Asus Mini PC Testbericht – ab 276€ 12x12x5cm, Intel/AMD, Win 10 Pro
Durch die vielfältigen Konfigurationen und die Aufrüstmöglichkeiten ist die Asus Mini Pc Serie ein sehr ausgeklügeltes System.
Ein Mini PC den man hinter den Monitor schrauben oder eher unauffällig auf dem Arbeitsplatz stellen kann, darf durchaus auch einiges an Leistung bieten. Die Asus Mini-PC Reihe bietet von Einstiegs-Hardware mit einem Celeron N4020, bis hin zu einem AMD Ryzen 3/5/7 oder Intel Core i3/i5/i7 einiges an Auswahlmöglichkeiten. Preislich staffelt sich das Ganze natürlich entsprechend. Die günstigsten Modelle fangen schon bei 0,00€ auf an. Wahlweise gibt es die Systeme auch als Barebone Version ohne RAM und Speicherplatz.
Fertig-PC oder Barebone?
Klein aber oho dürfte bei der einen oder anderen Konfiguration der Mini-PCs von Asus wohl die Aussage sein. Die Abmessungen des Kunststoffgehäuses liegen bei gerade einmal 12x12x5cm in Breite und Höhe und dabei spielt es keine Rolle ob ihr einen schwachen oder leistungsstarken Prozessor in die engere Wahl nehmt.
Ebenso können die kleinen Systeme noch angepasst werden. Sei es den Arbeitsspeicher aufzurüsten, eine 2,5 Zoll SATA 3 Festplatte zusätzlich zu verbauen oder ebenfalls noch im M.2 Slot eine 2280er NVMe SSD zu stecken. Das liegt ganz an euch was ihr mit dem kleinen PC vorhabt. Verändern müsst ihr natürlich nichts, denn entsprechend vielfältig sind die Varianten verfügbar. Somit sind auch die Barebone Rechner ohne RAM und Speicher äußerst interessant, zumal man hier gleich noch etwas Geld sparen kann.
(Trotz kompakter Größe, erweiterbarer Arbeitsspeicher, SATA3 2,5 Zoll Slot, M.2 2280er Steckplatz)
Die technischen Daten im Überblick
Wir haben uns mal die schwächste Konfiguration mit einem Intel Celeron N4020 Dual-Core Prozessor, 4 GB RAM und 64 GB Speicherplatz genauer angeschaut.
CPU | Intel Celeron N4020, Dual-Core 1,10GHz -2,8GHz |
RAM | 4 GB DDR4-2400 (1x 4GB Modul, 2 Slots, max. 2x 8GB) |
Speicherplatz | 64 GB eMMc (auch als SSD Version erhältlich) |
Grafik | Intel UHD Graphics 600 (IGP) |
Anschlüsse | 1x VGA, 1x HDMI 1.4, 1x Mini DisplayPort 1.2, 1x USB-C 3.0, 3x USB-A 3.0, 1x USB-A 2.0, 1x Gb LAN, 1x Klinke |
weiteres | Dual-Band WLAN, Bluetooth 5.0 |
Betriebssystem | Windows 10 Pro |
VESA | 75×75/100×100 |
Klein aber mit großer Anschlussvielfalt
Der von uns getestete Intel Celeron N4020 bleibt natürlich weiterhin im Einstiegsbereich angesiedelt und ist eher für die anspruchslosen Naturen oder den reinen Office-Betrieb geeignet. Wer mehr will hat aber eben auch die Möglichkeit sich deutlich leistungsstärkere Konfigurationen zu kaufen.
Das Gehäuse ist mit 12x12x5cm klein und entsprechend handlich beziehungsweise unauffällig auf dem Arbeitsplatz und bietet eine gute Verarbeitung. Die Bedienelemente bzw. Anschlüsse lassen sich auf der Vorderseite gut erreichen, der Rest ist wie gewohnt auf der Rückseite verstaut. An der Vielzahl der Anschlüsse können sich andere Hersteller eine dicke Scheibe abschneiden. Insgesamt liegen 4x USB Ports vor, ein USB Typ-C Port, HDMi 1.4 sowie, und das hab ich bisher noch nicht gesehen, einen Mini DisplayPort 1.2. Die üblichen Ports wie VGA, Kombo Audio/Mikrofon Eingang und externer Stromanschluss gehören natürlich auch dazu.
Windows 10 Pro vorinstalliert
Eher unüblich ist wohl die Windows 10 Pro Lizenz des Betriebssystem sollte man zu einer fertigen Konfiguration greifen, denn normerweise findet man ja eher die Windows 10 Home Version auf solchen Geräten. Für den normalen Anwender mag Windows 10 keinen Unterschied zur Pro Version machen, aber gerade für mehr Zugriff auf Sicherheit und Netzwerkfunktionen sowie Domänen bearbeiten, Remote Desktop Verbindungen erstellen um andere PCs zu steuern und ähnliche Funktionen zu nutzen, kommt man nicht an der Windows 10 Pro Version vorbei.
