Gin X E-Bike ab 1150€ – Premium oder nur günstiger Einstieg in den E-Bike Markt? 250 Watt BAFANG Motor, 615-Wh-Akku , hydraulische Scheibenbremsen, Shimano Altus 7-Gang
Gin E-Bikes aus Großbritannien sorgt mit einem gewagten Versprechen für Aufsehen, ein „Premium“-E-Bike zum kleinen Preis. Die Marke, gegründet 2022, positioniert sich als Hersteller, der hochwertige E-Bikes unterhalb der üblichen Preisgrenze anbietet. Doch kann das Gin X wirklich als Premium-Bike bestehen, oder handelt es sich hier eher um geschicktes Marketing?
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Design mit klarer Linie?
Designtechnisch hat Gin hier alles richtig gemacht, denn auch die Step Thru Variante sieht schon schick aus. Hier hat Gin mal einen anderen Weg gewählt und vereint ein HardTail Bike mit einem Trekking Rad. Damit du auch im Regen fahren kannst gibt es noch minimalistische fest verbaute Schutzbleche, welche auch gut zum Style passen. In unserem Fall haben wir noch einen Gepäckträger, der sich auch zum Design einfügt. Der Akku ist in den Rahmen integriert, denn einen aufgesetzten Akku möchte nun doch keiner mehr. Obwohl das bei dem Gin X wohl besser wäre, warum erfahrt ihr weiter unten.
Komponenten und Leistung – Was steckt im Gin X E-Bike
Das Gin X wird mit einigen technischen Merkmalen beworben, die den Premium-Anspruch untermauern sollen. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die Ausstattung größtenteils solide, aber nicht unbedingt hochklassig ist:
- Motor: 250-Watt Bafang Hecknabenmotor – ein bewährtes Modell, das im Mittelklasse-Segment beliebt ist, aber nicht die höchste Leistung bietet.
- Akku: 615 Wh mit „Tesla-Qualität“ – diese Aussage ist schwammig, da konkrete Angaben fehlen. Die Kapazität ist solide, jedoch eher im Mittelfeld anzusiedeln.
- Gangschaltung: 7-Gang-Shimano Altus – Standardausstattung, die für Stadteinsätze und leichtes Gelände ausreicht.
- Bremsen: Hydraulische ZOOM-Bremsen – funktional und ausreichend für den Alltag.
- Reifen: 2,1 Zoll CST-Reifen – gut geeignet für Stadtfahrten und leichte Schotterwege, Geländefahrten sollte man aber vermeiden.
Viele dieser Komponenten sind bewährte, funktionale Lösungen, die man auch in günstigeren E-Bikes findet.
Wie alltagstauglich ist das Gin X wirklich?
Die Akkuwahl ist interessant: Mit 615 Wh und dem Versprechen einer „Tesla-Qualität“ werden Erwartungen geweckt, die schwer zu überprüfen sind, zumal die genaue Zellart unklar bleibt. Der Akku ist entnehmbar, allerdings ist dieser an der Unterseite eingeschoben und das bedeutet, wenn man den Akku entnehmen möchte, muss man das E-Bike kippen. Für die urbane Alltagstauglichkeit ist das eher ein Minuspunkt, insbesondere wenn das Laden des Akkus regelmäßig notwendig wird, ohne das Bike direkt am Netzteil an zustöpseln.
Leider wurde hier auch auf ein fest verbautes Rücklicht für den deutschen Markt verzichtet und es lag „nur“ ein Batteriebetriebenes LED Licht dabei.
Motor und Übersetzung
Der BAFANG Hecknabenmotor ist der deutschen Variante auf 250 Watt gedrosselt und hier hat man auch den Daumengashebel umfunktioniert zur anschiebe Hilfe. Wer dies aber denn noch nicht mag, kann aber per Plug-and-Play das Kabel einfach abziehen und den Hebel abmontieren. Ich dachte mir aber es könnte auch praktisch sein den Gashebel zur Anfahrhilfe zu nutzen aber dafür reicht die kraft denn doch nicht so ganz. Der Motor zieht gut durch und die Unterstützung hört dann bei 25 km/h auf, so wie es ja in Deutschland vorgeschrieben ist.
Der Kurbelsensor sitz, wie man schon vermuten mag, an der Kurbelgarnitur. Recht offen und unschön wie ich finde und dieser leuchtet sogar rot wenn das System Saft hat. Eine kleine Umdrehung und schon setzt der Hecknabenmotor ein und das nicht nur mit Kraft, sondern auch in einer Lautstärke die doch recht gewöhnungsbedürftig ist.
Die Wahl der hydraulischen Bremsen sowie der Shimano Altus-Schaltung deutet ebenfalls darauf hin, dass Gin E-Bikes hier eher auf Preis-Leistungs-Komponenten als auf Premium-Ausstattung setzt. Für gelegentliche Fahrten und als E-Bike Einsteiger reichen reicht es, aber besonders wartungsfreundlich oder zukunftssicher sind sie nicht unbedingt.
Das Display ist schön groß und hier lassen sich alle wichtigen Informationen gut ablesen und der dazugehörige Controller kann intuitiv benutzt werden, sodass alles reibungslos beim Fahren bedient werden kann.
Wie fährt es sich denn eigentlich?
An sich lässt sich hier nichts auszusetzen, denn auch mit den jeweiligen Komponenten kann man gut fahren. Die Federgabel dämpft die wichtigsten Unebenheiten und auch erstmal in Fahrt kommt man gut und bequem voran und auch ist das Einsetzen des Motors kaum spürbar. Das Fahrgefühl ist auch recht sicher, denn es ist doch eher ein kompaktes und leichtes E-Bike und so kommt man auch mal gut durch den Stadtdschungel.
Einsatzbereiche – Wofür eignet sich das Gin X?
Als Stadt und Pendler E-Bike kann das Gin X durchaus überzeugen. Schutzbleche, Licht und ein stabiler Seitenständer sind vorhanden, optional auch der Gepäckträger. Auf ebenem Terrain und für Alltagsfahrten reicht die Ausstattung aus. Die Reifen und die leichte Federung sind auch für weniger anspruchsvolles Gelände geeignet, allerdings werden ernsthafte Gravel-Fans schnell an die Grenzen des Gin X stoßen. Denn für längere Strecken ist eher ungeeignet.
Auch gibt der Hersteller an, dass eine bequeme Fahrt bis einer Körpergröße von 190 cm möglich sei aber ich mit meinen 188 cm komme hier an meine Wohlfühlgrenze und würde hier eine Empfehlung bis 180 cm ausgeben.
Einschätzung – Ist das Gin X sein Geld wert?
Mit dem Gin X bringt Gin E-Bikes ein Modell heraus, das für Einsteiger und gelegentliche Fahrer gut geeignet ist und einen soliden Funktionsumfang bietet. Ein Preisbrecher ist das E-Bike nicht, aber bietet alles, was ein E-Bike ausmacht und auch lässt sich auch angenehm fahren. Ich hätte mir bei den Komponenten doch etwas Hochwertigeres gewünscht, aber für den Preis bietet das Bike jedoch einen guten Einstieg in die E-Bike-Welt und kann sich mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis behaupten.