Arcade1Up Retro Arcadeautomat ab DIY, inkl. Spiele
Schnell aufgebaut, schnell einsatzbereit und je nach Version mit 3 Spielen bestückt. Lediglich die Bauhöhe ohne den 30 cm hohen Riser ist mit 120cm deutlich zu gering.
Der kleine, ungelebte Traum eines jeden Retro Fans ist wohl ein echter Arcarde Automat für Zuhause. Wenn man nicht gerade das handwerkliche Geschick mitbringt sich selbst ein Gerät zu bauen, bleiben einem nur die fertigen aber teuren Originale oder eben einer der günstigeren Bausätze von beispielsweise Arcade1Up. Diese einfachen Bausätze sind komplett ausgestattet inklusive Plug & Play 17 Zoll Display und einem 2 Spieler Fightstick. Preislich beginnen sie ab 0,00€ auf .
Ja, da haben wir uns sehr lange drauf gefreut. Mit dem Eintreffen der Street Fighter 2 Version des Arcade1Up Retroautomaten geht ein kleiner Traum in Erfüllung. Eines vorweg: ja der Automat ist zusammengesetzt gerade einmal 1,20 Meter hoch. Glücklicherweise gibt es einen sogenannten „Riser“ zu kaufen, der unter dem Automat platziert wird und eine Höhe von 30cm besitzt. Mit einer Gesamthöhe von somit 1,50 Meter ist er aber immer noch kein Riese und kommt nicht an die Originalen heran. Dennoch ist der Spielspaß ungeschlagen, zumindest wenn man etwas mit den alten Klassikern anfangen kann.
Es gibt unterschiedlichste Versionen des Automaten. In unserem Fall ist es die Street Fighter 2 Version mit 3 integrierten Street Fighter Titeln: Street Fighter II Champion Edition, Super Street Fighter II: The New Challengers und Super Street Fighter II: Turbo. Nicht weniger interessant ist die Mortal Kombat Arcade1Up Version mit den Spielen Mortal Kombat, Mortal Kombat 2 und Mortal Kombat 3. Ebenso gibt es Pacman, Golden Tee Arcade, Galaga und weitere Automaten. Doch beginnen wir am Anfang.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Leichter Aufbau
Der Aufbau gestaltet sich zum Glück alles andere als kompliziert. Die Anleitung ist sehr einfach gehalten und jeder Schritt einfach und anschaulich auf Papier dargestellt. Jedes benötigte Bauteil ist beschrieben und ist mit einem Aufkleber versehen, der sich in der Anleitung zuordnen lässt. Ebenso sind die Tütchen mit den Schrauben klar beschriftet.
Hat man erst einmal alles ausgepackt und sortiert schnappt man sich direkt das linke Seitenteil und verschraubt die beschriebenen Querteile auf einer Seite. Dafür benötigt man die beiliegenden Schrauben und ebenso beiliegenden Dübel.
Bei letzteres hab ich aber nicht schlecht gestaunt, die Dübel sind ganz schön klein und haben recht viel Luft in den Dübellöchern. Normalerweise sollten sie eher etwas straffer ins Holz eingreifen so das sie beim Zusammenbau nicht verrutschen.
Letztendlich dienen sie hier eher als Führung, die Schrauben ziehen die Bauteile straff zusammen. Leim ist nicht zwingend notwendig, so kann man den Automaten später auch wieder einfach auseinander schrauben. Wer Mehr Stabilität wünscht, verleimt die Bauteile entsprechend.
Danach kommt schon direkt der Monitor dazu, an diesem muss man kleine Winkel anschrauben so das er später auch an der Seitenwand befestigt werden kann. Übrigens liegt hier auch eine Fräsung für die korrekte Position vor, ebenso sind die Löcher zum schrauben schon vorhanden. Eine zweite Hand ist hier aber dennoch hilfreich.
Direkt danach wird die Marquee, also die bedruckte obere Blende mit dem jeweiligen Spiele Logo (Street Fighter II in unserem Fall), angeschraubt.
