Apple iDrive alias „Projekt Titan“: Auto-Fernsteuerung für die Apple Watch
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Apple hat überraschend am Dienstagabend in Cupertino das neue Apple iDrive vorgestellt und damit endlich die Spekulationen zum hitzig diskutierten Projekt „Titan“ gelüftet. Erst im Februar hieß es noch, dass das Apple Projektteam bereits auf über 1000 Leute angewachsen sei (9to5mac.com berichtete). Apple hatte bereits in den vergangenen Monaten eine Vielzahl an Spezialisten aus dem Automobilbereich angeheuert und teilweise sogar abgeworben. Lange wurde spekuliert Apple würde an einem eigenen Auto arbeiten. Doch seit gestern Abend wissen wir was Apple unter dem Decknamen „Titan“ produziert hat: das Apple iDrive.
Das neue Apple iDrive ist dabei nach offiziellen Angaben eine Bedienungs- & (Fern-)Wartungslösung für eine Vielzahl moderner Fahrzeuge. Kernpunkt ist dabei die 3D-Kamera namens Apple iDrive mit 2 Kameralinsen und mehrer Ultraschallsensoren. Zur Nutzung stellt Apple im Zusammenhang mit der iDrive Kamera die neue Apple iDrive App exklusiv für die in Kürze erscheinende Apple Watch vor. Apple präsentierte in seiner Keynote am gestrigen Abend dabei eine Vielzahl an interessanten Möglichkeiten im Zusammenspiel von Apple Watch und iDrive Kamera. Apple nannte bereits kooperierende Hersteller wie Ford, Volkswagen, BMW, Mercedes, Buick, Chrysler, Chevrolet, Fiat, Opel und Jaguar. Essentiell zur Nutzung wird eine Verbindung via Bluetooth zum Auto zu sein. Apple stellte dabei einen Bluetooth-Adapter namens iCAN für den CAN-Bus Anschluss für ältere Fahrzeugtypen der kooperierenden Automobilhersteller in Aussicht. Neuere Modelle der Hersteller mit bereits vorhandener Bluetooth-Schnittstelle benötigen diesen optionalen Adapter laut Apple nicht. Der Funktionsumfang eines kompletten Round-Ups im Zusammenspiel aus iDrive, iDrive App auf der Apple Watch und optionalen iCAN Adapter ermögliche bisher folgende, bestätigte Features:
- Abruf von Wartungsinformationen und -intervallen (Inspektionsintervalle, Reifendruckkontrolle und -verschleiss, Öltemperatur und -stand, Leuchtmittel-Zustand)
- LiveView des Kamerabilds an die Apple Watch
- Verkehrszeichenerkennung mit optionaler Warnung bspw. bei Geschwindigkeitsüberschreitung durch akustische Signale und/oder Vibration der Apple Watch
- Abstand- und Spurhalteassistent bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h
- Einparkassistent (vorwärts) bzw. auch Rückwärts bei vorhandenen Rückfahrsensoren oder -kamera am Fahrzeug
- Kennzeichenanalyse des vorausfahrenden Verkehrs und automatische Meldung von Verkehrsverstößen anderer Verkehrsteilnehmer an die Apple Zentrale
- Automatisches Ausparken und Herausfahren aus Parkhäusern auf “Zuruf” mittels Apple iDrive App
Einige der genannten Funktionen werfen jedoch mehr Fragen auf als Sie letztlich beantworten, denn eine Präsentation der genannten Funktionen blieb Apple gestern noch schuldig. Hier wird bisher auf eine offizielle Präsentation zum in Kürze bevorstehenden Release der Apple Watch am 24. April verwiesen. Denn so gut, plausibel und sinnvoll sich die Funktionen wie der Abruf von Wartungsinformationen und Verkehrzeichenanalyse sowie Abstand- und Spurhalteassistent auch anhören, so gewagt und bisher unvorstellbar wirken die Ansätze mit Kennzeichenanalyse und automatischen Ausparken aus Parkhäusern. Daher blickt die Welt nun gespannt zum bevorstehenden Releasedatum der Apple Watch am 24. April an dem Apple eine vollständige Präsentation der genannten Features ankündigt.
Apple gab zu verstehen, dass die iDrive Kamera erst den Anfang des Einstiegs von Apple in den Automobilbereich darstellen würde. So soll es zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Integration der iDrive Kamera mit dem neuen Apple CarPlay geben. Vorstellbar wären laut Apple hier bereits eine Anpassung der Musiklautstärke an die gefahrene Geschwindigkeit, als beispielsweise auch die automatische Wahl von passenden Musik-Playlists je nach Verkehrslage (genannt wurde „Highway to Hell“ in Stau-Situationen).
BMW gab in einem Post auf Facebook infolge der Veröffentlichung des Apple iDrive bekannt, stolz auf die Namenswahl zu sein und Apple aufgrund ihrer hohen Reputation, Akzeptanz und Zurückhaltung gegenüber anderen Herstellern die Namensrechte nicht streitig machen zu wollen, obwohl man mit dem BMW iDrive Bedienkonzept denselben Namen nutze. Ferner wolle BMW sogar zukünftig bereits eine Apple Watch beim Kauf eines jeden neuen BMW Fahrzeugs beilegen und diese auch als optionale Tür-Entriegelung als auch Motorstart-Option nutzbar machen. Weiterhin soll eine Ladeschale für die Apple Watch zur Serienausstattung gehören, da man sonst „aufgrund der begrenzten Akkukapazität der Apple Watch keine längeren Fahrten gewährleisten könne“ so BMW. Eine ähnliche Technik stellte Apple selbst bereits mit dem Patentantrag zur Entriegelung von Fahrzeugen mittels eines iPhones vor.
iPhones als Erst- und Zweitschlüssel für das Auto – mit zusätzlichen Konfigurationsmöglichkeiten (Bild: Apple-Patent)
Wir bleiben daher gespannt welche Features uns letztlich erwarten werden und was und vorallem wie Apple sich genau die Verkehrszeichenanalyse und das automatische Ein- & Ausparken vorstellt. Desweiteren stellt Apple eine Akku-Erweiterung in Form eines Armbands unter dem Namen iWillSurvive in Aussicht, um der kurzen Akkulaufzeit der Apple Watch besonders bei Nutzung im Zusammenspiels mit der Apple iDrive Kamera Herr zu werden.