CMF by Nothing Watch Pro 2 Testbericht – ab 69€ – es hätte so gut werden können 1,32″, AMOLED, 466 × 466, 120 Sportmodi, 11 Tage Laufzeit
Günstige Produkte gehen oft in die zweite Iteration. So auch die stylische und zugleich günstige CMF Nothing Watch Pro 2 by Nothing. Ob der Vorgänger erfolgreich war, können wir nicht beurteilen, bei uns ging CMF tatsächlich etwas unter.
Mit einem mal eher kleineren 1,32" großen AMOLED Display, GPS und integrierten Lautsprecher und Mikrofon für Bluetooth Calls ist die gerade mal zum UVP von 69€ erhältliche Smartwatch sehr interessant.
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Optisch macht die eher klein wirkende Smarte Uhr schon echt was her. Preislich kann sie sich mit den gegeben Features wie GPS, Bluetooth Calls, Sprachassistent und guter Akkulaufzeit auch sehen lassen. Für die aktuell aufgerufenen [eruosum] auf De.nothing.tech klingt das doch auch alles sehr spannend oder? Doch wie schneidet die Uhr tatsächlich ab?
(Schick, modern und ein wenig klassischer Look)
Technische Daten der CMF by Nothing Watch Pro 2
CMF by Nothing Watch Pro 2 | |
Display | 1,32″, AMOLED, 466 x 466, 620 Nits, 60 Hz, automatische Helligkeit |
Akku | 305 mAh, maximal 11 Tage Laufzeit, kabelgebundenes aufladen |
Features |
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Gesundheitsüberwachung |
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Sensoren |
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Konnektivität | Bluetooth 5.3 |
Kompatibilität | iOS 13 und höher, Android 8.0 und höher |
Abmessungen & Gewicht |
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Preis UVP | 69,99€ |
Wechselbare Lünette & stilistisch einfach gehalten
Nothing bzw. CMF muss man den Design-Aspekt einfach lassen: die smarte Uhr schaut schlicht, einfach und doch futuristisch und dezent elegant aus. Wie schon beim ebenso vorgestellten CMF Phone 1 mit tauschbarer Rückseite und anschraubbaren Zubehör, kann auch die smarte Uhr im Aluminiumgehäuse zumindest mit einer tauschbaren Lünette auftrumpfen.
(Einfach drehen und austauschen: wechselbare Lünette)
Die schon ohnehin teils recht farbenfrohen vier erhältlichen Varianten könne so nachträglich nochmals optisch nach dem persönlichen Geschmack verändert und angepasst werden.
Das darunter befindliche AMOLED Display misst 1,32″ bei 466 x 466 Pixel Auflösung samt automatischer Helligkeitsregelung, 60 Hz Darstellung und einer hohen Helligkeit von bis zu 620 Nits. Das Gehäuse ist nach IP68 Wasser- und Staubbeständig. Somit gibt es im Alltag keinerlei Probleme, sei es direkte Sonneneinstrahlung oder ein Duschen oder Baden. Kratzer hab ich im Testzeitraum auch nicht in das Gehäuse bekommen. Das System lief durchweg auch flüssig und machte keine Probleme.
Einfaches, schickes System
Neben dem auffallendem Design ist auch das Betriebssystem auffallend unauffällig und im bekannten Nothing schwarz/weiß/monochrom Design mit wenigen farblichen Akzenten gehalten. Kunterbunt sucht man hier erstmals mehr oder weniger vergebens.
Anfänglich wird es 80 Watchfaces geben, die nach dem Release auf 100 Stück angehoben werden sollen. Da wird es sicherlich auch mal was Bunteres zu betrachten geben. Wer mag, kann auch Cloud-Zifferblätter, Zifferblätter aus dem Fotoalbum, Zifferblattwechsel anstreben.
Das System soll sogar Gestenkontrolle unterstützen. Das hat Apple und auch der ein oder andere Android Hersteller wie Samsung teils auch implementiert. Bei mir kam es, trotz Anleitung maximal zum aufwecken des Displays, alle anderen Bewegungen blieben erfolglos. Wiederum ist das ein Feature, das ich noch nie in einer Smartwatch vermisst habe.
Gesundheitsüberwachung
Wie üblich kommt auf der Unterseite ein Hauptsensor zum Einsatz, der Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung (SpO₂) misst. Im Inneren der Uhr werkeln noch ein Beschleunigungssensor und ein Umgebungslichtsensor für die automatische Helligkeit des Displays. Mit den Sensoren lassen sich dann folgende Dinge ermessen:
- Kontinuierliche Überwachung von Herzfrequenz/SpO₂
- „Smart Sleep“-Algorithmus
- Verfolgung des Menstruationszyklus
- Ganztägige Schrittzählung, Kalorien, Ruhepuls
- Warnung bei anormaler Herzfrequenz
- Warnung bei anormalem Blutsauerstoffgehalt
Insgesamt gibt es 120 sportliche Aktivitäten, die man zur Auswahl hat. Hier werden, mit fortschrittlichen Messwerten, die aerobe/anaerobe Effektivität, Trainingsbelastung und Erholungszeit erfasst.
