Anycubic Photon Mono M5s Testbericht – ab 355€ – Auch 2024 ein top Kunstharz Drucker! 12K LCD, 200 x 218 x 123 mm Druckvolumen, hohe Geschwindigkeit

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Flüssig-Kunstharz Drucker sind was Ultra feines, im wahrsten Sinne des Wortes: feiner, detaillierter und eigentlich schneller kann man kaum Drucken. Der neue Anycubic Photon Mono M5s levelt sich automatisch, druckt schneller als Andere und hat sogar eine Resin/Kunstharz Füllstandsüberwachung.

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Anycubic Photon Mono M5s Fertiger Druck

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Technische Daten 12K LCD • 200 x 218 x 123 mm Druckvolumen • 105 mm/h Druckgeschwindigkeit
Store.anycubic.com 3-5 Tage Lieferzeit
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Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Augebaut

Technische Daten Anycubic Photon Mono M5s

 Anycubic Photon Mono M5s
Druckvolumen200 x 218 x 123 mm
LCD Panel10,1″ (25,65 cm) Monochrom-Bildschirm
Auflösung12K, 11.520  x 5.120 Pixel
LichtquelleParallel-Matrix LED
Kontrastverhältnis480:1
AuflösungHorizontale: 19 µm / Vertikale: 10 µm (micrometer)
Schichtdicke10-150 µm (micrometer)
Druckgeschwindigkeitbis zu 105 mm/h
Z-Genauigkeit / Schichtdicke0,01 ~ 0,15 mm
Wellenlänge des UV-Lichts405 nm
Druckbett Nivellierungautomatisch 
FeaturesFüllstanderkennung, App Anbindung, 4,3 Zoll Touchscreen
Stromversorgung100-240 V  50/60 Hz
Preis UVP579€

Testberichte / Erfahrungen / Meinungen

Nach einer ganze Weile ohne Kunstharz Drucker kommen wir endlich mal wieder in den Genuss einen wirklich guten SLA Drucker in der Redaktion zu haben. 

Kunstharzdrucker?

Wer noch nie Berührungen mit einem Flüssig oder Kunstharzdrucker hatte, wird erstmal in ein Schweizer Uhrwerk gucken. Ganz so schwer oder schlimm ist es aber nicht, auch hier muss man keine Raketenwissenschaft studiert haben um das zu verstehen.

Ja ein Kunstharzdrucker arbeitet etwas anders. Tatsächlich mit flüssigen Harz und druck über Kopf. Daraus werden dann feste Modelle. Wie das harmoniert nicht zusammen oder klingt komisch? 

Zur Erläuterung. Unter dem Flüssigkeitsbehälter wo das Harz eingegossen wird, liegt das große 10.1 Zoll monochrome Display. Unter dem Display wiederum im Gehäuse ist eine UV-Lampe verbaut. Auf dem Display werden einzelne, nacheinander folgende Querschnitte/Silhouetten/Schattenrisse des in hunderte Schichten zerlegten Modells dargestellt. Wie ein Schattenwurf oder ein Negativ mit starken Kontrasten. Alles, was nicht durch das UV-Licht fest werden soll, wird abgedunkelt, das, was vom Modell auf der Unterseite des Druckbettes in der Wanne mit Harz aushärten soll, wird mit dem UV-Licht beleuchtet.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Wie funktioniert ein Kunstharzdrucker
(So schaut es im Slicer Schicht für Schicht aus, und so macht es das Display in Kombination mit der UV Lampe auch)

Ist eine Schicht ausgehärtet fährt der Motor die Druckfläche leicht nach oben, Harz läuft wieder nach, füllt die kleinen Lücken auf. Das Druckbett fährt erneut runter und bekommt die nächste Schicht des Modells dargestellt, härtet diese mit UV-Licht ebenso aus, fährt wieder nach oben und immer so weiter. Ein 5 cm Modell kann mal eben auch 1000 Schichten oder mehr haben, je nach Feinheit des Druckers.

