1MORE EVO TWS Testbericht – ab 140€ – neues Flagship mit Hybrid Treiber und LDAC Codec TWS Buds, IPX4, LDAC, ANC
Der Hersteller 1More hat sein neues Flagship auf den Markt gebracht. Die 1More Evo haben Hybrid-Treiber, LDAC-Codec Unterstützung, Hi-Res Audio Wireless und ANC. So könnten sie eine ernsthafte Konkurrenz für Sony, Soundcore & Co. werden.
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Mittlerweile ist der Markt in dem Segment, echt hart umkämpft. Jetzt versucht auch 1More mit den 1MORE EVO die Spitze zu erklimmen. Kaufen könnt ihr diese bereits zu einem Preis ab 139,99€ auf Amazon.de
Vorteile | Nachteile |
+ saubere Verarbeitung, hochwertige Box | – für Sport nur bedingt geeignet (wie die meisten In-Ears) |
+ Klasse Klangabstimmung, gerade durch das Sound-ID Klangprofil | – Sound-ID nur ein Profil, auf einen Track abgestimmt |
+ induktives beladen der Ladebox | – ANC immer aus wenn In-Ears aus Ladebox geholt |
+ als ein Paar in-Ears gekoppelt/einzeln tragen aber möglich | – solides ANC/solider Transparentmodus, leichtes Grundrauschen |
+angenehme hohe Lautstärke | |
+ Firmware Updates |
Technische Daten
Treiber | 10 mm dynamisch + BA-Treiber |
Frequenzbereich | 20-20.000 Hz |
Konnektivität | Bluetooth 5.2 |
Akkukapazität | Ohrhörer 48 mAh, Ladebox 450mAh, kabellos ladbar |
Gewicht | 5,7 g je Hörer; 58,3 g mit Box |
Maße | 22 x 21 x 25 mm |
Audio Codec | AAC, SBC, LDAC |
Features | ANC, Trageerkennung, kleine Abmessungen, duale Geräteverbindung, IPX4 geschützt |
Design in Buds-Optik
Im fast gewöhnlichen Buds-Design werden die Ohrhörer mit den Maßen 22 x 20 x 25 mm pro Hörer geliefert. Sie wiegen lediglich 5,7 g und sind also kleiner und leichter als die Soundcore Liberty 3 Pro. Mit der Box zusammen kommen sie auf ein Gesamtgewicht von 58,3g, was nicht schwer ist. Zudem ist die Akkubox 66 x 29 x 38 mm in den Maßen und passt damit ganz bequem in die Hosentasche.
(IPX4 geschützt, Schutz gegen allseitige Spritzwasser, allerdings nur die In-Ears, nicht das Ladecase)
Wie schon bei den 1MORE Piston Buds Pro haben auch die Evo wieder diesen schicken, rosefrabenen Ring mit dem Logo in der Mitte drauf. Das scheint mittlerweile ein kleines Highlight bei 1MORE zu sein. Sie haben auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert. Die Touchfläche besteht wohl aus Keramik, nicht aus Glas wie üblich. Einen Unterschied in der Bedienung spürt man aber nicht.
Durchweg hat der TWS eine sehr gute Verarbeitung. Die Ladebox besteht aus griffigen Aluminium., lediglich das Gelenk für den Deckel aus Kunstsoff. Hier dürfte gerne ein robusteres Material verwendet werden. Der Deckel schnappt gut zu und lässt sich ebenso leicht mit einer Hand öffnen.
Auch die In-Ears sind gut verarbeitet, klar besteht der Körper aus Kunststoff, aber die Kanten der zusammentreffenden Gehäuse sind sauber und kaum spürbar.
Die Touchbereiche reagieren gut auf das Antippen, benötigen aber ein paar Sekunden um die jeweilige Funktion wie beispielsweise die Wiedergabe zu pausieren umzusetzen.
Was ist für den Sound zuständig?
Die In-Ears setzen auf Hybrid Treiber, also zwei Treiber im inneren der kleinen In-Ears. Ein großer 10mm dynamischer Treiber der für die Mitten und Tieftöne zuständig ist wurde bei den EVO verbaut. Für die Hochtöne ist ein zusätzlicher Balanced Amatur -Treiber verbaut worden. Das sorgt für klare Trennungen der Arbeitsbereiche der jeweiligen Treiber und soll bzw. kann für ein sehr guten Klang sorgen. Zumindest wenn die Abstimmung der Treiber gut gelungen ist. Da machen wir uns bei 1More aber keine Sorgen.
1MORE möchte eine Geräuschunterdrückung von bis zu 42 dB erreichen, dafür setzt man in Sachen ANC auf Hybrid-ANC, die insgesamt mit drei Mikrofonen pro Ohrhörer arbeitet.
