GPD Win 4 ab – PSVita ähnlicher Handheld mit starker Hardware 6″ 1920x1080p, AMD Ryzen 7 6800U, Win 11, vollwertige aufschiebbare Tastatur
Der GPD Win 4 ist ein leistungsstarker tragbarer Gaming-Handheld, der PC-Gaming mobil macht und leitungstechnisch das Valve Steam Deck um ~25% übertrumpft. Dank hochauflösendem Display, einer aufschiebbaren Tastatur und einem Trackpad für den Daumen ist man für alle (gaming) Lebenslagen gewappnet. Wie schlägt er sich im Praxistest?
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Der GPD Win 4 ist der neueste Eintrag in der Reihe der Gaming-Handhelds von GPD. Mit seinem kompakten Design und leistungsstarken Komponenten bietet er eine starke Plattform für mobiles Gaming. Aktuell erhältst du den GPD Win 4 für 0,00€ auf im Angebot.
(Ein schickes aber nicht ganz dünnes Gerät)
Die technischen Daten des GPD WIN 4 im Überblick
GPD WIN 4 | |
Display | 6 Zoll IPS, 1920 x 1080 Pixel, 16:9, 45 & 60 Hz Bildwiederholrate |
Gewicht | 598g |
Maße | 220 × 92 × 28 mm |
Prozessor | AMD Ryzen 7 6800U , ZEN 3+ (8 Kerne, 16 Threads, bis 4,7 GHz) |
Grafikkarte | AMD Radeon 680M, RDNA 2 2,2GHz |
Arbeitsspeicher | 16 / 32 GB 6400 MHz LPDDR5 |
Massenspeicher | 512 GB / 1 TB / 2 TB M.2 2280 NVMe PCIe 3.0 x4 SSD |
Akkugröße | 45,62 Wh |
Kommunikation | WLAN 6E, Bluetooth 5.2 |
Anschlüsse | USB-C 4.0 40 Gbps, USB-A 3.2 Gen 2 10 Gbps, 3.5mm Headset-Anschluss, USB-C 3.2 Gen 2 10 Gbps, MicroSD |
Preis | ~1000€ |
Design und Hardware
Der GPD Win 4 ist ein kompakter Gaming-Handheld, der in etwa die Größe einer Nintendo Switch oder eher einer Sony PSP hat, aber mit einem voll funktionsfähigen Windows 11-Betriebssystem ausgestattet ist. Er verfügt über ein aufschiebbares 6 Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln, das sowohl 60Hz als auch 45Hz Bildwiederholraten unterstützt.
Dies ist ideal, um Tearing bei Spielen zu vermeiden, die nicht ganz auf 60 fps gedrückt werden können, oder einfach um Strom zu sparen und den TDP etwas niedriger anzusetzen um die Akkulaufzeit etwas zu verlängern.
(Größenvergleich: PSVita, GPD Win 4, Onexplayer mini Pro, Steam Deck)
Das Touchdisplay schlägt sich ziemlich gut, wenngleich ein AMOLED Panel weitausbessere Schwarzwerte liefern würde. Wo die Hersteller auf jeden fall nachbessern sollten, ist das spiegelnde Display. Durchweg lässt sich zwar alles erkennen, gelegentlich stören aber umliegenden Reflexionen den Spielspaß, gerade wenn man unterwegs ist.
Das Gerät ist mit einem AMD Ryzen 7 6800U Prozessor ausgestattet, der mit 16 GB DDR5 RAM und einer 512 GB NVMe SSD gepaart ist. Wahlweise und je nach Geldbeutel gibt es auch mehr Arbeitsspeicher oder Speicherplatz zum Kauf.
Die Performance des Win GPD 4 überstiegt die des Steam Decks um ca. 20-25%, ein Asus Rock Ally ist nochmals 15-20 % flotter. Das liegt nicht zu Letzt an der jeweiligen SOC Architektur sondern auch am genutzten TDP. Das Steam Deck kann maximal 15 Watt nutzen, der Win GPD 4 oder OnexPlayer mini Pro beispielsweise nutzen bis zu 28 Watt TDP.