Vergleicht man das mit einem herkömmlichen PLA Filamentdrucker und der gegebenen Schichtdicke wird es klar: hier liegt man zwischen 0,1 und eher üblichen 0,2mm. Ein Kunstharzdrucker kann hier mit 10-150 µm Schichtdicke arbeiten. Hier werden hauchdünne Schichten, teils dünner als das eigene Kopfhaar ausgehärtet und sozusagen nacheinander mit jeder ausgehärteten Schicht gestapelt. Das ergibt extrem kleine Figuren/Objekte mit einem enormen Detailgrad, den kein herkömmlicher Filament -Drucker je hinbekommen würde.

Easy Aufbau

Soweit zur Funktionsweise eines SLA Druckers. Der Aufbau ist glücklicherweise kaum der Rede wert. Alles ist gut verpackt und geschützt geliefert worden. Mit wenigen Handgriffen hebt man den Drucker und alles zusammen aus der Umverpackung. Wirklich geschraubt oder gebaut muss hier nichts. 

Nach dem Auspacken entnimmt man der Zubehörkiste eine große Displayschutzfolie, die auf das Display des Druckers manuell geklebt werden muss. Das ist mir tatsächlich neu, bei älteren Modellen war diese schon vorhanden, dafür musste man aber den Druckkopf/Druckplatte meist noch festschrauben bzw. später auch zum Display nivellieren/ausrichten. Ok das ganze Prozedere ist jetzt kein Beinbruch. Wer aber schon mit einem Smartphone und dem Auftragen einer Schutzfolie zu tun hat, wird jetzt wohl innerlich etwas kochen. 🤭

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Schutzfolie auftragen

Ist das geschafft, stellt man die große Wanne für das spätere Kunstharz auf das Gehäuse über dem Display, schraubt jeweils eine größere Schraube links und rechts ein. Eigentlich wollte ich direkt das Druckbett auf die Halterung setzen, das klappt aber nicht, da der Aufbau zu weit unten ist. Also schalten wir das Gerät ein, gehen in die Einstellungen und heben die X Achse um gut 10 oder mehr Zentimeter an.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Homing Druckbett

Hier fällt aber direkt auf das Anycubic am Touch Display etwas gespart hat, der Betrachtungswinkel ist eher mau und nicht jeder Fingerdruck wird auch erkannt. Sagen wir mal so: zweckerfüllend mehr leider nicht.

Hat man das getan, kann man das Druckbett von der Schutzfolie entfernen und ganz easy und bequem mit einer großen Konterschraube in den hervorstehenden Arm festschrauben. Im Kern war es das auch schon mit dem Aufbau UND mit dem einrichten des Druckers. 

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review einfacher Aufbau

Kein Schrauben, kein manuelles Ausrichten des Druckbettes

Das ist das ABSOLUTE Highlight dieses SLA Druckers! Was hab ich die Jahre vorher geflucht und gefummelt um die damaligen 3 Schrauben über dem Druckbett zu lösen, das Druckbett ohne Wanne auf das Display zu fahren und so zu befestigen, sodass ein dünnes Papier auf allen Seiten halbwegs leichtgängig durchgeschoben werden konnte.

Oft war eine Seite tiefer, eine andere höher und das Druckbett äußerst selten wirklich parallel zum Display. Passte es nicht konnte man keine ersten sauberen Schichten drucken. Das Harz haftete das einfach nicht auf der Metallfläche des Druckbettes. Blöderweise sieht man das ja auch erst nach einer Stunde oder später, da die Wannen, die das Harz beinhalten, allesamt schwarz und nicht transparent sind.

Anycubic ist dem nachgegangen und meines Wissens nach wohl einer der ersten Hersteller, die das absolut automatisiert machen. Ich meine wirklich absolut automatisiert, ich muss nicht einmal ein Leveln/Ausrichten starten oder einen Z-Nullpunkt festlegen, das macht das System wirklich absolut von alleine, vor jedem Druck. Und das Beste daran: man merkt es nicht mal.

