese Entwicklung dürfte auch wirtschaftlicher Natur sein: HDMI-Anschlüsse sind lizenzpflichtig, was für Hersteller Kosten bedeutet. GPMI hingegen scheint auf offene Standards und größtmögliche Kompatibilität zu setzen – zumindest in der Theorie. Besonders interessant wird die USB-C-Version, da diese mit vorhandenen Ports kompatibel ist und sich so als Nachfolger von HDMI und DisplayPort ins Gespräch bringt.
Erste Hersteller sind an Bord
Vor allem chinesische Hersteller wie Hisense und TCL sollen bereits an entsprechenden Geräten arbeiten. Ob sich GPMI allerdings international durchsetzen kann, bleibt unklar. Der Markt ist stark von bestehenden Standards geprägt, und ein kompletter Umbruch würde nicht nur neue Geräte, sondern auch neue Kabel und Adapter voraussetzen.
Einschätzung
Technisch ist GPMI ein spannender Wurf – besonders in einer Zeit, in der Geräte kleiner, universeller und leistungsfähiger werden sollen. Doch ob ein neuer Standard wirklich gegen die etablierten Schnittstellen bestehen kann, entscheidet sich auf lange Sicht eher in Verträgen als in Wattzahlen.
Was meint ihr – könnte sich ein neuer Anschluss durchsetzen oder bleibt HDMI trotz Limitierungen der Platzhirsch?