Anycubic Vyper ab – Top Einstiegs 3D Drucker 245x245x260, Autolevel Sensor
Mit ein paar cleveren Features und einem sehr guten Druckbild katapultiert sich der Anycubic Vyper mit an die Spitze der 3D Drucker. Preislich darf er aber gerne noch etwas günstiger werden, denn in der gleichen Spanne befindet sich auch der sehr gute Sidewinder X1/X2.
Amazon.de verkauft den guten Einstiegsdrucker für 319€. Alternativ für 299€ mit Leiferung aus einem EU-Lager via Geekbuying.com.
Anycubic hat eine eingeschworene Fangemeinde. Gerade auch weil man die bestehenden Drucker recht leicht modifizieren und verbessern kann. Der neueste Ableger der Einsteigerklasse in Form des Anycubic Vyper geht mit 0,00€ auf nicht unbedingt günstig auf den Markt, kann aber vom schnellen Aufbau und den sehr guten Druckergebnissen direkt überzeugen.
Technische Daten des Anycubic Vyper
Anycubic Vyper | |
Drucktechnik | FDM (Fused Deposition Modeling) |
Druckgröße | 245mm x 245 x 260mm |
Druckauflösung | ±0.1mm |
Genauigkeit | X/Y 0.0125mm; Z 0.002mm |
Düsendurchmesser 0.4 mm | 0,4mm, 1,75mm Filament |
Druckgeschwindigkeit: | <180mm/s (empfohlen 60-100mm/s) |
Düsen Temperatur: | max ≤260°C |
Hot Bed Temperatur: | max ≤110°C |
Stromverbrauch | 24V/14.6A (350W) |
Abmessungen /Gewicht | 508mm×457mm×516mm / ~10kg |
Besonderheiten | Autolevel Sensor, Filament Sensor, Touch Display 4,3″, Dual-Z- Achse, Silent Stepper TMC2209, 32 Bit Mainboard |
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Bestimmte Details lassen sich per Bild besser erklären als mit tausend Worten:
Autoleveling ist ja das Feature schlechthin. Tatsächlich verzichtet der Vyper auch auf die klassischen Stellräder an der Unterseite des Druckbettes. Ebenso wurden die Stopsensoren auf der Z-Achse überarbeitet die nun magnetisch funktionieren. Die Z-Achse wird mit jeweils einem Motor angetrieben.
Die Haftung auf der abnehmbaren Druckplatte ist sehr gut. Nach dem Abkühlen und Abnehmen von der Basis ist sie leicht flexibel und die Drucke lösen sich ohne Probleme von der Oberfläche. Der Druckkopf ist mit 2 Lüftern ausgestattet, die eine gute Kühlung des Druckes erreichen. Wie üblich sind die beiden Lüfter aber hörbar.
Der Extruder funktioniert ebenso gut und machte im Test keine Probleme. Das Einführen des Filamentes erfolgte leicht.
Die Druckfläche misst 245 x 245 x 260mm und ist für die meisten Druckprojekte sicherlich ausreichend. Lediglich wer lebensgroße Replika oder Büsten drucken will, wird hier nicht hinkommen. Klar, man kann die Modelle auch skalieren oder in mehrere Druckbereiche aufteilen. Das macht im Gesamten aber auch etwas mehr Arbeit. Die Bedienung des 4,3 Zoll Touchscreens klappt wunderbar. Die gute Ablesbarkeit ist auch gegeben.
Das 32 Bit Mainboard mit einem M3 Chip werkelt im Inneren der Basis und berechnet alle notwendigen Abläufe. Per SD-Karte kann man hier flott das System auf den neuesten Stand bringen und flashen.
Einfacher Aufbau
Der mitunter wichtigste Aspekt eines aktuellen und modernen Druckers ist der schnelle Aufbau. Der Anycubic Vyper ist entsprechend durchdacht und liefert nur die Basis mit dem Touchscreen, sowie dem Druckbett und dem komplett fertigen Z-Achsenaufbau. Dieser muss mit 4 Schrauben befestigt werden. Diese sind bereits auf der Unterseite vorzufinden und müssen nur noch angezogen werden. Super simpel, super einfach.
(Wer das Werkzeug suchen sollte: schaut mal in das Schubfach an der Front des Druckers. 😉)
Danach die Kabel anklemmen, die auch nicht vertauscht werden können und sehr kurz gehalten sind. Das sollte entsprechend auch keine Probleme bereiten, da die Verbindungen auch nur in den richtigen Gegenpol passen. Hier und da müssen noch Kabelbinder entfernt oder der Firmentrollen-Halter seitlich an den Rahmen geklickt werden.
Direkt losdrucken? Kein Problem!
Mit der beiliegenden SD-Karte könntet ihr direkt einen ersten Druckversuch starten. Da aber nur ein paar Gramm Filament bei liegen, dürfte das aber auch nicht das große Problem sein. Wer mehr Filament zu Hause hat, kann direkt mit größeren Drucken starten.
(Hier besteht das Gehäuse und der Daumenhebel aus Kunststoff, über die Zeit wird hier wohl Verschleiß entstehen)
Die Menüführung über das 4,3 Zoll Farb-Touch Display klappt wunderbar. Die Eingaben werden direkt angenommen und umgesetzt. Den Punkt vorheizen findet man schnell. Entsprechend flott ist das Filament auch durch den Filamentsensor in den Feeder eingeführt.
Das automatische Leveln geht auch wie von Zauberhand und man kann tatsächlich am Druckbett auf der Unterseite nichts verstellen, denn entsprechende Stellrädchen fehlen hier.