(Ein weiterer Blick auf die unterschiedlichen Gerätegrößen)
Diese Kombination ermöglicht es dem GPD Win 4, eine Vielzahl von Spielen mit beeindruckender Leistung zu bewältigen. Im Zuge der Leistung und Displaygröße kann man hier tatsächlich auch sehr bequem in 720 spielen (auch wenn FHD locker möglich ist) und so Strom zu sparen oder mehr Details rendern lassen. Der Unterschied ist auf dem Display kaum auszumachen.
Bedienung und Software
Der Clou, gerade für Windows Nutzer, ist die unter dem Display verstaute Tastatur, die eine deutlich bessere Bedingung ermöglicht. Um an die Tastatur zu kommen muss man nur (!) das 6 Zoll Display nach oben schieben. Das ist nicht nur für die Nutzung der Tastatur praktisch, sondern auch für den verbesserten Blick auf das Display, je nach Sitzposition.
Unten links am Gerät ist ein Fingerabdruck Sensor verbaut mit dem man bequem Windows oder Apps entsperren kann. Rechts ein kleines Trackpad das als Maus fungiert. Somit rundet es die Bedienung sehr gut ab. Das kleine Trackpad klappt reibungslos und ist präzise genug die kleine Fenster unter Windows zu öffnen oder zu schließen.
(Fingerabdrucksensor beispielsweise zum entsperren von Windows)
Die allgemeine Bedienung des GPD Win 4 erfolgt über die bekannte integrierte Controllersteuerungen, die sich auf beiden Seiten des Bildschirms befinden. Sie umfassen zwei Analogsticks, ein Digi-Pad, vier Aktionstasten und zwei Schultertasten (die vorderen sogar beleuchtet) auf jeder Seite.
Rückseitig sind auch noch je eine Taste am Gripp Buckel verbaut worden, an die kommt man aber eher schlecht beim Spielen ran. Je nach Hand und Fingergröße natürlich. Eine Start und Select Taste liegt ebenso vor, diese fallen aber sehr klein aus. Der benannte „Menü“ Button fungiert im Kern wie die Xbox Taste auf Controllern unter Windows: ein Windows Onscreen Menü wird geöffnet.
Haptisch ist der Handheld schon recht dick, verfügt auf der Rückseite aber über eine Hanballenwölbung für den besseren Gripp. Die Bedienelemente lassen sich gut erreichen und bedienen sich auch gut. Egal ob das Digitalkreuz für Spiele wie Streetfighter oder die Analogsticks für Shooter.
Die Analogsticks hätten aber gern ein Hauch größer ausfallen dürfen, so wäre eine noch bessere Präzision möglich gewesen. Wenn es doch mal für das ein oder andere Spiel unpassend ist, lässt sich via Bluetooth auch andere Kontroller koppeln.
Die Konfiguration des GPD Win 4 erfolgt über die GPD Motion Assist Software. Dieses manuell zu öffnende Programm dient dazu die Leistung des Geräts zu optimieren, Bewegungssteuerungen einzurichten und Hotkeys für häufig verwendete Befehle zuzuweisen. Allerdings bedarf es viel Eigeninitiative da das Programm nicht gerade auf Bedienbarkeit und Übersicht getrimmt wurde. Ein schickes, übersichtliches Menü wie auf dem Steam Deck oder dem Onexplayer sucht man hier leider vergebens.
Vollwertiger PC
Tatsächlich kann man den Handheld auch als vollwertigen PC betrachten. Mit angesteckter Stromversorgung haben wir zwar nicht mehr Leistung, dank USB Typ-C Gen 2 aber die Möglichkeit kleine Dockingstations anzuklemmen die über eine HDMI Ausgang, LAN Port, unterschiedlichste USB Schnittstellen oder sonstige Anschlüsse verfügen. Somit kann ich Maus und Tastatur, Controller, Videoausgang und Stromversorgung ganz bequem mit einem USB-Typ-C Kabel zum Gerät managen und nutzen.
(Zwei Anwendungsbeispiele als PC Einsatz)
Die Auflösung per Typ-C oder HDMI Ausgang kann auch weit über der des Displays liegen. Wobei die Leistung für 4k Spiele dann eher nicht mehr ausreichend ist.
Wer mag kann auch einfach ein anderes Betriebssystem installieren oder viel besser noch: per USB Datenträger direkt drauf booten. So lässt sich beispielsweise die Linux Retrooberfläche Batocera sauber hochfahren und vollumfänglich nutzen. Das Paradies für Emulationsfans die nicht unter Windows spielen wollen.