Flüssigkeitsstandmeldung

Normalweise interessiert man sich eher selten für den Flüssigkeitsstand. In unserem Fall ist es aber durchaus wichtigen den Harz Stand im Behälter des Druckers zu wissen. Mit der gegebenen Menge des Flüssigharz kann man Modelle drucken. Soweit so klar. Aber weiß ich ob die Menge ausreicht? Gerade bei größeren Vorhaben ein riskantes Spiel. Lasse ich ihn drucken und schaue regelmäßig nach, kippe ich anfänglich lieber mehr drauf?

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Resin Menge im Tank

Auch hier hat sich Anycubic Gedanken gemacht. Vor jedem Druck wird, wie auch immer das getan wird, der Flüssigkeitsstand überprüft und wenn er zu gering, ist startet der Druck nicht und man wird aufgefordert Harz nachzugießen. Das kann man zwar auch ignorieren (praktisch für richtig große Drucke wo der Füllstand eh nicht genügen würde). Aber dann muss man wieder selbst die Augen offen halten um später das Harz aufzufüllen, denn dann meldet sich der Drucker nicht mehr.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Resin auffüllen

Bei meinem größeren Terminator-Kopf Druck, der laut Slicer 450ml benötigt, war das auf jeden Fall Druck entscheidend. Viel blieb tatsächlich auch nicht über, nach dem der Druck in rasanten 1:40 Stunden beendet wurde. 

App & WLAN einrichten

Wer mag kann natürlich noch die WLAN Anbindung zur App herstellen Das klappte bei uns in unserem WLAN leider nur widerspenstig, das ist ganz sicher aber nur ein lokales Problem weil unser Router zu weit weg oder der SSID Name zu kryptisch ist. Irgendwann hat es aber doch geklappt und seitdem läuft die Verbindung ohne Probleme. Nun kann man auch bequem Updates für den Drucker beziehen. Aktueller Stand zum Test 1.0.0.8.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review App Anbindung und Drucker

In der App könnt ihr den Drucker überwachen, starten und beenden, ebenso seht ihr den aktuellen verlauf des laufenden Druckes. Eine Kamera zum direkten Überwachen der Drucke liegt allerdings nicht vor.

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Wirklich gut umgesetzt ist auch die Möglichkeit fertige Dateien direkt am Handy herunterzuladen oder auch vom Handy zu laden. tatsächlich kann ich diese Dateien direkt in der App auch slicen und in einer 3D Darstellung betrachten. Am Slicer kann ich aber nichts anpassen (aktuell zumindest), nur die Vorgefertigten Angaben betrachten wie 0,05mm Schichthöhe oder die Supporteinstellungen. Aber on the Fly unterwegs ist das schon ne krasse Nummer. Beim beenden eines Druckes gibts auch direkt eine Push Nachricht aufs Smartphone. 🙂

Druckqualität

Bevor wir uns irgendwas anderen Widmen schauen wir uns direkt die Ergebnisse des Druckers an. Der erste Punkt auf der Checkliste ist: richtig, haften die Drucke auch am Druckbett? Ja das tun sie. Ok meine ersten beiden Versuche der heruntergeladenen fertigen Torture Cube Modelle klappte nicht, der runde Sockel wurde angesetzt und gedruckt, der Rest nicht. Beim dritten Ansatz klappte es aber reibungslos und auch danach bei jedem weiteren Modell.

Schauen wir uns die Modelle an. Der Torture Cube ist in 40 Minuten entstanden, mit der fertig geslicten Datei, die für das Fast Resin gedacht ist. Wie zu erwarten ein grandioser sauberer Druck, wo man nur mit geschultem Auge oder einer Lupe einzelne Schichten noch erkennen kann. 

