1MORE SonoFlow ab 50€ – LDAC Hi-Res Audio und lange Akkulaufzeit Over-Ear, ANC, LDAC Hi-Res, 70H Akku

Optisch bekommt man einen klassischen Over-Ear, ohne viel Schnickschnack. Sie bestehen großteils aus leichtem Kunststoff, dass sie einen angenehmen Tragekomfort vorweisen können. Erhältlich sind sie ausschließlich in Schwarz, wobei das innen Polster in Rot hervorsticht, was man beim Tragen aber überhaupt nicht auffällt.

Die Bedienelemente befinden sich komplett am rechten Ohrhörer. Links befindet sich ausschließlich der USB-C-Anschluss in Rot gehalten. Unterstützt wird auch 3,5 mm Klinke, welcher ebenfalls in Rot gehalten ist, um das ein wenig aufzupeppen. Zudem gibt es zwei einzelne lauter/leiser Tasten, einem ANC Button, natürlich dem Power-Button.

Leider gibt es keine IP-Zertifizierung, sicher vertragen sie aber bestimmt auch ein bisschen Spritzwasser. 

Gute Verarbeitung, aber nur Kunststoff

Grundsätzlich gibt es an der Verarbeitung nicht wirklich was zu bemängeln. Billig wirkt der Kopfhörer keines Falles, besteht aber überwiegend aus Kunststoff. Bedauerlicherweise auch die Scharniere des drehbaren Gelenkes. Der Kopfbügel besteht ebenfalls aus Kunststoff, hat aber einen Metallstreifen für die Positionierung der Kopfgröße bekommen. 

Angenehmer Sitz 

Die Ohrpolster sind angenehm weich und umschließen meist die Ohren. Der Kopfbügel ist ebenso recht gut gepolstert, spürbar ist er schon, aber je nach Haarschopf und persönlicher Einstellung kann das unterschiedlich ausfallen. Auch nach längerem tragen ist der 1More Sonoflow recht angenehm auf dem Kopf. Je nach Wetterlage bekommt man aber auch hier gelegentlich warme Ohren.

Für den Sport sind die Over-Ears nur bedingt geeignet. Zwar wiegen sie gerade mal 250 g, können bei intensiven Bewegungen aber dennoch vom Kopf rutschen. Das ist eben auch Bauform typisch bei Over/On-Ears Kopfhörer.

An die Position der Bedienelemente muss man sich aber erst einmal gewöhnen. Hat man es verinnerlicht, findet man die Lautstärke-Tasten auf der Rückseite bzw. den Power On/ Pause Taster auf der Front halbwegs gut.

Mit den Tasten lassen sich Titel überspringen, Anrufe annehmen, Gespräche beenden und natürlich die Lautstärke einstellen.

Gute Ausstattung

Wie die meisten Wireless Over-Ear-Kopfhörer, sind sie mit 40 mm dynamischen Treibern ausgestattet. Der Hersteller spricht von einer „Diamond-like-Carbon“ Membran, womit man deutlich machen will, dass es sich hier um besonders reißfestes Material handelt und dadurch besonders gute Schwungeigenschaften besitzt. Was die Grundvoraussetzung für einen klaren und detailreichen Klang ist.

Luca Bignardi, vierfacher Grammy Gewinner, hat die Kopfhörer wohl erneut abgestimmt, so wie schon bei den 1More Evo. Ob das jetzt den Verkauf der Over-Ears antreibt, lassen wir einfach mal so stehen. Auf jeden Fall soll er für die 12 EQ-Voreinstellungen in Studioqualität verantwortlich sein, womit für die meisten Musikgenres und dem persönlichen Geschmack etwas dabei sein sollte.

Die Kopfhörer werden über Bluetooth 5.0 gekoppelt. Latenzen in der Videowiedergabe über das Smartphone lagen nicht vor. Die Reichweite war sehr hoch und hatte auf größerer Entfernung keine wirklichen Verbindungsabbrüche.

