Anbernic RG406V Testbericht – ab 159€ – performante Hochkant-Neuauflage auch für PS2 Emulationen 4″ 960 x 720P, UniSOC T820, 8 GB RAM, Android 13
Der Anbernic RG406V kombiniert ein nostalgisches Design mit moderner Hardware und Android 13. Er bietet eine solide Leistung für Emulationen bis hin zu PS2 und GameCube, während die Akkulaufzeit und erweiterbare Speicheroptionen für langfristigen Spielspaß sorgen.
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Der Anbernic RG406V bietet eine spannende Kombination aus Retro-Design und aktueller Hardware. Sein 4-Zoll-IPS-Display im altbekannten 4:3-Format mit 960 x 720 Pixeln erinnert an klassische Konsolen, während die Hardware unter der Haube für deutlich mehr Power sorgt. Wer nostalgische Klassiker von Game Boy bis PlayStation 2 wiederbeleben möchte, findet hier ein Gerät, das dafür perfekt ausgelegt ist.
Technische Daten des Anbernic RG406V
Anbernic RG406V | |
Display | 4″, IPS, 960 x 720 Pixel, 4:3, Touchscreen |
Prozessor | Unisoc T820, Octa-Core, 2,7 GHz, 6nm |
Grafikchip | Mali G57 850 MHz |
RAM | 8 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 128 GB, UFS 2.2, erweiterbar (MicroSD Slot) |
Akku | 5500 mAh, ~8 h Laufzeit |
Konnektivität | Dual-Band WLAN 2,4 & 5 GHz, Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | USB-C, WLAN Cast Videoausgabe 3,5mm Klinke |
Unterstütze Systeme | PS1, PS2, GameCube, CPS, FBA, NEOGEO, GBA, GBC, GB, SFC, FC, MAME, MD, GG, PCE, NGPC, SMS, WSC, N64 |
Maße / Gewicht | 14,5 x 10,5 x 2,9 cm / 289 g |
Betriebssystem | Android 13 |
Features | Aktive Kühlung mit bis zu 9000 U/min, LED beleuchtete RGB Hall-Effekt Analogsticks |
Preis UVP | 167,99$ |
Display und Design: Hommage an den Game Boy
Das Design des RG406V erinnert an den Game Boy, nur eben größer und mit modernen Elementen wie abgerundeten Kanten und einer Vertiefung auf der Rückseite für besseren Halt. Die Tasten sind klassisch unter dem Display angeordnet, was sich vor allem bei Retro-Spielen bewährt. Der 4-Zoll-Touchscreen mit 4:3-Verhältnis und einer Auflösung von 960 x 720 Pixeln bietet genügend Schärfe, um die alten 8- und 16-Bit-Klassiker in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
(Ob nun alte oder eher neue Konsolen: die Bedienelemente taugen für alle Konsolen)
Das Display selbst macht direkt nach dem Einschalten wieder Freude. Die Darstellung ist für die eher geringe Auflösung aber durchgehend scharf, die Farben mit einer ordentlichen Portion Sättigung versehen und so wirkt die Darstellung ziemlich farbig und lebendig. Die Blickwinkel sind wieder IPS Display typisch gut und die Toucheingaben werden auch sofort umgesetzt.
Hardware: Mehr Leistung unter der Haube
Angetrieben wird der RG406V von einem Unisoc T820 Octa-Core Prozessor mit 2,7 GHz, der zusammen mit 8 GB LPDDR4X-RAM und 128 GB UFS 2.2-Speicher genug Leistung bietet, um auch anspruchsvollere Emulationen wie die von GameCube, PS2 oder Dreamcast zu bewältigen. In vielen Fällen sind flüssige 60 fps drin, auch wenn bei besonders fordernden Titeln wie God of War 2 gelegentlich Schwankungen auftreten können.
Performance einiger Systeme
Für dieses System sorgen die klassischen Emulationen wie NES, SNES, GameBoy, MegaDrive, PSx und PSP nur für ein müdes Lächeln. Hier liegen keine Probleme oder Leistungseinbußen vor. Entsprechend kurz kann ich die 8 und 16 bis hin zu 32 Bit Klassiker, inbegriffen N64 und Segas Dreamcast abhaken.
Ein Ridge Racer auf der Wii laufen sauber, und das gilt dann im Prinzip für alles was von der Wii Emulation oder der Vorgängerkonsole dem GameCube zur Verfügung steht. Auch spiele wie Zelda: Windwaker machen da keine Ausnahme
(GameCube und Wii? Auch kein Problem)
Die Playstation 2 Emulation macht einen sehr guten Eindruck: ein Armored Core: Verdict Day läuft flüssig und mal eben ein Resident Evil 4 eben in der Hosentasche spielen? Kein Problem, auch hier hat der Octa-Core und die GPU genug Dampf um die geforderten 30fps des Spiels sauber zu erreichen. Hochkaräter wie God of War 2 laufen tatsächlich auch mit überwiegend soliden 50-60 fps über den wirklich guten Screen. Framedrops hier und da liegen aber vor, ebenso gelegentlich mal ein etwas leierndes Audio oder Stottern der Soundwiedergabe. Das kann aber mit tiefgreifenden Einstellungen des Emulators auch bewältigt werden. Devil May Cry 3 dahingegen läuft aber mit ~30fps zu langsam und wirkt wie in Zeitlupe.
