Anycubic Kobra ab – Mit direct Extruder und Auto-Leveling zur Empfehlung? 220x220x250mm, Direct Extruder, Auto-Leveling
Der Anycubic Kobra richtet sich auch an die Einsteiger: mit einer etwas kleineren Druckfläche, als der sehr gute Anycubic Vyper, aber dafür mit einem eigens entwickelten Direct Extruder Druckkopf und 25 automatischen Level-Punkten. Für Beginner perfekt?
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Der Anycubic Kobra bietet rudimentäre Funktionen, ein schneller Aufbau und eine Direct Extruder Druckkopf sowie ein automatisches Ausrichten per Anycubic LeviQ. Aktuell ist er ab 0,00€ auf erhältlich.
Technische Daten des Anycubic Kobra
Anycubic Vyper | |
Drucktechnik | FDM (Fused Deposition Modeling) |
Druckgröße | 220mm x 220 x 250mm |
Druckauflösung | ±0.1mm |
Genauigkeit | X/Y 0.0125mm; Z 0.002mm |
Düsendurchmesser 0.4 mm | 0,4mm, 1,75mm Filament |
Druckgeschwindigkeit: | <180mm/s (empfohlen 60-100mm/s) |
Düsen Temperatur: | max ≤260°C |
Hot Bed Temperatur: | max ≤110°C |
Stromverbrauch | 24V/14.6A (350W) |
Abmessungen /Gewicht | 48.6 x 43 x 48.6cm / ~7,5kg |
Besonderheiten | Autolevel LeviQ-Funktion (25 Punkte), Filament Sensor, Touch Display 4,3″, Single-Z- Achse,32-Bit- Stepper TCM2209, Gurtspanner X und Z-Achse |
Direct Extruder und LeviQ Leveling
Die große Besonderheit ist der sehr auffällige, eigenentwickelte Druckkopf mit Direct Extruder, sowie der Anycubic LeviQ Autolevel Lösung mit 25 Messpunkten. Das Druckbett verzichtet auf Stellräder an der Unterseite und wird komplett durch den Druckkopf gelevelt und entsprechend der minimalen Unebenheiten angepasst. Gerade für Anfänger ein sehr leichter Einstieg in die Welt des 3D Druckens.
(Der mächtige Druckkopf und der gelbe Levelsensor)
Der Direct Extruder im Druckkopf ist ebenso gut und praktisch, um allerlei Filament ohne größere Probleme zu drucken, da hier das Filament direkt in den Kopf gezogen wird und nicht wie üblich geschoben.
Die verbaute Düse ist aktuell nicht bekannt, kommt aber im Standard maß mit 0,4mm Öffnung daher. Somit kann ich das handelsübliche Filament im 1,75mm Durchmesser kaufen und nutzen.
So lässt sich bequem PLA, TPU /Flexibles Filament drucken. ABS und PETG sind natürlich auch kein Problem, wobei ein geschlossenes Gehäuse hier von Vorteil wäre. Der Druckkopf selbst kann bis zu 260°C erreichen.
Das Leveln wird als Menüpunkt auf dem Display ausgewählt, nach dem erwärmen der Druckfläche werden einzelne Punkte angefahren und gemessen. Nach dem beenden dieser Messung muss man den Z-Offset Punkt festlegen. Also wie üblich ein Stück Papier genommen und auf leichten Widerstand zur Düse gebracht und den Wert abgespeichert.
(Den Z-Offset Punkt muss man aber weiterhin manuell einstellen)
Flexible Druckfläche
Wie auch schon bei anderen Enycubic 3D Druckern ist die Druckfläche, aus magnetischem Federstahl, befestigt und kann mit einem Handgriff abgenommen werden. Dadurch ist sie leicht und flexibel und lässt fertige Modelle durch ein biegen, leicht ablösen.
Die Druckbetttemperatur liegt bei maximal 100°C. Die Haftung auf dem Druckbett stellt ebenfalls kein Problem dar, da konnte Anycubic in der Vergangenheit schon überzeugen.
(Haftet sehr gut wie eh und je)
Die nutzbare Druckfläche liegt bei 220x220x250mm. Für die meisten Modelle genügt diese Fläche, für einige wird man wohl Anpassungen vornehmen müssen. Da man mit den 3D Programme/Slicern aber sehr flexibel in der Auswahl ist, spielt das nur bedingt eine Rolle. Das skalieren von Modellen in der Größe ist eine Standardfunktion, teilen/Schneiden etc. zb unterstützen nicht alle Programme.
Welches Programm ihr nutzt, liegt letztendlich an euch: Cura, Repetier Host, Slic3r, Simplify3D etc.
Im Test nutzte ich Cura 4.13.1 mit dem beiliegenden Anycubic Profil für PLA sowie den Creality Slicer 4.8. ohne weitere Anpassungen.