Raytracing & Performance
Der verbaute Prozessor ist kein unbekannter mehr. Leistungstechnisch liegt er auf dem Niveau des deutlich größeren aber von der Hardware her gleichen Onexplayer mini Pro und im gesamten leistet der SOC hier gut 15-25% mehr als es das Steam Deck schafft.
Im Gegensatz zum Steam Deck (aktuell nur Doom Eternal) kann die hier verbaute Radeon 680M auch in jedem Spiel mit Raytracing umgehen. Die daraus resultierende Performance ist natürlich was ganz anders. Nach wie vor ist das anschalten von Raytracing sehr Hardware fressend aber durchaus auch auf diesem mobilen Handheld spielbar.
Doom Eternal
Ein Doom Eternal läuft sonst auf mittleren Details bei konstanten 40-60fps in Full-HD, mit aktivierten Raytracing nur noch mit um die 20-34 fps. Schaltet man hier auf 720p herunter bekommt man schon eher konstante 30-45fps mit Raytracing.
(Doom Eternal: Mittlere Details, Full HD, Raytracing aus)
(Doom Eternal: Mittlere Details, Full HD, Raytracing an)
(Doom Eternal: Mittlere Details, 720p, Raytracing an)
GTA 5
Somit kann GTA 5 in Full-HD bei überwiegend hohen Details mit 55-60fps gespeilt werden. Wer auf 720p reduziert bekommt deutlich stabilere Framerates, es bleibt aber bei maximal 60 fps oder wahlweise 45 durch die Begrenzung in den Settings in GTA 5.
(GTA 5: hohe Details, FHD)
(GTA 5: hohe Details, 720p)
Quake 2 RTX
Quake 2 RTX kann man auch auf dem kleinen Handheld zocken. Mit einer 720p Auflösung erhält man sich gut spielbare 30-45 fps mit voller Raytracing Darstellung. Das ist schon beachtlich und durchaus imposant dieses Spiel in flüssig unterwegs spielbar zu sehen.
(Quake 2 RTX: 30-40fps, 720p mit schicker Raytracing Darstellung)
Elden Ring
Elden Ring läuft mit Full-HD Auflösung in hohen Details bei angenehmen 50-60fps. Mit aktivierten Raytracing reduziert sich die fps Anzahl um die Hälfte. Hier macht es auch Sinn ebenso die Auflösung auf 720p abzusenken um eine stabilere, flüssiger Bildabfolge im Bereich zwischen 25 bis 35 fps zu erhalten.
(Elden Ring: hohe Details, Raytracing niedrig, 720p: 25-35fps)
Emulationen
Unter Windows Emulationen laufen zu lassen ist eines der Vorteile dieses Betriebssystems. Die Programme erhalten oft und regelmäßiger Updates als die Linux Versionen die oft für bestimmte Oberflächen wie Batocera erst angepasst werden müssen. Ebenso ist die Kompatibilität unter Windows besser als unter Linux.
Gears Of War
Beispielsweise der Xenia Xbox 360 Emulator der unter Windows gut die Gears of War Teile abspielen lässt. Die Framerate liegt hier bei 30 wie beim Original Spiel auch, durch die noch im frühen Stadium befindliche Emulationssoftware kommt es aber zu Framedrops und auch teils Grafikfehlern. Dennoch kann ich so die Gears Teile unterwegs auf dem Handheld zocken: wer will das nicht? 😲Ok alle laufen leider nicht aber ein Großteil^^
Playstation 3
Auch hier kann ich durchweg alles spielen was diese Plattform hergibt. Vereinzelte Titel funktionieren zwar immer noch nicht, ebenso kann es zu Grafikfehlern kommen oder auch bei den Exklusiven Speilen zu eher schwachen Framrates. Ein Killzone 2 lässt sich kaum vernünftig starten, Teil 3 hat selbst auf High End Rechner eine schwache Performance. Spiele Wie Castlevania 2 (60fps), Street Fighter vs Tekken (60fps) oder Stranglehold (30fps) laufen wirklich gut, teils auch super in Full-HD Auflösung. Die 3 Resistance Teile sind auch gut spielbar Teil 1 super, Teil 2 schwankend mit 25-30fps und Teil 3 ebenso mit manchmal leicht einbrechenden Fps. Auch hier liegt es and er Emulation, nicht der Leistung des Systems.