Zudem kann man zwischen verschiedene Modi wählen, den nicht jeder mag komplette Stille. Der ein oder andere, sowie ich liebt den Tranzparenzmodus, wo man seine Umwelt im fast vollen Umfang wahrnimmt. Was sehr praktisch ist, wenn man zum Beispiel am Bahnsteig wartet, um die Durchsagen zu hören oder auch um anfahrende Fahrzeuge wahrzunehmen.
Wenn man den Touchbereich auf den In-Ears 1,5 Sekunden drückt, erklingt ein Jingle (ohne Sprachansage) und man nimmt eine veränderten Geräuschkulisse wahr wenn keine Musik abgespielt wird. Die insgesamt 4 unterschiedlichen ANC Modi kann ich aber nur in der 1More App direkt ansteuern.
Die Akkustik verändert sich bei der Verwendung von ANC nicht. Monotone Geräusche werden reduziert, es kling ohne Musik wie in einer Taucherglocke. Der seichte Modus reduziert diesen Effekt und filtert etwas dezenter. Dann gibt es noch den WNR (Wind Noise Reduction) Modus, der Windgeräusche verringern soll. Tut er auch, aber kaum merklich anders als im Standard ANC Modus. Adaptiv regelt die Geräuschunterdrückung automatisch.
Übrigens kann ANC bzw. der Transparentmodus nur verwendet werden wenn beide In-Ears genutzt werden. Legt man einen ins Case zurück, wird ANC/Transparentmodus direkt deaktiviert.
Leider speichert der In-Ear die ausgewählte Option nicht ab wenn man sie ins Ladecase zurücklegt. Bei jedem Inbetriebnehmen ist ANC oder der Transparentmodus deaktiviert.
Der Transparentmodus funktioniert wieder ANC Modus recht gut auf geringer Lautstärke. Überschreitet man 50% der Lautstärke bringen beide Modis kaum noch etwas. Im Transparentmodus verändert sich aber die Akustik durch das durchlassen der Außengeräusche.
Grundsätzlich klappt die ANC Funktion gut und genügt vermutlich den meisten Usern. Mit der Funktionalität eines Sony 100XM4 oder eines Bose Quietcomfort kann 1More aber nicht mithalten.
Sitz & Halt im Ohr
Das einsetzen geht von der ersten Sekunde an sehr einfach und intuitiv von der Hand. Der Sitz ist, vorausgesetzt man hat die richtigen Silikonaufsätze gewählt, angenehm und leicht. Für den Alltag straff genug, bei sportlichen Betätigungen drückt man sie eventuell nach und nach raus. Ein nachjustieren kann man dann kaum vermeiden. Durchweg passt der halt im Ohr aber.
Ein Tipp an dieser Stelle: nur wer die richtigen Aufsätze im Ohr hat, kann auch den vollen klang erhalten und/oder erwarten. Wenn ihr schon immer Probleme mit den Aufsätzen hattet, geht zum Hörgeräteakustiker eurer Wahl und lasst euch Aufsätze anfertigen. Möglichst aus Gedächtnisschaumstoff der sich im Gehörgang ausweiten, also ähnlich wie solche Gehörschutz-Pfropfen fürs Ohr.
Sehr guter Klang + Personalisierung
Klanglich können die ausgewogenen In-Ears direkt mit einer harmonischen Akustik überzeugen. Der Bass ist kräftig ohne die Mitten zu übertönen, die Höhen sind klar und sauber und offenbaren viele Details. Gerade dann wenn man auch LDAC aktiviert hat und hochauflösende Musik hören kann.
Basstechnisch gefällt mir der In-Ear ausgesprochen gut, kräftig, mit punch und sauber.
Das ganze lässt sich manuell per Equalizer in der App noch anpassen oder, die bessere Alternative an die eigenen Hörgewohnheiten per Sound-ID in der 1More App. Das ganze übrigen ohne Anmeldung.
Verbindung, Bedienung & App
Die App ist komplett ohne Anmeldung nutzbar, auch für die Sound-ID Anpassung. Neben Firmware Updates kann man ANC/Transparentmodus in den einzelnen Stufen auswählen, den Equalizer oder einen der vielen vorgefertigten Settings nutzen. Ebenso kann man hier die gut funktionierende Trageerkennung auch ausschalten.
Per Sound-ID sucht man sich eine von mehreren Genres aus. Dieser wird in einer Dauerschleife abgespielt und man hat danach die Wahl zwischen „A“ und „B“ oder „kein Unterschied“. Hier entscheidet man pur nach Bauchgefühl was einem akustisch am besten gefällt. Für mich war das Resultat in einem deutlich kerniger und kräftigeren Bass, ohne aber die Mitten zu übertönen oder basslastig zu wirken. Ebenso wurden für mich die Höhen etwas angehoben. Für mich die fast perfekte Abstimmung.
