Anbernic RG35XXSP ab 60€ – Klappbarer Retrohandheld im Gameboy Advance SP Stil 3,5″ 640x 480, Quad-Core, 30 Emulatoren, 3300mAh Akku
Anbernic hat einen Lauf. Alle naselang kommt ein optisch neuer Handheld raus. Dieses Mal orientiert man sich am klassischen Game Boy Advance SP mit klappbaren Display. Aber nicht zu verwechseln mit einem Foldable Displays. 😅
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Technische Daten des Anbernic RG35XX SP
Anbernic RG35XX SP | |
Display | 3,5″ 640 x 480p, IPS, voll laminiert |
Prozessor | H700 Quad-Core 1,5GHz |
Grafikchip | Mali G31 MP2 |
RAM | 1 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64 GB+ MicroSD Karte (je nach Shop) |
Akku | 3300 mAh Akku, 8h Laufzeit |
Konnektivität | Bluetooth 4.2 (für Controller), Dual-Band 5GHz WLAN |
Anschlüsse | USB-Typ-C, Mini HDMI Ausgang, 3,5mm Klinke |
Features | Klappbares Display, Hall-Magnete, Auto Standby beim Schließen, WLAN Multiplayer, Vibration, Videoausgang |
Unterstütze Systeme | 30+ Systeme, alle gängigen 8/16/64 Bit Generationen, N64, Dreamcast, PSX & PSP |
Maße / Gewicht | 8,9 x 8,5 x 2,7 cm |
Betriebssystem | Linux |
Preis UVP | 64,99 $ |
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
(Die Neuinterpretation zwischen altbekannten Klassikern aufgereiht)
Optik
Das kenne ich doch irgendwo her? War da nicht anno 2003 mal was? Richtig im Jahre 2003 veröffentlichte Nintendo den Nachfolger des GameBoy Advance in einem klappbaren Format. Extrem Hosentaschentauglich und jederzeit einsatzbereit. Damals gab es sogar eine coole Version mit Tribals drauf. Viele von euch werden den sicherlich noch kennen. Und eben genau diesen Formfaktor mit einklappbaren oder klappbaren Display hat sich Anbernic zum Vorbild genommen.
Natürlich mit wesentlich leistungsstärkerer Hardware und einem ebenso wesentlich besseren Display. Optisch aber bleibt man dem Original ziemlich treu. Zudem gibt es unterschiedlichste Farbgebungen, die im klassischen Retro grau, Silber, ebenso transparenten Blau oder schwarz daherkommen.
Display
Das Display ist wie bei den gängigsten Anbernics der 35xx Serie mit 3,5 Zoll und einer 640 x 480 Pixel Auflösung ausgestattet. Hier kommt wieder ein voll laminiertes IPS Display zum Einsatz, das schon in den anderen Handhelds überzeugen konnte. Nach wie vor ist es auch klappbar geblieben (auch in unterschiedlichen Winkeln) und wurde mit Aluminiumschienen und Hall-Magneten auf ein neues Level gebracht. Die zusätzlichen Magneten sorgen beim Schließen für den Standby-Modus, beim Öffnen läuft das System wieder an.
(Anbernic RG35xx SP vs GameBoy Advance SP)
Prozessor
Hier kommt erneut ein altbekannter Prozessor zum Einsatz: Allwinner H700 Quad-Core 1,5 GHz Prozessor. Dieser Prozessor stammt aus dem Jahre 2021, ist entsprechend schon eher alt und auch nicht wahnsinnig schnell.
Für die gängigen Emulationen genügt die Leistung aber auch um N64, Playstation 1 und teils auch für leichte PSP Titel emulieren. Hierfür stehen aber auch nur 1 GB LPDDR4X RAM zur Seite und 64 GB interner Speicher, der aber leicht per MicroSD Karte erweitert werden kann. Die meisten Verkäufer legen eh eine weitere 64/128 GB Karte mit bei, die Unmengen an Spielen beinhaltet.
Unterstützte Systeme
Original Spiele Cartridges der Gameboy Ära kann man hier leider nicht in das Gehäuse stecken. Sämtliche Systeme werden nur emuliert, also es wird versucht per Software und Hardware Power die entsprechenden Konsolen zu simulieren. Insgesamt werden wieder über 30Plattformen jeglicher Art unterstützt. Das Linux System kann da auch auf Klassiker wie Atari zurückgreifen, ob hier aber entsprechende Spiele beiliegen können wir so pauschal nicht beantworten. Von NES zu SNES, GameBoy/Color/Advance, MasterSystem, MegaDrive, NeoGeo, Capcom Play System 1/2/3, Arcade Emulation, bis hin zu Playstation 1 und PSP ist so ziemlich alles bei.
