eufy E15/E18 ab @@ – Rasenmähroboter mit KI-Navigation und Multikartenfunktion 3D-Kamera-Navigation, keine RTK-Antenne, keine Begrenzungsdrähte
Der eufy E15/E18 meistert Navigation und Hinderniserkennung kamerabasiert, drahtfrei und überraschend präzise. Die Ausstattung ist praxisnah, die App umfangreich – kleinere Schwächen im Detail trüben das positive Gesamtbild kaum. Technisch ambitioniert, für strukturierte Gärten ein spannender Ansatz.

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Wer keine Lust mehr auf Begrenzungsdrähte oder manuelles Zonenmappen hat, dürfte beim eufy E15 oder E18 hellhörig werden. Der Mähroboter verzichtet komplett auf RTK-Antennen, Radar oder Lidar und setzt stattdessen auf eine 3D-Stereokamera und KI-gestützte Objekterkennung. Klingt nach Science-Fiction, ist aber bereits Realität – mit ein paar interessanten Eigenheiten. Und ihr bekommt ihn zum Preis ab auf im Angebot.
Testmethodik und Bedingungen
Getestet wurde der kleinere eufy E15, ausgelegt für bis zu 800 m² Rasenfläche. Als Vergleich diente eine verwinkelte Gartenfläche mit hohem Moosanteil, unebenem Terrain und offenen Randbereichen. Die Messungen zur Navigation, Akkuleistung, Hinderniserkennung und Mähqualität erfolgten unter realen Alltagsbedingungen ohne idealisierte Testumgebung.
Navigation ohne RTK oder Draht
Zentrales Alleinstellungsmerkmal ist die komplett autonome Navigation ohne klassische Begrenzungssysteme. Stattdessen wird der Garten bei der ersten Inbetriebnahme vollautomatisch kartografiert – mithilfe von Stereo-3D-Kameras zur Tiefenerfassung und einer separaten KI-Kamera zur Objekterkennung. Weder RTK noch Lidar noch manuelle Abfahrten sind notwendig. Hindernisse wie Gehwege, Hecken oder Schotterflächen werden dabei automatisch als natürliche Grenzen erkannt.
Die Kartierung kann jederzeit pausiert und bearbeitet werden, z. B. durch das manuelle Einzeichnen von Sperrzonen oder Korridoren. Praktisch: Auch mehrere Zonen und Karten können eingerichtet und gespeichert werden – inklusive Wegeführung zwischen Bereichen.
Hardware und Mechanik
Die Schnittbreite beträgt 20,3 cm, gemäht wird mit einem rotierenden Dreiklingen-System. Die Schnitthöhe ist elektrisch verstellbar zwischen 25 und 75 mm. Zwei grobstollige Antriebsräder hinten sorgen für Traktion, vorne gibt es ein frei bewegliches Rad. Das Gesamtpaket meistert Steigungen bis 40 %, bei einer Betriebslautstärke von unter 55 dB(A).
Ein Clou ist das AirTag-Fach an der Unterseite – wer ein zusätzliches Ortungssystem nutzen möchte, kann es hier geschützt verstauen. Die Ladestation arbeitet kontaktbasiert, eine optionale Überdachung ist im Lieferumfang enthalten.
App-Steuerung und Funktionsvielfalt
Über die reguläre eufy-App lassen sich Multikarten, Zeitpläne und Mähparameter konfigurieren. Auch ein Live-Kamerabild ist verfügbar. Die Navigation kann durch sogenannte eufy-Lab-Features erweitert werden: automatische Warnung bei Festfahren, Ausweichen bei gefährlichem Terrain (z. B. Pfützen, Löcher) oder Hangvermeidung bei zu starker Neigung.
Ein vollautomatisches Kantenmähen erfolgt nach jedem Durchgang. Zudem lassen sich Mähgeschwindigkeit, Klingendrehzahl und der Abstand zur Rasenkante individuell einstellen – inklusive Negativ-Offset für ein präziseres Rasenkantenfinish.
Leistung und Akkulaufzeit
Im Standardmodus wurden 80 m² pro Stunde gemäht, mit ca. 35–40 % Akkuverbrauch. Daraus ergibt sich eine Reichweite von etwa 200–250 m² pro Ladung. Die Ladezeit beträgt ca. 2 Stunden, was ein kontinuierliches Weiterarbeiten ermöglicht. Wer Geschwindigkeit priorisiert, kann Klingendrehzahl und Fahrttempo erhöhen – auf Kosten der Akkulaufzeit.
Sicherheit und Objekterkennung
Die Kombination aus Kamera und KI liefert zuverlässige Objekterkennung ab einer Größe von 5 cm (kleine Tiere) bzw. 10×10 cm (Gefahrenzonen). Der Igel-Test wurde bestanden. Ein Diebstahlschutz mit GPS-Ortung, optionaler Sirene und Benachrichtigung bei Bewegung außerhalb des Bereichs ist ebenfalls integriert.
Reinigung und Wartung
Die Oberseite ist IPX6-zertifiziert, auf der Unterseite wird vor direktem Wasserstrahl gewarnt. Eine Reinigung der Unterseite per Gartenschlauch sollte daher vermieden werden. Die Klingen lassen sich nur mit Schraubendreher wechseln – werkzeuglos geht es hier (noch) nicht.
Vergleich und Besonderheiten
Der eufy E15 basiert auf dem bekannten TerraMow S800/S1200-Chassis, wurde jedoch mit eigener Software und Kameralösung ausgestattet. Unterschiede zum S800 bestehen vor allem im Software-Ökosystem (eufy-App) und der erweiterten KI-Erkennung. Der E18 erweitert die Kapazität auf bis zu 1200 m², ist ansonsten identisch.
Fazit zum eufy E15/E18
Mit seiner sensorbasierten Navigation ohne Draht, RTK oder manuelle Kartierung geht der eufy E15/E18 einen ungewöhnlichen, aber sehr durchdachten Weg. Die Einrichtung gelingt schnell, die automatische Kartierung erfordert jedoch Geduld. Belohnt wird man mit einer präzisen, flexiblen Navigation und einer KI-basierten Erkennung, die auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig arbeitet. Schwächen liegen in der Kartendarstellung bei großen Flächen und fehlenden Mustereinstellungen. Für ein Debüt-Modell ist das jedoch ein starker Start.