Danach wird die rechte Wand aufgelegt, mit den Dübeln die richtige Position gefunden und anschließend verschraubt. Hat man ebenso alle Querverstrebungen befestigt, müssen die letzten 4 Schrauben an den Winkeln des Monitors auch noch befestigt werden.
Nun wird der Automat aufgestellt und man darf sich schon am abziehen der Folie auf dem Display ergötzen. Danach schnapp man sich die Controller Einheit, also den Fight Stick setzt ihn in das Arcarde Gehäuse, verschraubt ihn und steckt da Kabel rückseitig vom Monitor an en entsprechenden Port am Controller Board. Gleich danach wird das Stromkabel im Monitor angeklemmt, hier liegt auch nur ein Eingang vor, andere Quellen (HDMI, VGA, etc.) einbinden geht ohne separates Bedienpanel nicht. Letzteres kann man aber für ~30 € kaufen sofern benötigt.
Zu guter Letzt wird die Rückseite noch eingeschoben und ebenso mit 3 einzeln verpackten Schrauben befestigt. Da wars auch schon mit dem Aufbau. Wer sich dazu noch den Riser gekauft hat, baut den ebenso flott mit der beiliegenden Anleitung auf.
Verarbeitungsqualität
Man erwartet vermutlich nicht allzu viel für eine fertigen Bausatz in diesem Preissegment. Durchweg ist das Gegebene aber solide. Die Kanten der Platten sind nicht wirklich geschützt. Immerhin hat man die schmalen Flächen auch mit einem Kantenumleimer beklebt. Die gesamten sichtbaren Flächen sind mit einer schwarzen Furnier und den entsprechenden Logos des jeweiligen Spiels verklebt. Das verwendete MDF (Mitteldichte Faserplatte) ist nur gut 1cm dick. Also nicht so extrem dick oder gar schwer. Ich persönlich hätte hier wenigstens 12 oder 16 mm Stärke genutzt. Das würde den gesamten Arcarde Automaten auch etwas wertiger wirken lassen. Wie schon erwähnt sin die Dübellöcher zu groß, so das die Dübel eigentlich zu locker sitzen. Wer es richtig machen will müsste so erst die Dübel bis zur Hälfte im Korpus verleimen und trocken lassen. Notwendig ist unserer Meinung nach aber nicht unbedingt, die Schrauben halten das ganze gut zusammen.
(Umleimte Kanten, Furnier auf der Oberfläche, die Verarbeitung ist in Ordnung)
Top IPS Display
Damit hätten wir nicht gerechnet, aber da 17 Zoll Display hat eine wirklich klasse Darstellung und einen ebenso guten Blickwinkel. Lediglich wer zu groß ist und mehr von oben auf das Panel schaut muss mit einem dunkleren Darstellung leben. Zudem spielgelt es gelegentlich, gerade auf Fotos fällt es auf, beim spielen selbst störten die Reflesionene abe rnie.Somit kommt auch der anfängliche genannte Punkt wieder zum tragen: das Gehäuse ist selbst mit dem Unterbau für Personen über 1,7m Körpergröße zu klein. Sitzt man auf einem Hocker oder Stuhl davor relativiert sich das ganze schon wieder etwas.
(Ein tolles Display, lediglich die Oberfläche spiegelt gelegentlich )
Ordentliche Bedienung und solider Lautsprecher
Die Bedienung des Fight Sticks ist soweit gut, die Tasten selbst haben keinen Druckpunkt und lösen aus wenn sie tief genug gedrückt wurden, ein wirkliches Feedback erhält man hier nicht. Da man bei den meisten Prüglern eh wild die Tasten hämmert fällt das auch nicht so ins Gewicht. Der Joystick ist entsprechend des Automaten auch recht kurz geraten, spielt sich aber vernünftig. Um präzise Eingaben zu ermöglichen muss man sich hier aber erst ein wenig dran gewöhnen. Danach klappen die meisten Moves von Street Fighter aber recht gut, jedoch gelingt es eben nicht immer.