Einen Nachteil hat das ganze aber dennoch: es liegt nur ein Profil vor da zugeschaltet werden kann. Da basiert aber eben auch nur auf den einen Jingle den man gewählt hat. Ein mehrfaches Abspeichern klappt nicht. Höre ich überwiegend Metal und wechsle zu einem anderen Genre, kann es akustisch dazu führen das es eben nicht mehr so klingt wie von mir abgestimmt.
Ein wichtiger Hinweis noch zum LDAC: Der Sony Codec wird nicht von Werk aus wie AptX im System implementiert. Prüft vorher ob euer Telefon diesen Codec auch unterstützt. Das neue Nothing Phone (1) tut es beispielsweise ebenso wie das OnePlus Nord 2. Wer eh mehr auf Streamingapps wie Spotify unterwegs ist wird es vermutlich nicht vermissen. Schade ist allerdings die Tatsache das man nicht auf AptX im „Notfall“ zurückgreifen kann.
Um die TWS koppeln zu können wurden diese mit einem aktuellen Bluetooth 5.2 Modul ausgestattet. Dieses Modul unterstützt sogar den hochauflösenden LDAC-Codec von Sony, der eine Übertragungsrate von bis zu 990 kBit/s ermöglichen soll. Zudem können die 1MORE EVO gleichzeitig mit zwei Geräten verbunden und genutzt werden, die sogenannte duale Geräteverbindung. Ein Popup Menü zeigt unabhängig des genutzten Smartphones den Ladezustand und die Verbindung unter Android an.
Auf der Hörerrückseite befinden sich Touch-Sensoren für die Bedienung. Die Touchgesten können auch in der 1MORE App, die es für Android und IOS Nutzer gibt, individualisiert werden. Mit in der App integriert ist auch ein Equalizer, um sich sein eigenes Klangbild besser anpassen zu können.
Durchschnittlicher Akku
Solide, aber nicht wirklich überragende Werte finden wir bei der Akkulaufzeit. So wird vom Hersteller angegeben, dass sie mit angeschaltetem ANC 5,5h und bis zu 8h mit ausgeschaltetem ANC laufen sollen. Für den Alltag wird das locker ausreichen. Nimmt man die Ladebox mit dazu, kommt man wohl mit eingeschaltetem ANC auf bis zu 20h und ohne ANC bis zu 28h Laufzeit, ohne einmal aufladen zu müssen.
Die Akkulaufzeit bestätigte auch unser Praxistest.
(Praktisch; kabelloses beladen der Ladebox)
Zudem gibt es eine Schnellladefunktion, so sollen die Ohrhörer in der Ladebox nach nur 15 Minuten, wieder bis zu 4H Musik wiedergeben können. Die Ladebox selbst kann nicht nur über USB-C Kabel, sondern auch kabellos aufgeladen werden.
Testberichte / Erfahrungen / Meinungen
Audio ist eine absolut subjektive Wahrnehmung. Entsprechend wird der ein oder andere sicherlich nicht ganz meiner Meinung sein was den Klang und der damit verbundenen Qualität angeht. Da ist auch völlig ok. 🙂
Die 1MORE EVO klingen schon sehr spannend. Mit Hybrid-Treiber und ANC ausgestattet und besitzen die Fähigkeit den hochauflösenden LDAC-Codec abzuspielen. Zudem unterstützen sie die duale Geräteverbindung. Kein lästiges hin und her Verbinden mehr. Schon sehr praktisch, müssen sich aber mit anderen auf dem Markt duellieren.
Hier muss man aber auch direkt sagen: wer mit LDAC und hochauflösender Musik im Alltag nicht wirklich viel zu tun hat oder eben nicht so das feine Gehör hat, für den macht es vermutlich kaum einen Unterschied zu anderen In-Ears der ähnlichen Preisklasse.
Schade ist auch das es keine Fall back Option in Form von AptX gibt.
Durch den Equalizer in der App und speziell der Sound-Id Anpassung hat man einfach auch Klanglich viel mehr Möglichkeiten auf seine eigenen Bedürfnisse einzugehen. Gerade die Sound ID Lösung kann den Klang auf ein neues Level für einen persönlich anheben. Also wer sie ausprobieren will, dem raten wir definitiv sie auch in Verbindung mit der App zu testen.
Akustisch können die In-Ears im 100-150€ Segment sehr gut mithalten. Mich hat der Klang absolut überzeugen können. Das ANC/ den Transparentmodus sehe ich eher im unteren Preisbereich zwischen 50-80€.
Beim nächsten Ableger darf !More sich gerne etwas mehr mit der ANC Geschichte beschäftigen um eventual da auch deutlich besser zu punkten.