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdruck Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdruck
(Druckzeit 0,40 h, 0,1mm)

Danach slicte ich per Anycubic Handy App eine kleine Figur, die man dort direkt herunterladen und berechnen und auch an den Drucker zum drucken senden kann. Auch diese Figur konnte überzeugen, die extrem dünnen, filigranen und spitzen Hörner sind sozusagen der krönende Abschluss dieser Figur. Leider ist beim abtrennen des Support  ein Fuß abgebrochen da immer eine Platte mit gedruckt wird. Das kann im am PC im Slicer auch deaktivieren, sorgt aber eben auch für einen besseren Halt.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke
(Druckzeit 2:51 h, 0,05 mm)

Ein weiterer Dämon, naja eher Totenbesschwörer musste per App herhalten, heruntergeladen, gesliced und an den Drucker per WLAN geschickt. Wahnsinn wie detailliert der kleinen Kopf mit dem Pentagramm ist, unglaublich. Irgendwie muss ich wohl sanfter werden, auch hier ist mir beim entferne des Supports das ein oder andere Teil des fliegenden Mantels abgebrochen. Ebenso muss ich die Supportstellen noch etwas nachbearbeiten. Hier merkt man dann schon doch das eher zeitintensive nachbearbeiten der Drucke

PXL 20230512 185308706 Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Anycubic Photon Mono M5s Test & Review
(Druckzeit 5:17 h, 0,05 mm) 

Dann wollte ich es wissen und füllte die Druckplatte komplett mit eine Ork Tabletständer im Slicer am PC. Der Druck sollte tatsächlich auch in 4H 03 Minuten beendet werden.(!?!) Das schaffte der Drucker auch in der Zeit und das Ergebnis ist auch echt klasse. Die Details strotzen nur so aus dem großen Modell. Allerdings gab es bei einigen Schichten irgendein Problem mit dem Harz. Man hat horizontal streifige Stellen auf einer bestimmten Höhe des Modells. Unbemalt etwas störend, haut man später Farbe drauf fällt es eh nicht mehr auf. Zu zum Hinstellen ist es aber auch nicht so schlimm.

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(Druckzeit 4:03 h, 0,05mm)

Was kommt nach groß? Richtig größer. 😎 Ich als dezenter Terminator Fan konnte es mir natürlich nicht verkneifen erneut einen T-800 Kopf zu drucken. Also den PC Anycubic Slicer angeworfen, T-800 Kopf reingezogen, ausgehöhlt und mit Abtropflöchern versehen und soweit es ging auf maximale Größe skaliert. Dann das „High Speed Resin“ Profil angeklickt, slicen lassen und verwundert auf die benötigte Zeit geschaut. Wie 1: 42h?? Ja, die Auflösung der Schichthöhe liegt dann nur bei 0,1mm. Aber junge, diese Druckzeit.😲

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdrucke Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdruck T-800 Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Testdruck T-800
(Druckzeit 1:42 h(!) in 0,1 mm mit „High Speed Resin“) 

Wieder erwarten war der Kopf wirklich nach der berechneten Zeit fertiggestellt. Das ist tatsächlich der größte und schnellste Druck den ich jemals drucken lassen konnte. Unabhängig ob nun PLA oder hier mit SLA Flüssigharz. Das ist wahnsinnig beeindruckend.

Beim Slicen und aushöhlen hab ich allerdings ein winziges Detail vergessen, der ausgehöhlte Kopf hat keine inneren Strukturen, das kann man aber einstellen. Denn da gibt es auch Bereiche die nicht so ohne weiteres in der Luft gedruckt werden können. Das gilt eben auch für Kunstharz. So ist die Oberseite der Augenhöhle extrem dünn und im inneren des Kopfes fehlt die Schicht die das innere abschließt. Sieht man so eigentlich nicht führt aber dazu das eben nur die dünne Außenhaut von 2mm bestehen blieb. Also Augen auf beim Slicen. 😊

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Fehler beim Druck Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Fehler beim Druck Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Fehler beim Druck
(Fehler oder vergessene Einstellungen zeigen sich dann im Druckbild)

Ebenso gab es eine Ecke die ein horizontales längliches Loch aufwies. Da haftetet der Druck wohl zu fest an der Folie des Flüssigkeitsbehälters. Ebenso ist auf der Oberseite nach dem entfernen des Support eine unschöne Kraterlandschaft entstanden. Das ist aber bei PLA Drucken, je nach Positionierung des Supportes, auch so. 