(Vor Abrieb geschützt, dank Plexiglas Oberfläche)
Der Mono Lautsprecher oberhalb des rechten Joysticks gibt einen soweit ordentlichen Ton ab, kann aber nur in 2 Stufen in der Lautstärke geregelt werden. Die höchste Laustärke ist hoch genug um nicht zu laut zu sein oder zu nerven, die geringste Stufe ist hörbar und auch ok, wer es leiser möchte kann den Ton aber nur noch ganz ausschalten. Hier wäre etwas mehr Feingefühl schön gewesen.
Fazit
Der Aufbau ist fast ein Kinderspiel und nimmt gerade mal so 20 Minuten in Anspruch. Die Qualität der Bauteile ist in Ordnung, aber sicher nicht perfekt. Das größte Manko ist die Bauhöhe von gerade mal 1,20 Meter. Für einen Erwachsenen meist wohl zu klein, für Kids genau richtig. Die werden aber sicher wenig oder nur kurzzeitig Spaß an den alten 8/16 Bit spielen haben. An Vielfalt fehlt es hier eben.
Mit dem separat erwerblichen Riser kann man immerhin noch mal 30 cm rausholen. Aber auch das ist für 1,80 Meter Personen zu niedrig. Die einzige Alternative ist sich eben auf einen Hocker oder Stuhl zu setzen.
Das Display ist wirklich erste Sahne, sicherlich nicht hoch aufgelöst aber stellt genau das dar was ich erwarte. Tontechnisch kommt genügend aus dem Lautsprecher eine, Feineinstellung wäre aber schön.
Preislich liegen wir je nach Arcade Automat zwischen 350€ und 500€ ohne den Riser. Mit etwas Glück kann man aber Angebote auf Amazon abgreifen. Wir hatten auf Amazon.fr Glück und haben ihn für 250€ inkl. dem Riser bekommen.
Wer es größer, besser und mit mehr Spielen sucht wird an einen Eigenbau kaum vorbei kommen.
Da bekommt man für 350€ mit etwas handwerklichem Geschick schon ein ganz ordentliches Setup, auch wenn dann eventuell noch die Logos und coolen Aufkleber auf dem Gehäuse fehlen. Dennoch macht der Arcade 1Up ordentlich was her, sieht cool aus und spielt sich auch gut.
Umbau auf eine Raspberry Pi oder Mini PC
Das ist tatsächlich auch möglich. Das haben wir aber noch nicht selbst durchgeführt. Aber auf Youtube gibt es wie üblich einschlägige Videos .:)
Dafür muss man natürlich einiges ändern, das ist aber nicht so extrem aufwendig oder extrem teuer. Als erstes benötigt man eine Bedienplatine für den Monitor um auch HDMI Quellen anzuschließen. Die liegt aktuell so bei 36€ auf Amazon.de. Ebenso natürlich einen eingerichteten Raspberry Pi 4 (ca 57€) oder einen passenden Mini PC die ich dann per HDMI Videoausgabe an den Monitor anklemmen.
Ebenso benötigt man andere Joysticks die per USB an zum Beispiel einen Raspberry Pi oder mini PC angeschlossen werden können: Hier könnte man aber halbwegs bequem auf andere Importe zurückgreifen, hier geht’s einzeln schon ab 15€ bzw. im Doppelpack bereits ab 20€ los. Wer dagegen LED Beleuchtete Tasten ab 36€ sucht wird ebenfalls auf Aliexpress auch fündig. Mittlerweile gibt es da echt einfach Lösungen die nicht mit so extrem viel Kabel Wirrwarr daherkommen. Um das Audio muss man sich natürlich auch noch kümmern, hier ist etwas basteln angesagt um den Lautsprecher an eine 3,5mm Port zu verfrachten. Ein kleiner Verstärker (~27€) soll hier wohl auch helfen.