Wii U
Auch hier gibt es keine Probleme, alle angetesteten Spiele liefen sehr rund und machten keine Probleme. Je nach Spiel mal mit 30 oder maximalen 60 fps.
(Ninja Gaiden 3 Razors Edge:60 fps)
(Mario Kart 8: super fluffig ebenso in 60fps)
Nintendo Switch
Ja auch diesen Handheld könnt ihr ganz locker emulieren. Egal ob Mario Kart 8 oder Crash Bandicoot racing. Selbst der neuen Zelda Ableger könnt ihr hier bequem mit 30fps spielen. Ein Mario Odyssey läuft mit sauberen 60fps. Tatsächlich genügt es auch im Handheld Modus in 720p zu spielen. Der Unterschied zum Docked Modus ist nur mit der Lupe erkennbar.
Lautstärke und Akkulaufzeit
Der GPD Win 4 bietet eine beeindruckende Leistung für seine Größe. Er kann eine Vielzahl von Spielen auf hohen Einstellungen ausführen und dabei durchweg gute Bildraten beibehalten.
Die Akkulaufzeit des GPD Win 4 hängt stark von den gespielten Spielen und den gewählten Einstellungen ab. Bei modernen Spielen auf mittleren Einstellungen hält das Gerät in der Regel etwa zwei Stunden. Bei weniger anspruchsvollen Spielen oder bei niedrigeren Einstellungen kann die Akkulaufzeit jedoch deutlich verlängert werden.
So kann man mit 4 Watt TDP auch gerne mal ein anspruchsloseres Spiel oder Emulationen für 4h daddeln, bei Hochkarätern und voller Auslastung mit 28 Watt TDP ist schon nach einer Stunde im heftigsten Fall Schluss. Irgendwo dazwischen landet man bei gemischter Nutzung oder begrenzen des TDPs. Nach wie vor ist das die Krux an den leistungsstarken Handhelds.
Die Lautstärke? Ja der Lüfter ist hörbar, je nach Auslastung des Systems. Vermeiden kann man das unter Vollast kaum. Stört es? Mich persönlich nur bedingt, ich konzentriere mich auf das was auf dem Bildschirm passiert.
Fazit: GPD Win 4 kaufen?
Der GPD Win 4 ist ein beeindruckender Gaming-Handheld, der eine leistungsstarke Hardware in einem kompakten und tragbaren Design bietet. Er ist ideal für Gamer, die auch unterwegs nicht auf ihre Lieblingsspiele verzichten möchten und eher unter Windows zocken wollen.
Der GPD Win 4 hat aber auch einen Kompromiss, wie alle Gaming-Handhelds eigentlich, im Bezug auf Leistung und Akkulaufzeit. Sprich je nach Auslastung des Systems kann die Akkulaufzeit sehr kurz ausfallen. Dennoch ist auch dieser Handheld mit der hohen Leistung eine Empfehlung an ambitionierte Zocker die unterwegs ihre Spiele Bibliotheken hoch und runter spielen wollen.
Herausstechend ist auf jeden Fall die kompaktere Abmessung und die integrierte Tastatur unter dem Display wie auch das kleine Trackpad zur Maussteuerung. Das macht gerade unter Windows einen großen Unterschied in der Bedienung. Für mich ist es aktuell der praktischste, handlichste und interessanteste Handheld der leider seinen stolzen Preis mit sich trägt.
Anders als Steam/Valve verdient GPD nur mit dem Verkauf der Hardware Geld, nicht mit dem Verkauf von Spielen. Valve kann so die Hardware fast zum Einkaufspreis ohne große Gewinnmarge verkaufen und verdient dennoch an den verkauften Spielen.
TasMania
16.06.2023, 12:52@Kay check mal das Rog Ally noch aus! Hammer Maschine!
Die Handhelddevices werden immer besser!
GPD muss bissi was an den Preisen noch machen oder zumindest den aktuellsten Chipsatz reinknallen, dann haben die Geräte durch Ihr Keyboard ein Mehrwert vs Konkurrenz.
Wir müssen mal im GPD Discord stunk machen 😉