Kommen wir am besten auch zu den Nachteilen von SLA Drucken.

Vor und Nachteile von SLA Drucken

Die Vorteile liegen natürlich klar auf der Hand: fein detailliert, filigran mit einer unglaublichen Vielfalt an Details und je nach Drucker und Einstellungen auch recht schnell „gedruckt“. Kein wirklicher Aufbau des Druckers, eine schnelle Inbetriebnahme. Dank sehr gutem Slicer muss man nicht mal einen Hauch einer Ahnung haben wie das ganze funktioniert, das Programm oder auch die App machen das ganz automatisiert für einen. Natürlich sollte man sich mit der Software noch beschäftigen und einarbeiten. Ebenso ist es ein leichtes die Druck-Flüssigkeit nachzukippen, kein einfädeln in einen Feeder oder Direct Extruder, einfach die Flasche aufdrehen und in den Behälter gießen.

Die Nachteile sind nicht direkt offensichtlich. Erst nach dem beenden der Drucke denn dann beginnt die eigentliche Arbeit erst so richtig. Kunstharz ist klebrig, Kunstharz kann Klamotten verfärben, Kunstharz riecht recht stark und unangenehm wenn der gelbe UV-Schutzdeckel oder der Schraubverschluss der Flasche geöffnet wird.

Kunstharz muss nach dem „Drucken“ gereinigt werden. Bei kleinen Modellen ist das weniger ein Problem die Figuren in einen Behälter mit Isopropanol 99% Alkohol zu legen und zu reinigen um das überschüssige Harz zu entfernen. Bei größeren Modellen wie dem T-800 Kopf muss man schon etwas kreativer werden.

Anycubic Photon Mono M5s Test & ReviewReinigen der Drucke

Das entfernen der Supportstrukturen kann auch zur Tortur werden. Unter warmen Wasser (nach dem reinigen in Alkohol! Kunstharz gehört nicht ins Wasser) bekommt man den Support meist gut ab, da das Resin wieder weicher wird. Geht man mit Werkzeugen ran oder schleift gleich die Flächen etwas ab, erkennt man nach dem aushärten aber eben diese Bereiche da sie heller sind. Wer später eh seine Modelle bemalt dem kann es egal sein. Hier muss man also etwas feinfühliger sein.

Anycubic Photon Mono M5s Test & ReviewReinigen der Drucke

Nach dem reinigen muss der Kunstharz noch weiter aushärten. Unter einer UV-Licht Lampe oder im Sonnenlicht kein Problem. Je nach verwendeten Farben und Resin darf das aber auch nicht zu lange sein, sonst verfärben sich die Drucke oder verlieren ihren Glanz. Besagte nachbearbeitete Stellen sind dann auch zu erkennen, denn die Resin Oberfläche ist empfindlicher als es den Anschein macht.

Anycubic Photon Mono M5s Test & Review Aushärten der Modelle

Je nach verwendeten Kunstharz werden die Modelle und gerade Verbindungstellen zum Stecken spröde. Sprich unter leichter Belastung oder Druck brechen diese einfach ab. Stürze sind alles andere als gut. Wie gesagt es gibt auch Flüssigharze die noch etwas weicher und minimal flexibel sind.

Das reparieren mit Kunstharz selbst ist aber super einfach. Es gibt kleine UV-Licht Taschenlampen. Schnappt euch einen Pinsel, Pinselt die Stellen mit Kunstharz ein oder verbindet zwei (abgebrochene) Teile und haltet danach direkt die UV Lampe zum aushärten drauf. So könnt ihr unebenen Stellen ausbessern oder eben auch Teile wieder zusammenfügen.