In den meisten Fällen liegt bereits eine MicroSD Karte mit Spielen bei, hierbei sollte man aber wissen das die überwiegende Anzahl der Spiele nur in Englisch, teils sogar nur in Japanisch gespielt werden können. Ein paar Spiele liegen aber auch in europäischen Versionen mit deutschen Texten vor. Wem das nicht schmeckt, kann aber jederzeit die MicroSD Karte in den PC stecken und ungeliebte Spiele oder Versionen löschen oder austauschen.
Performance der Emulationen
Wie oberhalb schon angerissen, kennen wir die Hardware dieses Handhelds schon von anderen Anbernic Geräten. Entsprechend liegen hier keine Performance-Unterschiede vor. Entsprechend laufen die 8 und 16 Bit Emulationen aus dem Hause Atari, NeoGeo, Nintendo, Sega und allen bekannten Arcade Spielen absolut ohne Probleme. Gehobenere Emulationen wie N64, NDS oder Playstation 1 laufen ebenso sehr rund.
(PSP Emulation: von 20-30 fps ist bei GOW alles dabei)
Die Königsdisziplin stellt aber schon die PSP Emulation dar. PSP Titel können durchweg aber auch gut gespielt werden, hier ist es aber sehr stark von dem jeweiligen Spiel abhängig. So läuft Burnout in 3x facher Auflösung sehr rund, ein God Of War hingegen fällt gerne mal auf 20 Frames auch mit aktiviertes Frameskipping, herab.
Zudem muss man die Steuerung manuell anpassen, denn bestimmte PSP Titel lassen sich eigentlich nur per Analogstick bedienen. So würde von Werk aus Kratos keinen Millimeter laufen. Einige Titel wie Tekken 6 haben zudem aber noch Sound-Probleme.
Unter dem Reiter „RA-Spiel“ mit dem Retroarch Symbol befinden sich mehr Emulatoren als im Menüpunkt „Spielräume“. Hier findet man auch N64 und Segas Dreamcast. Die Dreamcast Emulation läuft mit den getesteten Spielen wie Crazy Taxi oder Dead or Alive 2 ziemlich gut über den Screen und auch die Steuerung klappte direkt gut.
(Dreamcast läuft rund ohne Tonprobleme)
Nintendo N64 ist etwas verhalten in der Auswahl, das angetestete Wave Race lief aber konstant mit 50fps sauber. Bei der Bedienung muss man aber auch erneut die Steuerung anpassen. Wave Race hab ich aber dennoch nicht steuern können, wer weiß, wo der Fehler lag. Andere Titel wie Nuclear Strike 64 ließen sich wunderbar steuern.
(N64 läuft eigentlich super mit 60fps, lässt sich aber nicht immer steuern, Anpassung notwendig)
Anschlüsse & Konnektivität
Die Anschlüsse halten sich hier wie gewohnt zurück: der USB-Typ-C Port wird zum Beladen verwendet oder als OTG Schnittstelle für einen externen Controller. Diese könne aber auch per Bluetooth 4.2 kabellos eingebunden werden.
Erfreulicherweise liegt auch ein HD Ausgang in Form von mini HDMI vor um an einem großen Display oder TV spielen zu können. Durch das integrierte 2,4 & 5 GHz WLAN können auch Multiplayerpartien im gleichen Netzwerk gezockt werden. Gerade hier kann die Bluetooth Anbindung auftrumpfen.
Akku & Lautsprecher
Hier bleibt man bei den gleichen oder ähnlichen Dimensionen wie in der 35XX Serie üblich. Die 3300 mAh Kapazität sollen für bis zu 8 Stunden Spielspaß sorgen. Je nach Emulation und benötigter Systemleistung kann sie kürzer, aber auch länger ausfallen. Beladen wird per USB-Typ-C Port mit 5v/1,5 A. Durchweg enttäuscht, die Akkulaufzeit aber nicht.
Der verbaute Lautsprecher hat eine gute Lautstärke und untermalt das gespielte Geschehen recht gut. Wer den Klang nicht mag, nutzt einfach den 3,5mm Audioport.
Fazit/Einschätzung Anbernic RG5XX SP kaufen?
Der Formaktor ist nach über 20 Jahren immer noch genial. Dank neuer Hardware und vor allem einem wesentlich besserem Display kann man so alte Retro Klassiker der 8 und 16 Bit Ära wieder aufleben lassen. Modernere Ableger wie N64, Playstation 1 oder zum Teil auch Playstation Portable werden ebenfalls unterstützt. Die Displayauflösung ist optimal für die genannten Generationen, oft fällt die eigentliche Auflösung ja noch geringer aus.
Durchweg kann man hier direkt wieder zuschlagen, sofern man noch keinen Retro Handheld besitzt. Aufgrund der Vielzahl der Geräte wird es seitens Anbernic aber nun extrem unübersichtlich und die Hardwarebasis ist oft dieselbe. Unterschiede liegen oft nur im Formfaktor. Preislich kann man hier aber gerade als Import mit etwas über 60€ kaum meckern. Die Systeme laufen gut und lassen sogar Custom Firmwares laufen, die teils etwas mehr Performance aus einigen Emulationen holen können.