70mai Omni 4K ab 340€ – Kamera mit rotierendem Blickfeld Sony IMX678 Sensor, 4K@60 FPS, bis zu 512 GB microSD, USB-C, WiFi 6
Die 70mai Omni 4K ist eine hochauflösende Dashcam mit motorisierter Rotation, die durch klare technische Ausrichtung überzeugt. Ihre Stärken liegen in der Bildqualität und Funktionsvielfalt, während Einschränkungen bei Automatisierung und Komfort berücksichtigt werden müssen. Besonders interessant ist die Möglichkeit zur Erweiterung über Rückfahrkamera und LTE-Modul.

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Dashcams zählen mittlerweile zur optionalen Grundausstattung vieler Fahrzeuge. Die neue 70mai Omni 4K will sich durch technische Besonderheiten wie eine motorisierte Kameraeinheit und hohe Auflösung abheben – bleibt dabei aber nicht frei von Kompromissen. Eine nüchterne Betrachtung der Funktionen zeigt, wo das Gerät punktet und wo Abstriche gemacht werden müssen.
Motorisierte Rotation und Steuerung
Im Zentrum der Dashcam steht ein rotierbares Kameramodul, das sich per Motor um 360° drehen lässt. Die Steuerung erfolgt entweder per Knopfdruck am Gerät, per App oder über einfache Sprachbefehle wie „Capture left“ oder „Camera reset“. Die Kamera fährt dann in die entsprechende Position. Eine Gesichtserkennung zur automatischen Innenraumaktivierung ist nicht vorhanden. Der Antrieb läuft leise, die Reaktionszeit liegt im praxisüblichen Rahmen.
Bildsensor, Auflösung und FPS
Als Bildwandler dient der Sony Starvis 2 IMX678, ein rückwärtig belichteter CMOS-Sensor mit erhöhter Lichtempfindlichkeit. Die Kamera bietet native 4K-Aufnahme mit 60 Bildern pro Sekunde – ohne Interpolation. In Verbindung mit der optionalen Rückfahrkamera (1920 x 1080 @30 FPS) reduziert sich die Frontkamera auf 4K@30 FPS. Die Bilddaten werden in H.265 komprimiert. Bei Nachtaufnahmen kann auf eine automatische HDR-Bearbeitung zurückgegriffen werden. Eine manuelle Belichtungssteuerung steht nicht zur Verfügung.
Speicher und Stromversorgung
Die Dashcam verfügt über einen microSD-Kartenslot mit bis zu 512 GB Unterstützung – eine Erweiterung im Vergleich zum Vorgänger mit festem internen Speicher. Die Stromversorgung erfolgt über USB-C (5V), wahlweise per Zigarettenanzünder oder optionalem Hardwire-Kit. Letzteres ermöglicht den Parkmodus mit Erschütterungserkennung und optionaler „Preroll“-Funktion, bei der bis zu 20 Sekunden vor dem Event mitgesichert werden.
Konnektivität und App
Die Verbindung zur App erfolgt via WiFi 6, was bei der Übertragung größerer Dateien (4K) die Datengeschwindigkeit deutlich erhöht. Die Kamera bietet kein integriertes LTE, ein separates LTE Modul ist optional erhältlich. Die App erlaubt Zugriff auf gespeicherte Aufnahmen, Einstellungen sowie die manuelle Auslösung von Kameradrehungen.
Bedienung und Anzeige
Die Dashcam besitzt ein 1,4 Zoll großes Farbdisplay, das Statusinformationen und eine Livebild-Vorschau anzeigt. Navigation erfolgt über Touch-Funktion. Die Sprachsteuerung ist derzeit nur auf Englisch verfügbar, unterstützt aber grundlegende Kommandos für Kamerasteuerung, Fotoauslösung und Ansichtwechsel zwischen Front- und Rückkamera.
Sensorik und Aufnahmewinkel
Neben dem Bildsensor ist ein G-Sensor für Kollisionsdetektion verbaut. Die Aufnahmen werden bei Ereignis automatisch gesichert. Die Hauptkamera deckt ein Sichtfeld von 140° horizontal ab. Die Rotation ermöglicht theoretisch eine komplette Rundumsicht, ist aber von manueller Auslösung oder Sprachbefehl abhängig. Im Parküberwachungsmodus (mit dem optionalen Hardware-Kit) folgt die Kamera selbstständig sich nähernden Personen.
Verarbeitung und Zubehör
Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Kameraeinheit ist fest integriert. Zur Montage dient ein Klebepad mit Kugelgelenk, das eine Feinjustierung ermöglicht. Die Rückfahrkamera wird per Kabel verbunden und besitzt ebenfalls eine variable Halterung. Das Set enthält diverse Adapter (USB-A, Zigarettenadapter mit Durchleitung), ein Stromkabel sowie ein Verbindungskabel zur Rückkamera.
Einschätzung
Die 70mai Omni 4K bietet ein technisch interessantes Konzept mit motorisierter Kamera und hoher Auflösung, richtet sich jedoch eher an Nutzer mit überschaubaren Ansprüchen an Automatisierung und Bedienkomfort. Aktuell nur englische Sprachbefehle, sowie die reduzierte Bildrate bei Dualbetrieb sind relevante Einschränkungen. Die optische Qualität ist für eine Dashcam jedoch sehr gut – insbesondere durch den hochwertigen Sensor. Im Zusammenspiel mit dem optionalen Zubehör lässt sich ein umfassendes Überwachungssystem realisieren, bleibt aber von der Funktionalität her klar auf den Bereich Beweissicherung und Dokumentation begrenzt.