Geschwindigkeit ist Trumpf

Ihr habt es ja sicher schon im Bereich Druckqualität gelesen, der Photon  Mono M5s kann durchweg auch super schnell „Drucken“, also eher aushärten.

Das es dafür ein gesondertes Resin (ebenfalls Wellenlenge 405nm) braucht ist vermutlich auch schon fast klar. Die Einstellungen des Druckers müssen dafür nicht mal großartig angepasst werden. Lediglich die Schichthöhe ändert sich von 0,05 auf 0,1 mm. Aufgrund der Präzision des Drucker ist das aber absolut zu vernachlässigen. Die Druckgeschwindigkeit soll dann bis zu 105 mm/h erreichen.

Die Modelle müssen ausgehöhlt werden (in der Regel macht man das eh bei jedem Modell um Material zu sparen) und an Abtropflöcher muss man in diesem Zuge auch denken. Da die Drucke kopfüber an der Platte kleben muss man an den tiefsten Stellen des Modells  kleine Löcher im Slicer einfügen, so das das flüssige Kunstharz auch rauslaufen kann und nicht im inneren des Modells verbleibt. Alles weitere wird vom Profil „High Speed Resin“ automatisch angepasst.

Die Geschwindigkeit die hier dann an den Tag gelegt wird ist absolut enorm. Nicht das ich 4-5 Stunden warten könnte um ein Modell mit weit über 1000 Schichten beendet zu bekommen, aber wenn ich beispielsweise den T-800 Kopf in phänomenalen 1:42 Stunden beende ist das einfach nur der blanke Wahnsinn bei dem feine Detailgrad des Druckers. 

Dieses „Fast Profil“ müsst ihr natürlich nicht nutzen, normaler Harz klappt natürlich auch wunderbar. Die Geschwindigkeit ist dann zwar langsamer und liegt „nur“ noch bei ~70mm/h statt der maximalen 105 mm/h mit Fast Resin. Letztendlich ist es ja auch eine Preisfrage welches Resin man sich kauft,  liegt man bei 1 Liter bei ~20€ auf Amazon.de.

Fazit /Einschätzung: XY kaufen?

Ich bim schwer beeindruck über die Geschwindigkeit der Drucke mit dem passenden Kunstharz/Resin. Über den Detailgrad braucht man wohl schon lange nicht mehr zu philosophieren, der ist einfach erhaben im Vergleich zu herkömmlichen Filament PLA Druckern. 

Was ich in den letzten Jahren an Fortschritt vermisst hab, liefert Anycubic einfach mit dem Photon Moni M5s mit: Autoleveling und eine Flüssigkeits-Füllstanderkennung vor dem Druck. Der Aufbau, wenn man das auspacken und festschrauben der Wanne und der Druckfläche überhaupt so bezeichnen kann, ist nicht mehr der Rede wert.

Obendrauf gibt es noch einen Top Slicer der kaum angepasst werden muss, der schnelle Wechsel zwischen normalen Resin und dem Fast Resin als Profil, ebenso die in the fly nutzbare App um ebenso Modelle herunterzuladen, zu slicen und direkt zu drucken. Klar ist die Feineinstellung am PC immer noch was anderes, aber dafür funktioniert die Umsetzung wirklich gut.  

Durchweg bin ich wirklich von diesen SLA/Kunstharz/ Resin Drucker beeindruckt, wenn dann doch nicht die Sauerei mit dem flüssigen Harz und die Nachbereitung wäre. Aber wer feine, extrem detaillierte Figuren und Modelle erstellen will, nimmt das sicher in kauf.

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Ronny

Mittlerweile schreibe ich nun schon über 10 Jahre für NerdsHeaven.de und bin somit auch für den überwiegenden Großteil der Inhalte verantwortlich und bin das Gesicht auf unserem gleichnamigen YouTube Kanal. Nebenbei beantworte ich eure Fragen, kommentiere auf YouTube, Instagram und was weiß ich wo noch wo 🙂 Gaming und Metal sind mein Leben & Sport!

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