(Keine Stellrädchen auf der Unterseite des Druckbettes)
Leveling Bug bei Auslieferungszustand
Hier fiel uns aber direkt ein kleiner Fehler auf. Mit dem Anklicken des „Autoleveling“ fährt der Druckkopf in die Startposition und wartet bis die Düse und das Druckbett aufgeheizt sind. Danach fährt er selbstständig die 16 Punkte auf dem Druckbett ab, um die minimalen Unterschiede zu analysieren. In meiner ungepatchen Version erkannte der Drucker aber nicht, dass die Temperatur erreicht wurde und levelte entsprechend nicht.
Hier kann man aber auch ohne Flashen schnell Abhilfe schaffen: Startet den Drucker neu, heizt das Druckbett und die Düse manuell vor und drückt dann erst auf den Punkt „Autoleveln“. Das klappte wunderbar und wurde dann auch so umgesetzt wie ich es erwarte. Bei späteren Drucken gab es dagegen keine Probleme und das einmalige Leveln reichte für einige Drucke aus.
Wer die Muse hat Flasht ein Update von Anycubic drauf und behebt diesen Fehler damit. Einige andere Verbesserungen kommen vielleicht auch noch dazu.
Erste Drucke können überzeugen
So: nun kann es auch endlich beginnen: das Drucken.
Mit der vorliegenden Testdatei auf der SD Karte hab ich begonnen. Als Filament hab ich Giantarm verwendet. Zu den vorliegenden Einstellungen der Datei kann ich natürlich nicht viel sagen.
(Testdatei von der Micro SD Karte)
Das Resultat gefällt aber schon ziemlich gut. Hier und da sind die Schichten nicht so sauber aufeinander gedruckt, hier und da liegen auch kleinere Punkte vor, die das Gesamtbild aber nicht wirklich trüben. Hier muss man schon ganz genau hinschauen. Ganz im Gegenteil, mit ein paar angepassten Einstellungen oder anderem Filament kann man hier großes erwarten
Als Nächstes kam das Cura mit dem Anycubic Profil dran. Beides liegt ebenso auf de SD Karte bei. Das Ergebnis ist durchweg auch echt gut, hat mich aber nicht so umgehauen. Dafür waren mir zu viele Streifen in den einzelnen Schichten vorhanden. Ein kleiner Layershift lag ebenso vor.
Ok ich gebe eh relativ wenig auf Cura, also kommt wieder der Creality Slicer 4.8.2 zum Einsatz. An den Einstellungen spiele ich erst einmal nicht rum und drucke auf 0,2mm. Das Ergebnis ist sichtlich besser als mit dem Cura Profil, hat aber auf unterschiedlichen Höhen-Punkte die hervorstehen. Das kann durchaus mit dem Filamentflow zusammenhängen. Wenn ich hier auf 95% reduziere sollte das eventuell schon helfen.
Was die Präzision des Druckers angeht: bewegliche Modelle machen absolut keine Probleme. Sei es das Octo Alien, der bewegliche Facehugger oder eine ebenso bewegliche Schlange. Hier konnte der Anycubic zeigen was er drauf hat.
Einerseits ist das Ablösen von der Druckplattform ein Kinderspiel, andererseits ist die Genauigkeit so hoch das die beweglichen Teile meist ohne weiteres Zutun sich bewegten. Nur bei sehr kleine Stücken musste ich etwas nach helfen/drücken. Die Druckqualität wurde zudem besser, die vorher beschriebene kleine Punkte vielen mir nicht mehr auf und die Schichten sind astrein übereinander gedruckt.
Zu mehr bin ich aktuell noch nicht gekommen. Aber eines kann man sagen: die Qualität, Geschwindigkeit und der geringe Lärmpegel beim drucken gefallen mir sehr gut.
Ruhige Lautstärke im Betrieb
Dank TMC2209 Stepper Treiber ist die Geräuschkulisse im Betrieb sehr angenehm. Was eher unter hörbar ausfällt, sind die Lüfter des Druckkopfes und der unteren Basis. Denn dort ist zur Kühlung auch ein Lüfter verbaut. Allerdings ist auch hier der „Lärm“ zu vernachlässigen.
Fazit: Anycubic Vyper kaufen?
Angefangen bei der sicheren Umverpackung, bis hin zum einfachen Aufbau den auch Anfänger gestemmt bekommen, endend bei den ziemlich guten Druckergebnissen. Durch weg macht der Drucker direkt das, was ich von ihm erwarte. Druckt sauber und zuverlässig. Bis auf den Leveling Bug ist mir im Betrieb nichts aufgefallen. Auch nach einem Stromausfall druckte er ordnungsgemäß weiter. Ein Filamentwechsel dank Filament Sensor ist auch kein Problem
Preislich darf der Drucker aber gerne noch etwas im Preis sinken. Unser Klassenbester aus dem Jahre 2019 der Artillery Sidewinder X1 ist teils deutlich unter 300€ bestellbar (Bestpreis 210€) bietet eine größere Druckfläche und ebenso sehr saubere und zuverlässige Druckergebnisse.
Patrick
26.12.2021, 17:34Gutschein ist leider abgelaufen
Mad-Zak
02.07.2022, 05:39wäre es möglich, den "alten" Preis der aktuell war als der Bericht geschrieben wurde mit in die Texte aufzunehmen. wenn ihr im Testbericht auf den Preis zu sprechen kommt, kann man schlecht sehen um welchen es sich handelt wenn man später durch ein Angebot noch Mal durch den Text geht.