Ebenso wird der hochauflösende LDAC Codec unterstützt, der mit 3x mehr Bandbreite/Bitrate von 990 kbits bietet als beispielsweise AptX mit 384 kbits. AptX HD liefert bis zu 567 kbits, allerdings wird AptX hier im Gesamten nicht unterstützt. Gerade als Fallback Lösung für Smartphones, die eventuell nicht über den LDAC Codec verfügen.

Wer hochauflösende Musik konsumiert, kann davon durchaus profitieren. Dafür benötigt das genutzte Smartphone aber auch LDAC Unterstützung, das ist nicht bei jedem (günstigen) Smartphone der Fall.

Wer nur Streams via Spotify, Amazon Prime Musik oder Apple Musik konsumiert wird davon nichts mitbekommen. Apple User sind so oder so, leider, von AptX oder LDAC Unterstützung befreit.

Der Klang

Durchweg haben wir erneut einen guten Klang beim ersten aufsetzten. Allerdings klingt es in der Standardeinstellung etwas dumpf, minimal muffig und nicht so luftig locker und offen im Mitten und Hochtonbereich, wie man es erwarten würde.

Hier solltet ihr unbedingt die 1More App nutzen und einen der 12 vorgefertigten Equalizer Einstellungen nutzen. Je nach Ohren und persönlichen Präferenzen kommt deutlich mehr in eure Ohren. Meine Ohren mögen besonders die „Elektronisch“ Abstimmung. Die Mitten und Höhen kommen einfach deutlich besser verständlich und klarer zum Vorschein. Der Schleier, der vorher beim Hören auf Stimmen und Instrumenten lag, verschwindet. Ebenso greift der Bass nun etwas tiefer, wird kräftiger, kerniger und prägnanter.

Andere Einstellungen haben dann eher wieder den „Stimme“ oder „Bass anheben“ Effekt. 

So schafft die App einfach Abhilfe, wenn man mit dem Klangprofil so noch nicht zufrieden ist. Wir empfehlen auch dieses unbedingt zu nutzen, immerhin liefert sie auch Updates für die Over-Ear Kopfhörer.

Bei der musikalischen Darstellung der Bühne bleibt der Sonoflow im Mittelfeld. Selten greift die Wiedergabe großartig über die Kopfhörer hinaus.

ANC –  QuietMax

1MORE nutzt hier seine hauseigene Technologie, um genauer zu sein, die Geräuschunterdrückungstechnologie QuietMax. Die kann man über den Button am Hörer aktivieren oder auch in den Transparentmodus wechseln. Kurz nachdem aktivieren des ANC Modus tritt kurzzeitig der Bass dominant nach vorn, pendelt sich aber schnell wieder ein. 

Geräusche werden stark reduziert. Selbst die Höhen werden gut erfasst und dementsprechend gedämpft, dabei werden Mitten und Tiefen nahezu weggezaubert. Im Test lief ein lauter 3D Drucker neben mir, dessen Geräuschkulisse wurde fast gänzlich von den 1More Sonoflow entschärft. Leicht hörbar waren dann aber noch die recht hochtonlastigen Lüftergeräusche.

Nur bei spontanen auftretenden und sehr lauten Geräuschen haben sie Schwierigkeiten. Die ANC Unterstützung ist ja hinlänglich bekannt, um monotone oder wiederkehrende Störgeräusche zu filtern.

Der Transparentmodus ist richtig stark. Was die meisten nicht so unbedingt interessiert, ich persönlich, nutze ihn aber gerne um meine Umgebung weiter wahrzunehmen. Die Details, die in den Geräuschen dargestellt werden, sind wirklich überraschend vielseitig. Vor allem klingen sie nicht so aufgesetzt oder verstärkt, hier kann man tatsächlich von einer eher natürlicheren Wiedergabe sprechen.

Allerdings auch, nur wenn man die Musiklautstärke nicht großartig anhebt. Nach 2/3 maximal 50% der Lautstärke, spürt man weder noch was vom ANC noch vom Transparentmodus.

Schade ist es, dass man ANC nicht nutzen kann, wenn die Over-Ears per Klinke angestöpselt sind. Damit deaktivieren sie ANC komplett, trotzdem kann man weiterhin die Lautstärke und die Steuerung für die Tasten vornehmen.