Leichter & schneller Aufbau
Im Gesamten müssen nur 4 Bauteile angeschraubt/befestigt werden. Anycubic bewirbt, dass der Drucker in nur 10 Minuten aufgebaut werden kann. Letztendlich ist der Aufbau ähnlich wie bei Anycubic Vyper sicher schnell erledigt. Auch Anfänger oder Einsteiger sollten hier keine Probleme mit der beiliegenden Anleitung bekommen.
(Sauber und sicher verpackt wie üblich)
Tatsächlich gestaltet sich der Aufbau wirklich leicht. Die Z-Achse ist komplett fertig und wird mit 4 Schrauben auf der Basis befestigt. Danach steckt man nur noch die Kabel der einzelnen Motoren ein und zum Display, das auch mittels drei Schrauben befestigt wird, ein. Der Filamentrollenhalter ist vermutlich der letzte Schritt, den man durchführt. Das ganze dauert je nach Erfahrung etwa 30 Minuten, wenn man sich Zeit lässt.
(Wenige Einzelteile, im Hintergrund die eine Z-Achsenführung)
Die Anleitung stellt das gut dar und gibt ebenfalls Tipps für die Stabilität des Druckkopfes, des Druckbettes und für die Gurtspannung der Y und X Achse. Entsprechendes Werkzeug liegt bei.
Schade hingegen ist, dass man nur eine Z-Achse verbaut hat, das hat der Anycubic Vyper mit zwei Z-Achsen besser vorgemacht.
Touchscreen
Bildschirme an 3D Druckern gehören schon lange zur Standardausrüstung. Im Anycubic Kobra liegt erneut ein 4,3″ Farb-Touchdisplay bereit. Darüber startet ihr den Filamentwechsel, last den Autolevel Sensor seine Arbeit machen oder beginnt einen Druckvorgang.
Die Lesbarkeit und Bedienung sind gut. Tiefgreifende Veränderungen, um den Drucker auch zu kalibrieren liegen aber nicht vor. E-Steps oder ähnliches lassen sich nicht einstellen. Hier richtet sich der Drucker definitiv an die Einsteiger. Ansonsten ist aber alles Relevante gut zu erreichen. Die Spracheinstellung bietet allerdings nur englisch und chinesisch an.
Recht laute Betriebsgeräusche
Der Druckvorgang an sich ist recht leise, dank leiser Stepper Motoren. Der Lüfter des Gehäuses ist allerdings recht laut, mit einem kontinuierlichen surrenden Lüftergeräusch. Hier muss man den Standort weise wählen.
Durchschnittliche Druckergebnisse
Auf der beiliegenden MicroSD Karte befindet sich die Anycubic Eule. Die hab ich auch direkt ausgedruckt. Das dauerte gut 1:30 Stunden. Das Ergebnis ist solide. An der Brust hängen einzelne Federn runter, die Rückseite hat stark sichtbare Layerlinien.
(Testdruck mit der fertigen Anycubic Datei der MicroSD Karte+Anycubic Filament)
Beim zweiten Versuch, slicte ich die Datei selbst mit Cura und dem beiliegenden Anycubic Profil von der Micro SD-Karte. Das Ergebnis ist sich recht ähnlich, hat aber im Nacken einen recht dicken Schichtstreifen.
(Testdruck mit Cura + Anycubic PLA Profil+Anycubic Filament)
Aktuell befindet sich eine weitere Eule im Druck, die ich per Creality Slicer 4.8 gefertigt habe. Als Drucker hab ich hier den Ender-3 als Basis genommen, da es sich ja um ein Programm von Creality handelt und entsprechende Datenbankeinträge zu anderen Druckern fehlen.
(Creality Slicer 4.8+ Anycubic Filament)
Das Ergebnis ist aber ebenso ernüchternd, die Kühlung des Druckkopfes scheint nicht optimal zu sein. Die Überhänge schauen nicht gut aus und selbst die kleinen Ohren in 0,2mm Schichthöhe gedruckt sind suboptimal umgesetzt. Der Überhang Testdruck kann als gescheitert gewertet werden. Ich glaub, ich sollte die Düse wechseln.
(Offenen Schichten, dicke Würste an den filigranen Zahlen, die Düse muss getauscht werden)
Düsenwechsel und anderes Filament
Nun gut, neuer Versuch, Düse getauscht und erneut die Eule gedruckt. Das Druckbild ist auf jeden Fall sichtbar besser, aber immer noch mit sichtbaren Schichtstreifen. Hier muss der Flow noch etwas angepasst/reduziert werden.