Darunter befinden sich die üblichen verdächtigen wie Laufen, Fahrradfahren, Kraftsport oder auch Reiten. Alle Sportarten kann man allerdings nicht direkt auf der Uhr nutzen, sondern muss sie gesondert in der App freigeben. Etwas umständlich und absolut unnötig.
(nutzbare Sportmodi und weitere manuell anklickbare Sportmodi)
Diese werden mit dem Smartphone und der CMF App synchronisiert um eine bessere Auswertung und Darstellung zu bekommen. Neben animierten Aufwärmfunktionen können die Daten auch mit Apple Health, Google Health Connect und Strava synchronisiert werden.
Apple Nutzer haben nur zwei kleinere Einschränkungen in Kauf zu nehmen: Musik Steuerung und Kamera remote Kontrolle funktionieren hier leider nicht.
Messergebnisse Gesundheitsüberwachung
Neben dem Darstellen der Uhrzeit sind die Schritte, Puls, Schlaf und Stressüberwachungen und ebenso die GPS Daten wohl der Kernpunkt der meisten Nutzer und Smartwatches.
maue Pulsmessung
Im normalen Alltag vermutlich eher unerheblich, bei sportlichen Aktivitäten aber ziemlich wichtig um den Kalorienverbrauch und die gesamte Leistung auch einschätzen zu können. bekanntermaßen betreibe ich mehrfach die Woche Kraftsport und hab in einer Trainingseinheit Kreuzheben mit hohen Gewichten durchgeführt. Wem das nichts sagt: es ist eine Ganzkörperübung, die den Puls in die Höhe schießen lässt. Mein maximal gemessener Puls in dieser Trainingseinheit lag bei 124 Schläge pro Minute. Ums kurz zu machen, normalerweise liegt da mein Puls locker in der 150iger bis 160ger Region oder höher…
Hier ist der Messintervall einfach zu gering oder benötigt zu lange um genaue Messungen vorzunehmen. In manuellem Messungen komme ich irgendwann schon auf den gerade vorliegenden Wert, aber nie dann wenn ich es eigentlich brauche.
Ein weiters Beispiel auf dem E-Bike: dank super Unterstützung und kaum Kraftaufwand, kann ich hier ganz locker im relativ ruhigen Bereich von 110 bis 130 fahren. In einer Messung lag ich für einen längeren Zeitraum bei maximal 145 Schlägen pro Minute über einen längeren Zeitraum.
(Pulsmessung: leider zu langsam und ungenau mit hohen Abweichungen)
Selbst mit einem Beurer Puls und Blutsauerstoffmessgerät im Ruhezustand kam die Uhr nur sehr spät und kurz auf gleichwertige Ergebnisse. Das Messintervall scheint hier vorne und hinten nicht zu passen, dauert zu lange und stimmt nur kurzzeitig überein.
Somit sind die meisten gemessenen Pulswerte kaum nachvollziehbar oder wirklich brauchbar.
schwaches GPS
Das Initialisieren dauert recht lange, auch nach mehrfachen Gebrauch in einer ähnlichen Region. Die Geschwindigkeitsmessungen des GPS stimmten zu keiner Zeit mit der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit. Auch hier fuhr ich ein Trainingsintervall mit einem E-Bike. Beim ersten Mal mit gut 21 bis 21 km/h Geschwindigkeit. Die Uhr selbst zeigte überwiegend so 16-18 km/h an, im Durchschnitt nach dem Training aber nur gerade mal 15,43 irgendwas im Durchschnitt.
(Auf der Smartwatch bekomme ich mehr Daten als in der App präsentiert)
Bei einem zweiten Training ein paar Tage später fuhr ich eine sehr konstante Geschwindigkeit von 26 bis 27 km/h. Auch hier zeigte die Uhr im Trainigsinterval gerade mal so um die 21 bis 22 km/h an.
In der App selbst kann ich die Zeit, die gefahrene Strecke, den Pulsverlauf, den Trainingsbereich (Aerob/Anaerob etc.), verbrauchte Kalorien und die Durchschnittsgeschwindigkeit sehen. Wann ich wie schnell gefahren bin, fehlt hier aber gänzlich. Zwischenzeiten nach erreichten Kilometern fehlen ebenso.
Somit ist die GPS Anbindung nett, im Detail aber durch falsche Messungen und verfälschte Werte und einer zu geringen Auswertung kaum brauchbar.