(Resident Evil oder God of War 2? Kein Problem für den RG406V)
Nintendo 3DS? Auch diese portable Konsole läuft. Anfänglich kann es aber immer wieder zu kurzen Rucklern oder Hängern kommen (je auch Spiel) da erst die Shader kompiliert werden müssen, ist dies einmalig getan, läuft auch ein Resident Evil Revelations sauber mit 30 fps über den Screen.
(Nintendos 3DS läuft auch gut auf dem Gerät)
Betriebssystem: Flexibilität mit Android 13
Der RG406V läuft auf Android 13, was im Gegensatz zu vielen anderen Retro-Handhelds mehr Flexibilität bietet. Über den Google Play Store können Emulatoren, Apps und sogar ältere PC-Spiele heruntergeladen und genutzt werden. Das bringt viele Vorteile, aber auch potenzielle Nachteile, wie eine gewisse Unübersichtlichkeit bei zu vielen installierten Apps. Glücklicherweise gibt es ein übersichtliches Frontend, das die Spiele-Auswahl nach System sortiert und leicht zugänglich macht. Ein kleines Systemupdate des Herstellers kam zwischenzeitlich auch rein und behob einige nicht näher genannte Fehler.
(Auf Knopfdruck weg aus der überladenen Android Oberfläche zur praktischen Frontend-Übersicht)
Etwas seltsam ist der Umstand, dass der Menüton nicht über die normale Lautstärke geregelt wird, sondern einen Benachrichtigungston darstellt. Der letztendlich im System separat gesteuert wird. Dementsprechend kann es vorkommen, dass man Menütöne lauter vorliegen hat als der eigentliche spätere Gamesound.
Kühlung und Steuerung: Komfortable Features
Ein weiteres Highlight des RG406V ist das aktive Kühlsystem mit einem Lüfter, der mit bis zu 9000 U/min arbeitet, um das Gerät auch bei intensiven Gaming-Sessions kühl zu halten. Die Hall-Effekt-Analogsticks, die gegen Drift immun sind, und die RGB-Beleuchtung der Sticks sorgen für ein modernes Spielerlebnis, auch wenn sie bei älteren 8- und 16-Bit-Spielen seltener zum Einsatz kommen.
Nach wie vor handelt es sich um einen eher kompakten Handheld, der etwas wuchtiger wirkt, aber gut in der Hand liegt. Sollten beide analog Sticks parallel zur Nutzung kommen, könnte es für größere Hände aber vielleicht etwas eng werden. Die Griffmulden auf der Rückseite sorgen aber dennoch für eine sehr gute Haptik. Die 4 Aktionstasten drücken sich mit einem soliden Druck recht gut, haben aber einen eher tiefen Hub. Die beiden All-Sensoren fühlen sich sehr angenehm und leicht weich in der Steuerung an, sind aber sehr präzise.
Akku und Speicher: Lange Laufzeit, erweiterbarer Speicher
Mit einem 5500 mAh Akku liefert der RG406V eine Spielzeit von bis zu 8 Stunden, bevor er wieder ans Ladegerät muss. Der 128 GB interne Speicher bietet ausreichend Platz für viele Spiele, und dank des MicroSD-Slots lässt sich der Speicher bei Bedarf weiter erweitern. Viele Shops liefern bereits eine vorinstallierte MicroSD-Karte mit, was den Einstieg erleichtert.
Soundtechnisch hat man zwei Schlitze auf der Unterseite des Gerätes verbaut, aus denen der Klang kommt. Die Qualität ist soweit gut und untermalt das Gesehen durchschnittlich gut. Wer besseren Klang sucht, nutzt einfach Bluetooth oder den 3,5 mm Audio Port.
Spiele dabei?
Die beiliegenden Spiele sind natürlich erneut eine Grauzone. Strenggenommen sind es schlicht und ergreifend Raubkopien. Da aber die alten Vertreiber, bis auf Nintendo, kein finanzielles Interesse mehr daran haben, wird es so hingenommen. Die meisten Spiele sind übrigens auch nur in Englisch spielbar, einige EU Versionen liegen aber auch vor. Da man sie aber auch gegen eigene ROMS/ Spiele austauschen kann, nur bedingt ein Problem. Im Zweifelsfall lasst ihr die Version mit beilegender Speicherkarte und Spielen einfach außen vor.
Einschätzung: Für wen lohnt sich der RG406V?
Der Anbernic RG406V richtet sich an Retro-Fans, die eine Kombination aus klassischem Handheld-Design und moderner Android-Plattform suchen. Wer den Vorgänger besitzt, wird hier jedoch keine riesigen Sprünge in der Performance feststellen, auch wenn das neue Modell mit schnellerer Hardware punktet. Für diejenigen, die mehr Power benötigen, lohnt sich ein Blick auf Alternativen wie das Steam Deck. Wer es hingegen etwas einfacher mag, könnte mit dem RG40XX besser bedient sein, das ohne Android und Analogsticks auskommt.