Magere Performance beim kleinsten Modell
Der Ursprung des Celeron N4020 liegt eigentlich schon ein paar Jahre zurück (irgendwo im Jahre 2017 oder so). Die neuere Version mit angepasster GPU wurde aber erst im Jahre 2019 auf den Markt gebracht, hat sich in den Jahren aber im Kern nicht wirklich verändert und wird immer noch in 14nm gefertigt. Der TDP liegt bei gerade einmal 6W. Entsprechend gering ist hier die Stromaufnahme und daraus abzuleiten auch die verfügbare oder nutzbare Leistung. Für einfache Aufgaben wie Office Anwendungen, PDFs bearbeiten, Social Media, den Browser nutzen, normale Programmierarbeiten durchführen etc., genügt es allemal.
Die Arbeitsgeschwindigkeit ist hier aber nur moderat. Versucht man zum Beispiel YouTube im Browser zu nutzen, muss man schon deutlich mehr Zeit einplanen um auch final ein Video anschauen zu können. Hier dauert selbst das anklicken der Youtube Webseite recht lange um die ersten Videos mit Vorschaubilder zu sehen. Dennoch kann man Full-HD oder auch höher aufgelöste YouTube Clips ruckelfrei anschauen, so ist es ja nicht.
Die Lese- und Schreibraten unserer Version sind nur im normalen Durchschnitt bei 203MB/s und beim Schreiben bei 113MB/s. Mit einer SSD Festplatte würde man hier noch etwas mehr Geschwindigkeit herausholen können und somit bessere Ladezeiten und ein allgemein runder laufenderes Betriebssystem erhalten. Dafür benötigt es aber auch möglichst mehr als nur 4 GB DDR4 RAM der hier mit 2400MHz getaktet ist. Hier sollte man unbedingt auf eine Dual-Channel Konfiguration achten, da sich die Speicherbandbreite dadurch verdoppelt.
(Kaum was drauf und doch schon voll, 64GB Speicherplatz ist auf Dauer für Windows 10 zu wenig.)
Unsere Empfehlung geht daher auch auf eine Barebone Lösung ohne RAM und Speicherplatz zurückzugreifen. Diese sollte man dann mit wenigsten 8 GB RAM und mindestens 128GB Speicherplatz ausstatten. Möglichst als SSD oder NVMe, da 64 GB Speicherplatz für Windows selbst schon sehr gering kalkuliert sind und zukünftige Updates oder das Herunterladen und Abspeichern von Dateien arg eingeschränkt ist.
Die kleine Kiste bietet glücklicherweise mehrere Varianten um den Speicher schnell und unkompliziert zu erweitern. Alternativ und günstiger kann man natürlich auch USB Datenträger dafür nutzen, um mehr Speicher zu erhalten.
Abluft & Lautstärke des Mini-Systems
Mit dem Celeron in Betrieb war das kleine Gehäuse auf der Oberseite gerade einmal handwarm spürbar. Der Lüfter ist nur mit dem Ohr am Gehäuse minimal hörbar, ansonsten war das System sehr geräuscharm. Drosselungen haben wir nicht feststellen können. Das System läuft aber bei den meisten Anwendungen eh fast am Limit und hat halt nur eine eingeschränkte Leistung. Sollte es da dennoch gedrosselt haben, spürt man es nicht.
Fazit
Das kleine System kann absolut durch die Anschlussmöglichkeiten und Erweiterbarkeit auftrumpfen und überzeugen. Vor dem Kauf muss man sich aber im Klaren sein wofür man das kleine Gerät nutzen möchte. Für die anspruchslose Nutzer mag der Celeron N4020 noch genügen, wer aber wenigstens ein komplett flüssiges Bedienerlebnis unter Windows sucht, muss hier auf leistungsstärkere Modelle wie die Ryzen 3 4300U/5 4500U/Ryzen 7 4700U oder Intel Core i3 8100T/8130U/9100T/10110U , Intel Core i5 8250U/8265U/10210U oder Intel Core i 7 Ableger zurückgreifen. Die Preise sind angesichts der verbauten Hardware sicherlich noch etwas hoch angesetzt, aber die Konnektivität, Erweiterungsmöglichkeiten und eben der kleine Formfaktor sind schon etwas besonderes. Alternativ greift man direkt zu den Barebone Versionen und kauft den Arbeitsspeicher sowie die SSD Festplatte günstiger ein. 🙂