(immer noch nicht perfekt, aber besser als mit der ersten Düse: Cura+ Anycube Filament)
Mit andern Filament (Geeeetech) scheint das Druckergebnis auch deutlich besser aus. Wobei nach wie vor immer wieder mal dunkles/schwarzes Filament partiell ausgedruckt wird. Das stört und versaut das Druckbild auch an der Stelle. An allen anderen Bereichen passt es nun aber. Je mehr ich drucke, umso sauberer wird das Druckbild, zumindest fühlt es sich so an. Dennoch ist momentan einfach noch zu viel Restfilament im Druckbild.
(Benchy Schiffchen nach Düsentausch und mit dem Geeetech Filament)
Ja so langsam wird es was, das Benchy Schiffchen wurde beim zweiten Druck etwas besser gedruckt und die dunklen Filamentreste scheinen langsam auch komplett beim Druck verschwunden zu sein.
(Sichtbar bessere Ergebnisse nach dem Düsentausch, Flow 100%)
Den 3D-Printer Overhang Test hab ich nach dem Düsenwechsel auch erneut gedruckt, das Ergebnis ist deutlich besser als vor dem Tausch. Ebenso hab ich einen Oberkörper eines Orks gedruckt, der ziemlich gut ausschaut, lediglich die langen Zähne und der Schmuck am Ohr sind nicht so gut umgesetzt. Auch hier bestätigt sich die nicht ganz perfekte Kühlung des Druckkopfes, wie man am Overhang Test auch erkennen kann.
(Das schaut nun endlich fast so aus wie ich es mir vorgestellt habe, Flow reduziert auf 95%)
Übrigens hat das graue Anycubic Filament an mein Sidewinder X2 Drucker sehr gut funktioniert. Also lag es beim Anycubic Kobra an der ersten Düse, die ich ja im Verlaufe des Tests getauscht habe.
Durchweg ist die Druckqualität nun als gut zu bewerten, die Kühlung aber beim Druck nicht perfekt. Tatsächlich scheine ich aber ein Montagsmodell erwischt zu haben, denn in anderen Reviews und Testberichten, die man im Netz findet, dort sah das Druckbild mit dem ersten Druck sichtbar besser aus, als es meine Ergebnisse tun.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Mit dem eigens entwickelten Druckkopf, der verbundenen automatischen Nivellierung/Leveln der Druckfläche richtet sich der Drucker nicht nur an Einstiger. Das ist auch bei fortgeschrittenen Nutzern ein gern gesehenes Feature.
Die Druckfläche mag etwas kleiner ausfallen als üblicherweise, dafür gibt es aber auch den Anycubic Kobra Max, der gleich 40x40x40cm Druckfläche ermöglicht. Platz auf dem Schreibtisch ist natürlich eine Voraussetzung. 😁
Der Aufbau wird schnell gehen und keine Probleme bereiten. Technisch gesehen, mit dem Gurtspanner, dem Druckkopf etc. wird es auch keine Probleme geben. Schade hingegen ist aber die Tatsache, dass nur eine einzelne Z-Achse verbaut wurde und nicht die Z-Doppel Achse, die für eine saubere Führung in der Höhe führt und für ein besseres Druckbild sorgen kann. Auch die Belüftung des Druckes ist nicht ganz passend.
Im Kern eigentlich nichts Dramatisches, aber der Anycubic Vyper liegt im ähnlichen Preissegment und bietet neben der doppelten Z-Achse, ein wenig mehr Druckfläche und verfügt aber auch über eine Autolevel-Funktion und liefert direkt nach dem Aufbau die deutlich sichtbaren, besseren Druckergebnisse.
Matej
12.11.2022, 15:27komisch, in allen anderen Reviews druckt der gut wie jeder andere in der Preisklasse.
Keine Ahnung was du dann die letzten 8 Jahre gemacht hast aber vll solltest du dir n anderen Job suchen und die Finger von Druckern lassen.
Ronny
12.11.2022, 22:22Vielleicht liegt es ja auch einfach an meinem Testgerät, vielleicht auch nur am Filament. Den ganzen Vorgang hab ich aber im Detail beschrieben, auch das ich die Düse wechselte, ebenso wie das Filament und ebenso auch unterschiedlichste Slicer genutzt habe.. Das spiegelt eben meine persönlichen Erfahrungen im Testzeitraum wieder. Das es bei anderen anders sein kann ist absolut möglich.
Aber dein letzter Satz ist dezent respektlos. Sprichst du auch so mit deinen Mitmenschen? Statt so persönlich und beleidigend zu werden: wie wäre es mit Lösungsvorschlägen oder Input der auch anderen helfen könnte….
Bastler72
23.11.2022, 17:13Vielen Dank für das ausführliche Review.
Wie immer sachlich und ausführlich genug, um sich einen Überblick zu beschaffen
Weiter so 👍🏽
Ronny
24.11.2022, 08:16Dankeschön 🙂