(Integriertes GPS: aber mit falschen Geschwindigkeiten und wenig Infos in der Auswertung)
Sonstige & besondere Funktionen
Neben den üblichen Funktionen wie Benachrichtigungen bei Nachrichten, Steuerung der Musikwiedergabe, Timer, Stoppuhr, Wecker, Wetter, Kalender, Rechner, Weltuhr, Fernbedienung der Kamera oder dem Sprachassistenten (wobei das nicht immer üblich ist) lässt sich das System bequem per drehbare Krone bedienen.
(Drehbare Krone, eigentlich praktisch aber inkonsequent umgesetzt)
Die drehbare Krone sorgt normalerweise eigentlich dafür, dass man das System fast gänzlich ohne Nutzung der Finger bedienen kann. Nicht so bei Nothing/CMF. Will ich zu den Nachrichten kommen muss ich mit dem Finger von unten nach oben wischen, erst dann kann ich in der Vielzahl der eingetroffenen Mails mit der Krone scrollen.
Will ich in die Optionen kommen, muss ich von oben nach unten wischen, das Drehen der Krone bringt hier nichts, drücke ich die Krone komme ich in die App Übersicht, dort kann ich mit der Drehbewegung der Krone Punkte auswählen, muss sie aber mit dem Finger bestätigen.
Die Krone ist schon recht praktisch, aber leider etwas inkonsequent im System integriert worden.
Die wechselbare Lünette haben wir ja schon angesprochen, die Bluetooth Calls dank integriertem Mikrofon und Lautsprecher dürfen nicht unerwähnt bleiben. Gerade im günstigen Segment, in dem wir uns befinden, ist das alles andere als üblich. Die Bluetooth call Lösung ist einfach und pragmatisch, nie konnte man sich besser in James Bond Manier unterhalten.
Ok, das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, die Gesprächsqualität ist gut, die Gesamtlautstärke für lautere Ecken aber leider etwas zu gering.
Das GPS Tracking ist für die ein oder andere sportliche Funktion unabdingbar.
- Drehbare Krone, wechselbare Lünette
- Bluetooth-Anrufe (Lautsprecher+Mikrofon)
- GPS
Ordentliche Akkulaufzeit
Im Idealfall kann die Uhr bis zu 11 Tage durchhalten. Wie gewohnt, liegt das schwer an der persönlichen Nutzung. Hier öffnet sich aber nicht die Büchse der Pandora, denn Nothing respektive CMF hat genaue Daten veröffentlicht, um die Akkulaufzeit greifbarer zu machen.
- 11 Tage bei normaler Nutzung
- 9 Tage starker Nutzung
- 45,8 Tage im Power Saving Mode
- 17,4 Stunden durchgehenden Bluetooth Calls
- 25 Stunden kontinuierliche GPS-Nutzung
In meinem Nutzungsszenario hab ich beispielsweise das Always on Display immer deaktiviert gelassen und komme daher auch auf eine recht realistische Nutzung von 11 Tagen. Je nach dem was man an Gesundheitsüberwachungen aktiviert hat, wie oft man Sport, macht oder das GPS nutzt, unterscheidet sich die Laufzeit hier natürlich schon deutlich von Nutzer zu Nutzer. Wer das Always on Display nutzt wird aber eher auf 4 Tage Laufzeit kommen, was eigentlich auch noch völlig ok ist.
Beladen wird per Kabel, induktives Laden wird hier nicht unterstützt. Bei der günstigen UVP aber verschmerzbar und da man ja nur alle paar Tage laden muss auch kein wirkliches Problem.
Fazit/Einschätzung: CMF by Nothing Watch Pro 2
Optisch und von der Funktionalität, die geschildert wird, gibt es von mir ein klares Ja. Die Uhr spricht mit absolut an, auch wenn WearOS hier natürlich ein Fremdwort ist und das Beantworten von Nachrichten, bis auf die anpassbaren Schnellantworten, ist nicht vorhanden, oder das Betrachten von Push-Nachrichten inklusive Bilder.
Die Testergebnisse der Gesundheitsüberwachung und der GPS Funktionalität ist leider etwas ernüchternd. Keine der beiden Funktion hat eine brauchbaren und berechtigten Mehrwert im Alltag. Die direkte Konkurrenz von einem Xiaomi Band 8 Pro oder anderer Uhren schneidet da wesentlich besser ab..
Zudem spuckt die App im gesamten zu wenig Informationen zu den jeweiligen Aktivitäten aus.
Die Blutsauerstoffmessung, Schlafüberwachung, Stresstest Funktion und Schritte Zählung klappten wiederum gut. Dennoch schränkt das im Gesamten die Funktionalität und Auswertung der gesammelten Daten ein.
Schade das hier die Bedienung der Krone und die Smarten Funktionen der Messergebnisse einen Strich durch die Rechnung machen.