Dreame A2 Testbericht – ab 2799€ – Technik trifft auf Gartenpflege 360°-LiDAR, HDR-Kamera, App mit Multizonensteuerung, EdgeMaster-Kantenschnitt
Mit exakter Navigation, KI-gestützter Erkennung und cleverem Kantensystem ist der Dreame A2 ein smarter Gartenhelfer mit vielen Details – allerdings auch mit einem Premiumpreis. Wer regelmäßig größere Flächen mähen will und bereit ist, dafür zu investieren, bekommt ein sehr ausgereiftes System mit durchdachter Softwaresteuerung.

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Für einen Mähroboter ist der Dreame A2 ein ziemlicher Brocken – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Mit bis zu 3000 m² Flächenabdeckung, Radarerfassung, App-Automation und einem seitlich ausfahrbaren Mähwerk will er in der Oberklasse der Rasenpflege mitspielen. Doch wie schlägt sich der smarte Koloss im realen Gartenalltag?
Einrichtung: Schnell und durchdacht
Trotz seiner Komplexität gelingt der Einstieg überraschend leicht. Das Setup über die App nimmt rund 5 Minuten in Anspruch (+ Zeit fürs Mapping der Rasenfläche). Einmal eingerichtet, können Zonen, No-Go-Areale und Verbindungswege festgelegt werden. Praktisch: Es lassen sich mehrere Karten speichern, was bei unkonventionellen Grundstücken besonders hilfreich ist. Die Navigation erfolgt wahlweise per manueller Steuerung oder via KI-gestützten Automapping – sofern die Rasenränder klar erkennbar sind.
Navigation: Präzision durch Radar und Kamera
Im Zentrum steht das Omnisense-System 2.0, das aus einem 360°-LiDAR-Sensor mit 59° vertikalem Sichtfeld und einer Full-HD-HDR-Kamera besteht. Letztere ermöglicht eine Objekterkennung (z. B. für Menschen, Tiere und Gegenstände) mit einstellbarer Empfindlichkeit ab 5 cm Größe. Die Kartendarstellung kann sogar als 3D-Modell des Gartens angezeigt werden – Spielerei mit Mehrwert.
Mähtechnik: Kanten nah, aber nicht perfekt
Das 22 cm breite Mähwerk ist dreiklingig gelagert und lässt sich in der Höhe zwischen 30 und 70 mm verstellen. Als Besonderheit bietet der Dreame A2 das „EdgeMaster“-System, mit dem das Mähdeck beim Randmähen zur Seite ausgefahren wird. So soll ein Kantenabstand von unter 5 cm möglich sein – sofern man beim Einrichten nicht zu großzügig mit dem Sicherheitsabstand war. In der Praxis funktioniert das gut, aber eben nur dann, wenn auch die initiale Kartierung exakt durchgeführt wurde.
Akkuleistung und Ladevorgänge
Die Akkukapazität ist mit einem Verbrauch von 55 % für ca. 100 m² eher mittelmäßig. Rechnet man mit einer Nachladezeit von 1,5–2 Stunden, ergibt sich im Standardmodus eine Tagesleistung von etwa 1000 m². Im Effizienzmodus verspricht der Hersteller sogar bis zu 2000 m² pro Tag, was allerdings im Test nicht überprüft wurde. Der Akkuschutz mit definierbarer Ladegrenze (z. B. nur bis 80 %) und zeitlich begrenztem Ladefenster ist ein nettes Extra – insbesondere für Solarnutzer.
Sicherheit und Alltagstauglichkeit
Die Objekterkennung funktionierte im Test auch bei kleinen Hindernissen zuverlässig – selbst ein Stoff-Igel wurde sicher identifiziert und umfahren. Auch in der App lassen sich viele Schutzmechanismen aktivieren: Hebesensor, PIN-Sperre, GPS-Tracking via Link-Modul sowie ein Regen- und Frostschutz sind ebenso vorhanden wie ein Bitte-nicht-stören-Modus. Die Navigation bleibt dabei auch bei komplexeren Gartenformen präzise und nachvollziehbar.
Wartung und Reinigung
Der Dreame A2 ist nach IPX6 gegen Strahlwasser geschützt, was die Reinigung mit dem Gartenschlauch erlaubt. Auch das werkzeuglose Wechseln der Klingen wurde gut umgesetzt. Der integrierte Tragegriff erleichtert Handling und Transport.
Kritikpunkte und offene Fragen
Die Akkulaufzeit bleibt der limitierende Faktor – bei aufwendigeren Gärten sind häufige Ladevorgänge einzuplanen. Auch das Link-Modul ist bislang nicht transparent bepreist: Nach drei Jahren Gratisnutzung bleibt unklar, welche Folgekosten entstehen können. Zudem zeigte die App im Test noch kleinere Übersetzungsfehler und Platzhaltertexte, die jedoch mit künftigen Updates behoben werden dürften.
Fazit: Viel Technik, viel Komfort – aber auch viel Preis
Der Dreame A2 bietet nahezu alles, was ein moderner Mähroboter aktuell können kann – und ist in Sachen Kartierung und Objekterkennung auf sehr hohem Niveau. Gleichzeitig bewegt sich das Gerät mit einem Startpreis von 2799 € (UVP) bzw. ca. 2499 € nach Rabatt in einer Preisklasse, die für viele Gärten vermutlich mehr als notwendig ist. Wer jedoch ein großes Grundstück effizient und autonom pflegen will, erhält ein durchdachtes, technisch überzeugendes Gesamtpaket.